Blase am Fuß

Von , Medizinredakteurin und Biologin
Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

Alle NetDoktor.ch-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft.

Eine Blase am Fuss ist vor allem unter Wanderern und Sportlern ein nur allzu bekanntes Problem. Aber auch im Alltag kann ein feucht-warmes Klima in nicht passenden Schuhen leicht zu schmerzhaften Blasen an den Füssen führen. Lesen Sie hier, was Sie bei Blasen tun können und wie sie sich verhindern lassen.

Blase am Fuß, Frau greift sich an Knöchel, Highheels, Schmerzen

Kurzübersicht

  • Was tun bei einer Blase am Fuss? Kleine Blasen heil lassen und mit Pflaster überkleben, grosse oberflächliche aufstechen und (tagsüber) ein Pflaster darüber kleben
  • So beugen Sie einer Blase am Fuss vor: u. a. nur gutsitzende Schuhe tragen, neue Schuhe durch Einfetten geschmeidig machen oder zwei Paar Socken übereinander tragen
  • Wie entsteht eine Blase am Fuss? Durch Wärme und Reibung, meist zwischen Schuh und Strumpf

Blase am Fuss: Das können Sie selbst tun

Blasen an den Füssen sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume unter einer der Hautschichten. Die Flüssigkeit drückt auf die darunter liegenden Nervenendigungen – und das tut weh. Je tiefer eine Blase in der Hautschicht liegt, desto schmerzhafter ist sie und umso langsamer heilt sie. Tatenlos dabei zusehen und hoffen, dass die Blase am Fuss bald verschwindet, müssen Sie aber nicht. Mit folgenden Tipps können Sie selbst Ihre Blasen behandeln:

  • Kleinere Blasen: Nicht öffnen – die intakte Haut über der Blase (Blasendach) bietet den besten Schutz vor Infektionen. Um die Reibung zu verringern, kleben Sie ein Pflaster oder ein Stück Tape über die Blase – oder ein spezielles Blasenpflaster mit sogenannter Hydrokolloid-Technologie. es kann Wundsekret aufnehmen und binden, falls die Blase doch aufplatzt.
  • Grössere, unter Spannung stehende Blasen: Nur aufstechen, wenn es sich um oberflächliche Blasen handelt. Dazu eine saubere Nadel mit verdünntem Alkohol desinfizieren, vorsichtig in die Blase piksen, die Flüssigkeit abfliessen und die Haut etwas antrocknen lassen. Dann Pflaster drüberkleben (evtl. Blase vorher desinfizieren).

Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, können Sie ein aufgeklebtes Pflaster auch nachts abnehmen, dann kommt Luft heran.

Schneiden Sie die Haut über einer Blase nie ab, sonst kann sie sich entzünden und wird schmerzempfindlicher.

Blase am Fuss: So können Sie vorbeugen

Eine bestehende Blase am Fuss richtig zu versorgen, ist die eine Sache. Noch besser ist es, man lässt eine solche Blase gar nicht erst entstehen. Folgende Ratschläge helfen Ihnen, eine Blase am Fuss zu verhindern:

  • Achten Sie auf gutsitzende, gepolsterte Schuhe – egal, ob es sich um Strassenschuhe oder Sportschuhe handelt.
  • Sorgen Sie dafür, dass Socken im Schuh keine Falten werfen, weil diese durch Druck und Reibung schnell eine Blase am Fuss verursachen können. Am besten geeignet sind Socken ohne frei auftragende Nähte (zum Beispiel spezielle Sportsocken).
  • Neue Schuhe können schnell eine Blase am Fuss hinterlassen. Um dem vorzubeugen, können Sie sie vor dem ersten Tragen mit einem Hirschtalgstift behandeln – das senkt die Reibung. Ausserdem ist es hilfreich, die Schuhe innen mit Seife oder Vaseline einzureiben.
  • Stellen, an denen besonders leicht Blasen entstehen (Ballen, hinten an der Ferse etc.) können Sie bereits vorsorglich mit einem Stück Tape oder einem Pflaster abkleben.
  • Speziell in Wanderstiefeln sollten Sie statt einem Paar dicker Socken lieber zwei Paar dünner Socken übereinander tragen. Dann reiben nämlich die Socken aneinander und nicht eine Socke an der Haut – es entsteht keine Blase am Fuss.

Blase am Fuss: Ursachen und mögliche Erkrankungen

Eine Blase am Fuss ist eine mechanische Hautschädigung: Sie bildet sich durch Wärme und Reiben unter Druck nach längerer Belastung in nicht passendem Schuhwerk, etwa auf längeren Fussmärschen oder beim Sport. Denn durch die Reibung verschiebt sich die obere gegen die tiefere Hautschicht, bis sich die beiden voneinander lösen. Der entstandene Hohlraum füllt sich mit Gewebsflüssigkeit.

Auch Blasen an den Händen bilden sich durch mechanische Belastung, etwa wenn Sie lange mit der Schaufel im Garten arbeiten.

Blase am Fuss: Wann sollten Sie zum Arzt?

Eine Blase am Fuss ist normalerweise kein Fall für den Arzt. Wenn allerdings die aus einer aufgestochenen Blase austretende Flüssigkeit trübe ist oder unangenehm riecht, oder wenn sich die Haut in der Umgebung rötet und schmerzt, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Es könnte sich bereits eine ernste Entzündung entwickelt haben.

Besondere Vorsicht ist ausserdem geboten, wenn Sie die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) haben. Diese kann nämlich eine Nervenschädigung (diabetische Polyneuropathie) verursachen, worunter die Sensibilität an den Füssen leidet – Sie spüren eine Blase am Fuss sowie andere Hautschäden dadurch nicht mehr so leicht. Unbehandelt können diese aber zu Komplikationen führen – zumal bei Diabetikern gleichzeitig auch noch Wunden schlechter heilen.

Diabetiker sollten regelmässig ihre Füsse inspizieren und bei Blasen an den Füssen und anderen Hautveränderungen zum Arzt oder zu einem medizinisch geschulten Fusspfleger (Podologen) gehen.

Blase am Fuss: Was macht der Arzt?

Der Arzt wird im Prinzip bei einer Blase am Fuss nichts anderes tun, als Sie selbst machen können. Bei Risikopatienten (Diabetikern) muss die Versorgung einer Blase am Fuss und von anderen Hautschäden aber mit besonderer Sorgfalt erfolgen, vor allem wenn diese schon zu Entzündungen oder Infektionen geführt haben.

Autoren- & Quelleninformationen

Jetzt einblenden
Datum :
Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

Quellen:
  • Bender S.: Körperpflegekunde, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2004
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde: Grundlagen - Anwendung – Therapie, Thieme Verlag, 2014
  • Knapik JJ et al.: Friction blisters. Pathophysiology, prevention and treatment, Sports Med, 1995
  • Moll, I.: Dermatologie, Thieme, Stuttgart 2010
  • Patienteninformation des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ): "Diabetes - Schäden an den Füßen" (Stand: Oktober 2013); unter: www.patienten-information.de
  • Plewig, G. & Thomas, P.: Fortschritte der praktischen Dermatologie und Venerologie 2006, Springer Verlag, 2007
  • Schewe, H.: Starke Füße – da steh ich drauf, TRIAS Verlag, 2007
  • Zittlau, Dr. J.: Jetzt helfe ich mir selbst: Die besten Hausmittel für alle Fälle, Südwest Verlag, 2010
Teilen Sie Ihre Meinung mit uns
Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie NetDoktor einem Freund oder Kollegen empfehlen?
Mit einem Klick beantworten
  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
0 - sehr unwahrscheinlich
10 - sehr wahrscheinlich