Schwanger – Wann zum Arzt?

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„Ich bin schwanger: Wann zum Arzt?“ Diese Frage stellen sich viele Frauen – nicht nur, wenn die Regelblutung auf sich warten lässt und eine Schwangerschaft vermutet wird. Auch während einer Schwangerschaft kann ausserhalb der üblichen Schwangerenvorsorge der Gang zum Arzt in bestimmten Fällen ratsam sein. Mehr zum Thema „Schwanger – wann zum Arzt?“ lesen Sie hier!

Schwangerschaft: Wann zum Arzt?

Schwanger? Test und Arzt bringen Gewissheit

Wenn die Regelblutung auf sich warten lässt, ist eine Schwangerschaft nicht auszuschliessen. Um Gewissheit zu erhalten, greifen viele Frauen zum Schwangerschaftstest. Er misst die Menge des Schwangerschaftshormons Beta-HCG (Humanes Choriion-Gonadotropin), die schon kurz nach der Befruchtung im Urin ansteigt.

Fällt der Test positiv aus, sind Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit wirklich schwanger. „Wann zum Arzt?“, fragen sich dann viele Frauen. Am besten umgehend: Der Frauenarzt kann nämlich eine Schwangerschaft definitiv bestätigen und gleich mit der medizinischen Schwangerenvorsorge beginnen. Sie hilft, eventuelle Gesundheitsrisiken für Mutter und Kind frühzeitig zu erkennen beziehungsweise zu verringern.

Ungewollte Schwangerschaft

Auch Frauen, die aus verschiedenen Gründen nicht bereit für ein Kind sind und es abtreiben möchten, sollten möglichst rasch zum Arzt gehen. Ein Schwangerschaftsabbruch darf nämlich nur bis zur zwölften Schwangerschaftswoche durchgeführt werden.

Eine Ausnahme gilt hier nur für Abtreibungen aus medizinischen Gründen – wenn also eine gesundheitliche Gefahr für Mutter oder Kind besteht. Dann ist eine Abtreibung auch nach der zwölften Woche erlaubt.

Erste Untersuchungen beim Arzt

Besteht bei einer Frau der Verdacht auf eine Schwangerschaft, wird der Mediziner eventuell einen Schwangerschaftstest zur Bestimmung von Beta-HCG im Urin machen (der Test im Blut wird nur gemacht, wenn der Verdacht auf eine nicht intakte Schwangerschaft besteht). Sicher aber wird er eine vaginale Ultraschall-Untersuchung durchführen. Dabei kann er die Schwangerschaft mit Gewissheit feststellen und die Vitalität und Grösse des Embryos sowie die Grösse der Fruchthöhle abschätzen. Auch die gynäkologische Untersuchung ist Routine.

Schwangerenvorsorge

Zum Schutz der werdenden Mutter und des Ungeborenen gibt es die gesetzlich geregelte Schwangerenvorsorge. Ziel dieser Mutterschutzrichtlinien ist es, Risikoschwangerschaften oder Risikofehlgeburten frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu betreuen.

Dabei hat der Arzt die Aufgabe, die Frau umfassend zu informieren, aufzuklären und zu beraten. Auch die regelmässige Kontrolle des Gesundheitszustands und eine an die Frau individuell angepasste medizinische Untersuchung und Behandlung gehören zum Aufgabenbereich des Mediziners.

Ein weiterer Bestandteil des Vorsorgeprogramms ist der Mutterpass. Dort werden zum Beispiel der berechnete Geburtstermin, durchgeführte Untersuchungen sowie eventuelle Erkrankungen und Krankenhausaufenthalte eingetragen.

Gespräche und Beratung

Um mögliche Gefahren einer Schwangerschaft besser abschätzen zu können, fragt der Arzt die Frau zum Beispiel nach vorangegangenen Schwangerschaften und Geburten, nach Operationen, Erkrankungen (auch familiären), Lebensumständen und Lebensführung. In bestimmten Fällen kann er der Schwangeren eine genetische Untersuchung empfehlen, etwa wenn in der Familie genetische Erkrankungen bekannt sind. Der Arzt wird die Frau hierzu entsprechend beraten.

Ausserdem bekommt die werdende Mutter Tipps, wie sie sich bestmöglich verhalten kann, um den Embryo in seiner Entwicklung zu unterstützen. Dazu zählen zum Beispiel Ratschläge zu Ernährung, Sport, Lebensgewohnheiten und Beruf.

Körperliche Untersuchungen

Zu den Standarduntersuchungen während einer Schwangerschaft gehören Ultraschall- und gynäkologische Untersuchungen (wie Abstrich). Ausserdem werden regelmässig Blutdruck und Gewicht der Frau gemessen. Zudem gehören zur Schwangerenvorsorge Blut- und Urinuntersuchungen, zum Beispiel die Bestimmung von Blutgruppe und Rhesusfaktor sowie die Messung des Zuckerspiegels im Urin. Ganz wichtig ist auch das Screening auf Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes).

Die regelmässigen Untersuchungen liefern Informationen über den Verlauf der Schwangerschaft und über mögliche Risiken.

Fazit

Die Antwort auf die Frage "Schwanger - wann zum Arzt?" lautet also: Gehen Sie zum Arzt, wenn Sie eine Schwangerschaft vermuten und im weiteren Verlauf immer dann, wenn ein Termin zur Schwangerenvorsorge ansteht oder Sie irgendwelche Beschwerden (wie Schmerzen oder Blutungen) haben. Ihre eigene Gesundheit und die Ihres Kindes sind dann in guten Händen!

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Vorlage:
Dr. Daniela Oesterle
Autor:
NetDoktor Redaktion

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Quellen:
  • Bundesverband der Frauenärzte e.V.: www.frauenaerzte-im-netz.de (Abruf: 27.10.2019)
  • Themenportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.familienplanung.de (Abruf: 27.10.2019)
  • Vetter, K. & Goechenjan, M.: Schwangerenvorsorge in Deutschland, in: Bundesgesundheitsbl 2013;56:1679–1685
  • Weyerstahl, T. & Stauber, M.: Duale Reihe – Gynäkologie und Geburtshilfe, Georg Thieme Verlag, 4. Auflage, 2013
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