Hilfe von anderen annehmen

Von Dr. Varinka Voigt, Psychologin
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Sie haben einen sterbenden Angehörigen? Dann lassen Sie sich von anderen unterstützen! Vielleicht bieten Freunde, Verwandte oder Nachbarn von sich aus ihre Hilfe an, etwa als Einkaufsdienst. Wenn nicht, scheuen Sie sich nicht, danach zu fragen. In Krankenhäusern, Hospizen oder Pflegeeinrichtungen können Sie das gesamte Personal mit Fragen löchern – die Krankenpfleger ebenso wie etwa die Sozialarbeiter und Ärzte. Kann oder will Ihnen jemand nicht helfen, fragen Sie den Nächsten.

Mein Mann stirbt

Zusätzlich gibt es verschiedene Einrichtungen, die Sie unterstützen können. So kann Ihnen etwa eine Sozialberatungsstelle unter anderem bei finanziellen Fragen oder Antragstellungen helfen.

Auch Selbsthilfevereine übernehmen manchmal solche Tätigkeiten, wenngleich diese sich vor allem um Ihre emotionalen Bedürfnisse kümmern. Viele solcher Vereine haben sich auf bestimmte Situationen spezialisiert, zum Beispiel auf Krebspatienten und deren Angehörige oder auf Eltern, deren Kind verstorben ist. Das Angebot kann zum Beispeil Trauerseminare oder Trauergruppen umfassen.

In Selbsthilfegruppen treffen Sie andere Leidtragende, die Ähnliches wie Sie durchmachen oder durchgemacht haben. Sich mit anderen Betroffenen auszutauschen kann ein grosser Trost sein.

Nähere Informationen dazu finden Sie im Internet. Dort finden Sie auch Kontaktdaten, um Seelsorge oder Beratung per Telefon, E-Mail oder Chat zu erhalten. Diese Dienste werden oft kostenlos und anonym angeboten.

Es kann auch sein, dass Ihnen persönliche psychologische Beratung gut tun würde. Scheuen Sie sich nicht, solche professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen - insbesondere, wenn Sie die Betreuung Ihres sterbenden Angehörigen beziehungsweise dessen Tod seelisch schwer belastet. Es gibt verschiedene Therapieformen, die in solchen Fällen hilfreich sein können - beispielsweise eine kognitive Verhaltenstherapie.

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Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

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Quellen:
  • Dachverband Hospiz Österreich: "Sterbende begleiten", unter: www.hospiz.at (Abruf: 28.10.2021)
  • Deutsche Krebshilfe und Krebsgesellschaft (DKG): Die blauen Ratgeber, Heft 42: Hilfen für Angehörige (Stand: 02/2020)
  • Paul, C.: Warum hast du uns das angetan? Ein Begleitbuch für Trauernde nach einem Suizid, Gütersloher Verlagshaus 2020
  • Schweizerische Gesellschaft für palliative Medizin, Pflege und Begleitung: Broschüre "Die Begleitung Sterbender" (Stand: 2019), unter: www.palliative.ch
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