Arzt misst Blutdruck

Zinkmangel begünstigt Bluthochdruck

Von , Medizinredakteurin
Christiane Fux

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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Der Blutdruck im Körper wird durch das Zusammenspiel vieler Akteure bestimmt. Ein bislang weithin unbeachteter ist Zink. Ein niedriger Spiegel des Spurenelements kann den Blutdruck in die Höhe treiben. Diabetiker könnten davon besonders betroffen sein.

Zink beeinflusst die Arbeit der Nieren

Zink beeinflusst die Funktion der Nieren. Und diese ist einer der grossen Mitspieler bei der Regulierung des Blutdrucks. Unter anderem können die Nieren über die Ausscheidung von Natrium das Blutvolumen und damit den Blutdruck anpassen.

Scheiden sie viel Natrium aus, werden dem Blut entsprechende Mengen Wasser entzogen, damit die Natriumkonzentration im Serum im normalen Bereich bleibt. Weniger Flüssigkeit in den Gefässen lässt dann naturgemäss den Blutdruck sinken. Typisch für einen hohen Blutdruck ist umgekehrt eine geringe Natriumkonzentration im Urin.

Vorangegangene Untersuchungen haben gezeigt, dass Zink eine Mittlerrolle bei diesem Geschehen spielt. In Tests mit Mäusen haben Forscher um Clintoria Williams von der Emroy University in Atlanta nun den dahinterstehenden Mechanismus entschlüsselt.

Zink normalisiert den Blutdruck

Die Wissenschaftler beobachteten, dass Mäuse mit Zinkmangel tatsächlich Bluthochdruck entwickelten. Entsprechend ging damit ein Abfall der Ausscheidung von Natrium mit dem Urin einher. Erhielten die Tiere zinkreiches Futter, stiegen die Natriumspiegel im Urin an und der Blutdruck normalisierte sich.

In Test mit Nierenzellen konnten die Forscher zeigen, dass Zink den sogenannten Thiazid-sensitiven Cotransporter (Natrium-Chlorid-Cotransporter) reguliert. Dieses Protein pumpt Natrium, Kalium und Chlorid aus der Niere in das Blut. Steht zu wenig Zink zur Verfügung, scheidet die Niere weniger Natrium mit dem Urin aus. Dementsprechend bleiben das Blutvolumen und damit auch der Blutdruck erhöht.

Zinkmangel tritt bei Diabetes häufig auf

Von besonderer Bedeutung könnte diese Erkenntnis unter anderem für Diabetiker sein. Sie leiden häufig unter Zinkmangel, aber auch Bluthochdruck. Bei erhöhten Werten sollten sie ihren Zinkstatus prüfen lassen und gegebenenfalls durch Nahrungsergänzungsmittel oder eine zinkreiche Ernährung einem Mangel gegensteuern. Auch Vegetarier, vor allem aber vegan lebende Menschen nehmen oft nicht genügend Zink zu sich, da Zink vor allem über tierische Lebensmittel aufgenommen wird.

So äussert sich Zinkmangel

Zinkmangel ist nicht selten. Mögliche Beschwerden sind Appetitverlust, trockene Haut, brüchige Haare und Nägel sowie Wundheilungsstörungen. Ausserdem steigt bei Zinkmangel die Anfälligkeit für Erkältungen und andere Infektionen.

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Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

Quellen:
  • Clintoria R. Williams et al.: Zinc Deficiency Induces Hypertension by Promoting Renal Sodium Reabsorption, 16 Jan 2019https://doi.org/10.1152/ajprenal.00487.2018
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