schwangere Frau mit Diabetes

Typ-1-Diabetes erhöht Risiko für Frühgeburt

Von , Medizinredakteurin
Christiane Fux

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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Schwangere Frauen mit Typ-1-Diabetes haben ein höheres Risiko, ihr Baby vorzeitig zur Welt zu bringen. Je höher der Blutzuckerspiegel ist, desto grösser ist die Gefahr für das Kind.

Schwedische Wissenschaftler haben die Daten des landesweiten schwedischen Geburtsregisters (MFR) mit dem schwedischen Nationalen Diabetesregister (NDR) verknüpft und ausgewertet. Untersucht wurden dabei die Jahrgänge 2003 bis 2014.

In dieser Zeit kamen 2474 Kinder von Typ-1-Diabetikerinnen zur Welt. Von ihnen wurden 22,3 Prozent vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren – also mehr als jedes fünfte Kind. Von den rund 1,16 Millionen Kindern, deren Mütter nicht unter der Erkrankung litten, waren es nur 4,7 Prozent.

Hohe Werte, hohes Risiko

Besonders hoch war das Frühgeburtsrisiko bei Diabetikerinnen, die hohe HbA1c-Werte hatten. Diese spiegeln den Blutzucker über einen längeren Zeitraum wieder. Lag er bei mehr als 8 bis 9 Prozent, betrug das Risiko für eine Frühgeburt sogar 37 Prozent. Ein gut eingestellter Blutzucker hingegen konnte das Risiko deutlich senken, und zwar auf 13,2 Prozent. Das ist aber immer noch deutlich höher als das Frühgeburtsrisiko bei nicht zuckerkranken Schwangeren.

Die Studie unterstreicht, wie wichtig es ist, gerade in der Schwangerschaft streng auf den Blutzuckerspiegel zu achten.

"Dies ist die erste Studie, die gross genug ist, um einen klaren Zusammenhang zwischen verschiedenen HbA1c-Spiegeln und Frühgeburten zu demonstrieren“, sagt Studienleiter Prof. Jonas F. Ludvigsson von der Abteilung für Medizinische Epidemiologie und Biostatistik am Stockholmer Karolinska Institutet.

Mehr Geburtskomplikationen und Todgeburten

Darüber hinaus ergab die Untersuchung auch ein erhöhtes Risiko dafür, dass die Neugeborenen von Zuckerkranken selbst hohe Blutzuckerspiegel aufweisen, bei der Geburt zu wenig Sauerstoff bekamen oder tot zur Welt kamen. Auch waren die Kinder von Typ-1-Diabetikerinnen bei der Geburt oft überdurchschnittlich gross und schwer, was später häufig mit Übergewicht und einem Risiko für Typ-2-Diabetes einhergeht.

In einer vorangegangenen Untersuchung hatten die Wissenschaftler bereits gezeigt, dass Kinder von Typ-1-Diabetikerinnen häufiger an Herzfehlern leiden. In einer nachfolgenden Studie wollen die Forscher jetzt die langfristigen Auswirkungen eines Typ-1-Diabetes auf die Kinder untersuchen.

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Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

Quellen:
  • Jonas F. Ludvigsson et al.: Maternal Glycemic Control in Type 1 Diabetes and the Risk for Preterm Birth: A Population-Based Cohort Study, Ann Intern Med., 23. April 2019, DOI: 10.7326/M18-1974
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