Frau mit Handy

Spielt Corona-Warn-App zentrale Rolle?

Von , Wissenschaftsjournalistin
Carola Felchner

Carola Felchner ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion und geprüfte Trainings- und Ernährungsberaterin. Sie arbeitete bei verschiedenen Fachmagazinen und Online-Portalen, bevor sie sich 2015 als Journalistin selbstständig machte. Vor ihrem Volontariat studierte sie in Kempten und München Übersetzen und Dolmetschen.

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Noch gibt es hierzulande keine Corona-Warn-App. Politik und Experten setzen jedoch auf sie - als Kernelement zur Bekämpfung der Pandemie beziehungsweise deren weiteren Ausbreitung.

Die geplante Corona-Warn-App kann dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) zufolge eine zentrale Rolle beim Unterbrechen von Infektionsketten spielen. "Gerade jetzt, wo einige Beschränkungen gelockert werden, kann die App unglaublich wichtig sein", sagte Paul Lukowicz, der Leiter des DFKI-Forschungsbereichs Eingebettete Intelligenz in Kaiserslautern.

Infektionsketten nachvollziehbar machen

"Falls nämlich erneut ein Infektionsherd aufflammen sollte, ist es ein Wettlauf mit der Zeit, bevor sich das Virus wieder so verbreitet wie beim ersten Mal. Und da ist jedes Werkzeug, das Infektionsketten nachvollzieht, enorm wichtig", sagte der Wissenschaftliche Direktor.

Eine Corona-Warn-App für das Handy soll in Deutschland und anderen Ländern zum Einsatz kommen. Sie erfasst, welche Smartphones einander nahegekommen sind. Die App kann dann Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass in ihrer Umgebung eine infizierte Person war. Die Nutzer könnten dann in Quarantäne gehen. In Deutschland und den meisten anderen Ländern soll die Teilnahme freiwillig sein.

Schon 30 bis 40 % reichen

"Schon wenn 30 bis 40 Prozent die App nutzen, habe ich damit wohl zusätzlich 20 bis 30 Prozent der Infektionsketten unterbrochen", sagte Lukowicz der Deutschen Presseagentur. "Das bedeutet - und das ist wichtig: Ich kann andere Einschränkungen lockern. Denn jede Art der Einschränkung hilft, dass sich das Virus weniger ausbreitet."

Die App sei kein Wundermittel, betonte der Experte. "Wundermittel existieren nicht. Die App ist eine technische Lösung, ein Baustein unter vielen, der beitragen kann, Infektionsketten zu unterbrechen. Dann können Sie Dinge lockern, die uns mehr weh tun als eine App."

App in Auftrag

Die Bundesregierung hat vor kurzem den Software-Konzern SAP und die Deutsche Telekom mit der Entwicklung einer Corona-App beauftragt. Sie steht voraussichtlich im Juni zur Verfügung. Zugleich gibt es unter anderem eine Gruppe rund um das Beratungsunternehmen PwC Deutschland und das DFKI, die nach eigenen Angaben bald eine App präsentieren können. (caf/dpa)

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Carola Felchner ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion und geprüfte Trainings- und Ernährungsberaterin. Sie arbeitete bei verschiedenen Fachmagazinen und Online-Portalen, bevor sie sich 2015 als Journalistin selbstständig machte. Vor ihrem Volontariat studierte sie in Kempten und München Übersetzen und Dolmetschen.

Quellen:
  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)
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