Schwangere Frau wird geimpft

Schwangerschaft: Unbedingt gegen Grippe impfen!

Von , Medizinredakteurin
Christiane Fux

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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Schwangere sollten sich unbedingt gegen Grippe impfen lassen. Denn bei ihnen verläuft eine Infektion häufiger schwer - manchmal lebensbedrohlich. Und sie gefährdet auch das Kind.

Schwangere erkranken oft schwerer

In der Schwangerschaft ist das Immunsystemsehr weniger aktiv als sonst. Damit verhindert der Körper, dass es sich gegen das Baby wendet, dass ja genau betrachtet auch ein Fremdling im eigenen Körper ist. Doch dadurch wehrt das Immunsystem Infektionen langsamer und weniger energisch ab.

In manchen Fällen könne bei einer Grippe die Lunge durch die Viren und die Entzündung so schwer geschädigt werden, dass nicht einmal mehr eine Beatmung ausreicht, sondern nur noch spezielle intensivmedizinische Massnahmen helfen können. Davor warnt der Verband der Frauenärzte anlässlich der anstehenden Grippesaison.

Gefahr von Fehl- und Frühgeburten

"Die Influenza-Epidemie 2017/2018 mit besonders aggressiven Virus-Typen hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass wirklich jede Schwangere gegen Grippe geimpft wird", betont Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte und niedergelassener Frauenarzt in Hannover. Die schwere Erkrankung der Mutter mit hohem Fieber gefährde nicht nur die Frau, sondern sie erhöhe auch das Risiko einer Fehl- oder Frühgeburt. Die Impfung hingegen sei für Mutter und Kind ungefährlich.

Schutz für Neugeborene in den ersten Wochen

Zudem profitiert das Kind auch nach der Geburt von der Impfung. In den ersten Lebensmonaten ist sein Immunsystem noch nicht ausgereift und kann auf Virus-Infektionen nur verzögert reagieren. Speziell wenn Kinder zu früh geboren werden, kann eine Grippe-Erkrankung ihnen schwer zusetzen. Die Antikörper, die die Mutter nach einer Impfung bildet, gehen auch auf das Kind über und geben ihm in den ersten Lebenswochen einen natürlichen biologischen Schutz vor Grippe.

Händewaschen reicht nicht

Hygienemassnahmen wie Vermeiden von Berührungen, häufiges Händewaschen und Desinfizieren reichten nicht aus, um sich zu schützen. So fänden sich in der Atemluft infizierter Personen bis zu zehn Millionen Keime pro Milliliter. "Nur wer wirklich überhaupt keinerlei Kontakt zu anderen Menschen hat, kann sich vor einer Infektion einigermassen sicher fühlen", so Albring.

Impfen lassen beim Frauenarztbesuch

Ein separater Hausarztbesuch ist für die Grippeschutzimpfung nicht nötig. Dies kann auch die betreuende Frauenärztin oder der Frauenarzt übernehmen. Gesunden Schwangeren empfiehlt das Robert-Koch-Institut eine Impfung ab der 13. Woche. Schwangere mit Herz- oder Lungen-Erkrankungen oder anderen gesundheitlichen Problemen können sich schon früh in der Schwangerschaft impfen lassen.

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Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

Quellen:
  • Pressemitteilung Berufsverband der Frauenärzte (BVF) e.V., 09.10.2018
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