Biomarker als neuer Therapieansatz bei Rippenfellkrebs

Forscher der MedUni Wien entdeckten einen Biomarker für aggressiven Rippenfellkrebs. Die Studie wurde kürzlich im Fachmagazin Clinical Cancer Research publiziert.
Biomarker sind unverwechselbare, nicht beeinflussbare körperliche Eigenschaften oder Merkmale, die gemessen und bewertet werden können. Sie geben Hinweise auf bestimmte Erkrankungen, deren Verlauf oder Therapieerfolg.
Beispiele für Biomarker:
- körperliche Eigenschaften: Blutdruck, Körpertemperatur, Blutwerte
- Merkmale (Blutgruppe) oder Veränderungen im Erbgut
Biomarker für besonders aggressive Form von Rippenfellkrebs
Forscher der MedUni Wien haben nun einen Biomarker für die Aggressivität des Rippenfelltumors (Mesotheliom) gefunden. Es handelt sich dabei um eine spezielle Genveränderung (aktivierende Punktmutation im Pomoter des TERT Gens): Sie führt dazu, dass das TERT-Gen – das in den meisten Tumoren nachweisbar ist und für das anhaltende Tumorwachstum verantwortlich ist – aktiviert wird.
Die Wissenschafter prüfen nun, ob eine (medikamentöse) Blockade dieser Aktivierung eine gezielte neue Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit aggressivem Rippenfellkrebs darstellen könnte.
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Auslöser Asbestbelastung
Rippenfellkrebs (Mesotheliom) tritt häufig als Folge von Asbestbelastung auf und ist in der Regel schwer zu therapieren. Obwohl der Baustoff europaweit schon seit vielen Jahren nicht mehr verwendet wird, nimmt die Häufigkeit von Mesotheliomen EU-weit immer noch zu. Ursache dafür ist, dass die Zeitspanne zwischen Asbest-Kontakt und Ausbruch der Tumorerkrankung bis zu 20 Jahre oder sogar mehr betragen kann.
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Autoren:
Claudia Schneider MA
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. Astrid Leitner
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