Fastenbrechen im Ramadan

Ramadan in Coronazeiten: Ist Fasten jetzt riskant?

Von , Medizinredakteurin
Christiane Fux

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang nichts Essen und Trinken - an diese Regel halten sich Muslime während des Ramadans. Auch Intervall-Fastende essen tagsüber nicht. Kann das in der aktuellen Pandemie riskant sein?

Für rund 1,6 Milliarden Muslime weltweit hat vergangene Woche der Fastenmonat Ramadan begonnen. Zwischen Sonnenauf- und -untergang verzichten Gläubige über gut vier Wochen lang unter anderem auf Essen und Trinken.

Für Gesunde kein Problem

„Gesunde Menschen sollten in der Lage sein, diesen Ramadan, wie in den Vorjahren zu fasten“, schrieb dazu die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem Info-Blatt zu sichere Ramadan-Praktiken im Rahmen von Covid-19. Sie wies aber auch darauf hin, dass noch keine Studien zu einem möglichen Zusammenhang von Fasten und einem Risiko einer Covid-19-Infektion vorliegen.

Auch der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin Joachim Gardemann sieht in der religiösen Praxis kein Problem. „Die Fastenzeiträume im Ramadan sind für Gesunde vollkommen unbedenklich“, sagte der Leiter des Kompetenzzentrums Humanitäre Hilfe der Fachhochschule Münster, dessen wissenschaftlicher Schwerpunkt die Ernährungsmedizin des Hungerstoffwechsels ist. Fasten schwäche das Immunsystem bei gesunden und regelrecht ernährten Menschen nicht.

Obst statt Süssigkeiten

Problem im Ramadan sei aus medizinischer Sicht nicht das Fasten, sondern eher das Fastenbrechen nach Sonnenuntergang. Der Mediziner rät, massvoll zu sein und nicht zu viele Kohlenhydrate in Form von Süssigkeiten und Backwaren zu essen. Stattdessen sollte man vor allem frische und starkfarbige gelbe, rote oder dunkelgrüne s Obst und Gemüse verzehren, die das Immunsystem stärkten.

Fastenbrechen gemeinsam aber virtuell begehen

„Im Coronakontext am problematischsten wird das gemeinsame traditionelle Fastenbrechen nach Sonnenuntergang sein“, schätzte Gardemann die Situation ein. Dabei die nötigen Abstandsregeln einzuhalten sei schwierig. Die WHO empfiehlt, wo möglich, komplett in den digitalen sozialen Raum zu wechseln.

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Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

Quellen:
  • dpa
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