Älterer Mann dehnt sich

Parkinson: Hauptsache in Bewegung!

Von , Medizinredakteurin
Christiane Fux

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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Menschen mit Parkinson-Erkrankung leiden unter anderem unter zunehmenden motorischen Störungen wie Zittern, Muskelsteifheit und Gangstörungen. Bewegung kann die Symptome verbessern und die Lebensqualität günstig beeinflussen. Auf welche Weise die Patienten körperlich aktiv werden, scheint dabei zweitrangig zu sein.

Das zeigt die Auswertung von insgesamt 156 Studien mit 7939 Teilnehmenden aus aller Welt zu dem Thema. Die Betroffenen waren überwiegend leicht bis mittelschwer erkrankt und litten zum Zeitpunkt der Studie nicht unter gravierenden kognitiven Einschränkungen.

Verbesserte Bewegungskontrolle, verbesserte Lebensqualität

Ob Tanzen, Wassergymnastik, Kraft- oder Ausdauertraining, Tai-Chi oder Yoga: Nahmen die Teilnehmenden regelmässig über einige Zeit an entsprechenden Trainings teil, verbesserten sich die motorischen Symptome - und insbesondere auch die Lebensqualität.

„Wir beobachteten klinisch bedeutsame Verbesserungen beim Schweregrad motorischer Symptome für die meisten Bewegungsangebote“, sagt Studienleiterin Prof. Elke Kalbe von der Universität Köln.

Allerdings basierten viele Untersuchungen nur auf niedrigen Teilnehmerzahlen (im Mittel 51, Bandbreite von 10 bis 474). So liess sich nicht einordnen, von welchen Bewegungsformen die Patientinnen und Patienten am stärksten profitieren.

Zudem lagen häufig nicht alle Informationen über den Schweregrad motorischer Symptome und die Lebensqualität aller Teilnehmenden vor, was die Aussagekraft einzelner Studien schwäche. Es gebe aber kaum Anzeichen für Unterschiede zwischen den verschiedenen Übungsarten, betonen die Autorinnen und Autoren.

Persönliche Vorlieben zur Motivation berücksichtigen

„Unsere Übersichtsarbeit unterstreicht die Bedeutung von strukturierter körperlicher Bewegung im Allgemeinen, während die genaue Art der Bewegung zweitrangig sein könnte”, sagt Kalbe. „Deshalb sollten die persönlichen Vorlieben von Menschen mit Parkinson besonders berücksichtigt werden, um sie zu motivieren, überhaupt an einem Bewegungsprogramm teilzunehmen. Hauptsache Bewegung!“

Fortschreitende Hirnerkrankung

Morbus Parkinson ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, die meist Menschen über 60 Jahre trifft. Die Symptome verschlimmern sich fortlaufend. Dazu gehören vor allem Bewegungsverlangsamung, Zittern, Muskelsteifheit und Probleme mit dem Gleichgewicht und der Koordination.

Auch auf Stimmung und Hirnleistung wirkt sich Parkinson negativ aus. Die Betroffenen leiden unter Stimmungsschwankungen und Depressionen, Müdigkeit und Schlafstörungen sowie kognitiven Beeinträchtigungen wie Gedächtnis- und Denkproblemen.

Eine Heilung ist bei Parkinson bislang nicht möglich, aber die Symptome lassen sich mit Medikamenten und weiteren Therapiemassnahmen lindern.

Autoren- & Quelleninformationen

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Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

Quellen:
  • Ernst M. et al.: Physical exercise for people with Parkinson’s disease: a systematic review and network meta‐analysis. Cochrane Database of Systematic Reviews 2023, Issue 1. Art. No.: CD013856.DOI:10.1002/14651858.CD013856.pub2
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