Hepatits-Bluttest

Neues Screening: Lebercheck auf Hepatitis

Von , Medizinredakteurin
Christiane Fux

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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Jeder Zweite mit einer Hepatitis-B- oder -C-Infektion ist ahnungslos. Das kann gravierende Schäden verursachen. Ein Leberscreening soll das bald ändern.

Lebererkrankungen verlaufen häufig lange Zeit unbemerkt. Dazu gehören auch Hepatis-Infektionen vom Typ B und C. Wenn sich Beschwerden bemerkbar machen, hat das Organ unter Umständen schon erheblichen Schaden erlitten. Dann droht Leberzirrhose oder Leberkrebs.

Medikamente halten die Viren in Schach

Durch eine rechtzeitige Behandlung mit Medikamenten, die die Vermehrung von Hepatitis-Viren hemmen, lässt sich dies vermeiden. Auch Ansteckungen werden so verhindert: Denn wer nicht weiss, dass er infiziert ist, gibt die Viren unwissentlich weiter.

Daher hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschlossen, dass sich Kassenpatienten künftig auf Kassenkosten auf die zwei Hepatitis-Typen untersuchen lassen können. Der Test kann einmalig im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung beim Hausarzt erfolgen, die gesetzlich Versicherte über 35 alle drei Jahre in Anspruch nehmen können.

Wer den Check-up ohne den Hepatitis-Test schon wahrgenommen hat, kann das Leber-Screening nachholen lassen, bevor ein Anspruch auf die nächste Gesundheitsuntersuchung besteht.

Kassenleistung ab Mitte des Jahres

Derzeit verhandeln Ärzte und Krankenkassen allerdings noch über die Höhe der Vergütung. Auch eine Abrechnungsziffer fehlt noch, bevor Praxen ihren Patienten die Leistung anbieten können. Verbände rechnen damit Mitte des Jahres.

In Deutschland sind Schätzungen zufolge mehr 300.000 Menschen mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert und 250.000 mit Hepatitis C. Jeder zweite Betroffene weiss nichts von seiner Infektion.

Denn in vielen Fällen verläuft die Infektion symptomlos oder verursacht nur unspezifische Anzeichen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Übelkeit. Nur in manchen akuten Fällen entwickelt sich mit einer Gelbsucht (Ikterus) ein auffälligeres Symptom. Die Übertragung der Hepatitis-B- und -C-Viren kann über Blut und andere Körperflüssigkeiten erfolgen. Die meisten Menschen stecken sich beim Sex oder im häuslichen Umfeld an.

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Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

Quellen:
  • Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Gesundheitsuntersuchungs-Richtlinie: Einführung eines Screenings auf Hepatitis-B- und auf Hepatitis-C-Virusinfektion, 20. November 2020
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