Arzthelferin verbindet Hand

Neue Heilmethode für chronische Wunden

Von , Volontärin
Ana Goldscheider

Ana Goldscheider hat Journalismus und Unternehmenskommunikation in Hamburg studiert und absolviert nun eine Zusatzausbildung zur Redakteurin. In einer Medizin-Redaktion schreibt sie u.a. Texte für Printmagazine und NetDoktor.

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Ein Stoff hat in einer Studie bei chronischen Wunden vielversprechende Resultate erzielt: Kataplasma. Doch was ist das und wie funktioniert die Methode?

Viele vom diabetischen Fusssyndrom verursachte chronische Wunden können durch eine Behandlung mit Kaltplasma schneller heilen. Das belegt eine Studie am Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen sowie am Klinikum Karlsburg in Mecklenburg-Vorpommern. Die Plasma-Behandlung sei in der Studie zusätzlich zur Standardtherapie erfolgt, schreiben die Autoren im "Journal of the American Medical Association" (Jama Network Open).

Die Methode wurde bereits eingesetzt

Einige Mediziner setzen kaltes Plasma bereits ein, um den Heilungsprozess bei chronischen Wunden zu stimulieren und einen schnelleren Wundverschluss herbeizuführen. Bei der Studie wurden nun nach Autorenangaben 62 durch den diabetischen Fuss verursachte Wunden bei 43 stationär behandelten Patienten untersucht. Die Wunden hätten trotz Standardtherapie drei Wochen lang keine Heilungstendenzen gezeigt.

Das dabei eingesetzte Plasma hat nichts mit dem gleichnamigen flüssigen, zellfreien Bestandteil des Blutes zu tun. Als Plasma wird in diesem Fall ein vierter Aggregatzustand bezeichnet - neben fest, flüssig und gasförmig. In dem Versuch wurde das Edelgas Argon in diesen Zustand versetzt.

Kaltplasma war effektiver als Placebo

Die Patienten wurden in zwei Gruppen von je 31 Wunden unterteilt. Nach 14-tägiger Behandlung hatte sich die Wundoberfläche bei den mit Kaltplasma behandelten Wunden im Mittel um 69,5 Prozent reduziert. In der Placebogruppe betrug die Reduktion 44,8 Prozent. Unter Kaltplasmabehandlung wurden damit 55 Prozent mehr Wundfläche verschlossen als bei alleiniger Standardbehandlung, wie es hiess.

Die Kaltplasmabehandlung sei schmerzfrei und gut verträglich. In der Studie seien keine Nebenwirkungen aufgetreten. Die Patienten sollen für fünf Jahre weiter beobachtet werden, um auch die langfristige Sicherheit der Behandlung bewerten zu können.

Die Unterschiede in der mikrobiellen Belastung der Wunden zwischen beiden Gruppen seien statistisch nicht signifikant gewesen. Der Forschungsleiter am Diabeteszentrum Bad Oeynhausen und Erstautor der Studie, Bernd Stratmann, sagte: "Atmosphärisches Kaltplasma besitzt einen eigenständigen Wundheilung-aktivierenden Effekt, der sich nicht allein durch die antimikrobielle Wirkung des Plasmas erklären lässt." (ag/dpa)

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Ana Goldscheider

Ana Goldscheider hat Journalismus und Unternehmenskommunikation in Hamburg studiert und absolviert nun eine Zusatzausbildung zur Redakteurin. In einer Medizin-Redaktion schreibt sie u.a. Texte für Printmagazine und NetDoktor.

Quellen:
  • Deutsche Presse-Agentur
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