Muskatnuss hilft der Leber
Muskatnuss wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gegen allerlei Zipperlein eingesetzt: vom verdorbenen Magen über Blähungen, Krämpfe und Durchfall bis hin zu Asthma, rheumatische Beschwerden und Zahnschmerzen. Jetzt zeigt sich, dass auch eine angeschlagene Leber von dem Gewürz profitieren könnte.
Muskatnussextrakt puffert Entzündung ab
Forscher um Xiao-Nan Yang hatten bei Mäusen eine akute Leberentzündung mit dem Giftstoff Thioacetamid ausgelöst. Tiere, die ein Muskatnussextrakt mit dem Wirkstoff Myrislignan erhielten, überstanden die Vergiftung besser: Die Entzündungsreaktion verlief bei ihnen weniger schwer, und die zunächst erhöhten Leberwerte normalisierten sich schneller.
Antientzündliche Genaktivität
Eine Analyse der Genaktivität ergab, dass dabei der sogenannte Peroxisom-Proliferator-aktivierte Rezeptor alpha (PPARα) eine Schlüsselrolle spielte. Diese Rezeptoren kommen vor allem in der Leber vor. Sie regulieren den Blutfetthaushalt. Ihre Aktivierung wirkt aber auch antientzündlich.
Bei gentechnisch veränderten Mäusen, die keinen PPARα besassen, entfaltete der Muskatnussextrakt keine schützende Wirkung auf die Leber.
Achtung, Vergiftungsgefahr!
In rauen Mengen sollte man Muskatnuss dennoch nicht konsumieren: Dann kehrt sich die Wirkung des Gewürzes um. Ab einer Dosis von vier Gramm kann es Leberschäden verursachen, ab etwa fünf Gramm können Halluzinationen auftreten. Das enthaltene Myristicin wird in der Leber zu Amphetamin umgewandelt und wirkt somit ähnlich wie das illegale Aufputschmittel Ecstasy (ebenfalls ein Amphetamin). Der Verzehr von drei ganzen Nüssen kann für Erwachsene sogar tödlich sein.
Muskatnuss aktiviert die Lebensenergie
In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden Lebensmittel den fünf Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser zugeordnet. Die Muskatnuss gehört zum Element Metall, das für einen scharfen Geschmack steht. Diese Nahrungsmittel sollen erhitzen und die Lebensenergie aktivieren.
Autoren- & Quelleninformationen
- Xiao-Nan Yang et al.: PPARα Mediates the Hepatoprotective Effects of Nutmeg, J. Proteome Res., 2018, 17 (5), pp 1887–1897, DOI: 10.1021/acs.jproteome.7b00901, Publication Date (Web): April 17, 2018