Männer: Mehr Körperfett, geringere Knochendichte

Von , Medizinredakteurin
Christiane Fux

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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Der Fettanteil des Körpers beeinflusst die Knochendichte. Je höher er ist, desto höher ist auch das Osteoporoserisiko. Das gilt vor allem für Männer.

Frühere Untersuchungen hatten vor allem ein höheres Osteoporoserisiko für Menschen mit einem niedrigen BMI von unter 20 gezeigt. Fettgewebe hingegen bietet der aktuellen Untersuchung der Universität Chicago zufolge auch keinen Schutz vor dem Abbau der Knochendichte.

"Unsere Forschung legt nahe, dass die Wirkung des Körpergewichts von der Zusammensetzung aus magerer und Fettmasse einer Person abhängt“, erklärt Studienleiter Rajesh K. Jain von der University of Chicago Medicine.

Verhältnis von Fett- und fettfreier Körpermasse

Die Forscher analysierten die Knochenmineraldichte und Körperzusammensetzung von 10.814 Personen unter 60 Jahren, die zwischen 2011 und 2018 im Rahmen der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) erhoben worden waren. Dabei war nicht nur der Body-Mass-Index (BMI) der Teilnehmenden erhoben, sondern auch das Verhältnis von Fettmasse und fettfreiem Körpergewebe bestimmt worden.

Entscheidend ist der Fettanteil

Mit jedem zusätzlichen Kilogramm pro Quadratmeter an Fettgewebe reduzierte sich der sogenannte T-Score bei Männern um durchschnittlich 0,13 Punkte – bei Frauen um 0,08 Punkte.

Der T-Score ist eine Masseinheit, welche die Knochendichte im Vergleich zum Mittelwert gesunder Menschen gleichen Alters einstuft. Liegt sie um 2,5 Punkte unter diesem Standardwert, diagnostizieren Mediziner eine Osteoporose.

Fettfreie Körpermasse, beispielsweise in Form von Muskelmasse, hingegen wirkte sich positiv auf die Knochendichte aus.

Auch Übergewichtige auf Osteoporose testen!

Frauen erkranken mit etwa viermal höherer Wahrscheinlichkeit an Osteoporose als Männer. Dies hat zur Folge, dass Männer entsprechend seltener untersucht werden.

Da Mediziner Osteoporose zudem vor allem bei Personen mit geringem Körpergewicht erwarten, könnten die Diagnose bei übergewichtigen Personen, insbesondere Männern, häufiger übersehen werden, warnen die Forschenden.

Vor allem wenn weitere Risikofaktoren hinzukämen, sollten übergewichtige Menschen beiderlei Geschlechts auf Osteoporose untersucht werden. Dazu gehören ein höheres Alter, frühere Knochenbrüche, Osteoporose in der Familie und die Einnahme von Steroiden.

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Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

Quellen:
  • Rajesh K Jain et.al.: Fat Mass Has Negative Effects on Bone, Especially in Men: A Cross-Sectional Analysis of NHANES Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 10. Feb 2022; DOI: 10.1210/clinem/dgac040
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