Großvater telefoniert

Ist der Besuch bei Oma und Opa wieder möglich?

Von , Volontärin
Ana Goldscheider

Ana Goldscheider hat Journalismus und Unternehmenskommunikation in Hamburg studiert und absolviert nun eine Zusatzausbildung zur Redakteurin. In einer Medizin-Redaktion schreibt sie u.a. Texte für Printmagazine und NetDoktor.

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Strenge Regeln haben Besuche bei den Grosseltern für viele Kinder wochenlang unmöglich gemacht. Mit den jüngsten Lockerungen wären sie theoretisch vereinbar - aber sind sie auch vertretbar?

Angesichts der gelockerten Kontaktbeschränkungen sind Besuche von Kindern bei Oma und Opa Altersmedizinern zufolge unter bestimmten Bedingungen unproblematisch. "Ein Besuch der Enkelkinder bei den Grosseltern, für eine beschränkte Zeit, ohne körperlichen Kontakt und unter Einhaltung der bekannten Hygieneregeln ist sicher kein Problem", sagt Hans Jürgen Heppner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie.

Einige Regeln machen den Besuch sicher

Die Bevölkerung habe in den vergangenen Wochen viel über Hygieneregeln, Disziplin und gegenseitige Rücksichtnahme gelernt, erklärt Heppner. Deshalb sei es durchaus an der Zeit, wieder darüber nachzudenken, wie sich Familien vernünftig treffen könnten. Er betonte aber auch: "Sars-CoV-2 ist noch nicht verschwunden! Corona lauert noch um die Ecke." Trotz aller negativen Folgen von Isolation und Kontaktbeschränkungen auf das körperliche und seelische Wohlbefinden müsse weiterhin vernünftig gehandelt werden.

Wer sich letztendlich für ein persönliches Wiedersehen von Enkeln und Grosseltern entscheidet, solle Sicherheitsvorkehrungen treffen, sagt auch der Infektiologe Janne Vehreschild: "Wenn man auf engem Raum zusammensitzt und die gleiche Raumluft atmet, wird es ein Ansteckungsrisiko geben, wenn jemand das Virus in sich trägt." Deshalb: "Wer sich schützen will, sollte also auch dann Abstand halten, sich freundlich zulächeln statt Küsschen geben oder Umarmen. Und im Zweifel dennoch Maske tragen."

Nicht alles erhöht das Ansteckungsrisiko

Bei einem Besuch der Grosseltern penibel darauf zu achten, nichts anzufassen, hält Vehreschild hingegen für übertrieben: "Dass etwa am Handtuch im Badezimmer das Virus haftet, von dort an die Hand kommt und so irgendwann in die Schleimhäute – das ist sehr unwahrscheinlich." Das Risiko, das Virus über eine Fläche zu übertragen, sei zwar nicht null, sagt er. "Aber, dass man den Schöpflöffel aus Vorsicht nicht mehr teilt, ist so eine Detail-Optimierung, die gegenüber den anderen Risiken eines solchen Besuches nicht relevant ist." (ag/dpa)

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Ana Goldscheider

Ana Goldscheider hat Journalismus und Unternehmenskommunikation in Hamburg studiert und absolviert nun eine Zusatzausbildung zur Redakteurin. In einer Medizin-Redaktion schreibt sie u.a. Texte für Printmagazine und NetDoktor.

Quellen:
  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)
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