Thrombosegefahr im Homeoffice

Homeoffice: Thrombosen vorbeugen

Von , Volontärin
Christine Albert

Christine Albert hat Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Skandinavistik an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg studiert. Momentan absolviert sie ein Volontariat bei Hubert Burda Media und schreibt u.a. für NetDoktor.

Alle NetDoktor.ch-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft.

Kein Arbeitsweg, kein Weg zur Kantine oder zum Drucker: Oft sitzen Beschäftigte im Homeoffice noch mehr als im Büro. Die Venen aber freuen sich über ein wenig Abwechslung.

Wegen Corona arbeiten mehr Menschen im Homeoffice - und bewegen sich dann unter Umständen weniger. Dadurch kann sich die Gefahr für eine Thrombose erhöhen. Aber schon kleine Übungen können eine vorbeugende Wirkung haben, erklärt der Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz (BGV).

Regelmässige Übungen können helfen

Beim Liegen oder Sitzen fliesst das Blut langsamer in den Venen, dadurch kann eine Gerinnungsneigung ansteigen. Deshalb sei es wichtig, gerade bei langer Schreibtischtätigkeit regelmässig aufzustehen oder kleine Gymnastikübungen zu machen, so der Verband. Beim Sitzen oder im Stehen könne man sich beispielsweise recken und strecken oder auch hin und wieder ein paar Kniebeugen machen. Überdies gibt der Verband einige Übungsvorlagen:

Fusswippe im Sitzen

Für die Fusswippe etwa setzen Sie sich mit geraden Rücken auf einen Stuhl oder Hocker. Ober- und Unterschenkel sollten einen rechten Winkel bilden. Dann ziehen Sie die Fersen beider Beide nach oben, während die Zehen am Boden bleiben. Danach lockern, und die Fersen wieder zum Boden drücken. Die Übung wiederholen Sie am besten bis zu zehn Mal in zügigem Tempo.

Venenpumpe an der Wand

Stellen Sie sich an eine Wand. Gehen Sie in Schrittstellung: Beugen Sie leicht das vordere Bein und strecken Sie das hintere Bein soweit, dass die Fusssohle den Boden berührt. Dadurch erreichen Sie eine Dehnung in der Wade des gestreckten Beines, was Sie durch ein leichtes Ziehen spüren sollten. Halten Sie die Position etwa 15 Sekunden. Anschliessen wechseln Sie das Bein und wiederholen Sie die Übung zweimal.

Venenpumpe mit Hilfe eines Stuhls

Stellen Sie eine Ferse auf einen Stuhl, der vor Ihnen steht. Beugen Sie den Körper dabei leicht nach vorne. Ziehen Sie nun die Fussspitze des gestreckten Beins in Richtung Körper, um die Wade zu dehnen. Wechseln Sie das Bein nach etwa 15 Sekunden und wiederholen Sie die Übung mit dem anderen Bein.

Radfahren und Füsse kreisen

Legen Sie sich auf den Rücken und heben Sie beide Beine an. Achten Sie darauf, dass die Lendenwirbelsäule am Boden bleibt. Nun fahren Sie Fahrrad in der Luft. Machen Sie nach etwa 30 Sekunden Pause bevor Sie die Übung wiederholen. Stellen Sie die Beine immer nacheinander ab. In dieser Position können Sie auch gleich eine weitere Übung ausführen.

Stellen Sie dazu ein Bein ab und heben Sie das andere Bein im rechten Winkel an. Nun kreisen Sie mit dem Fuss des angehobenen Beins zehnmal abwechselnd nach innen und nach aussen. Wiederholen Sie anschliessend die Übung mit dem anderen Bein. Diese Übung können Sie auch auf einem Stuhl oder Hocker durchführen. Strecken Sie dabei ein Bein nach vorne aus und kreisen Sie mit dem Fuss.

Thrombose erkennen: Schmerz und Schwellung

Bei einer Thrombose bildet sich ein Gerinnsel in einem Blutgefäss, oftmals sind dabei die Beinvenen betroffen. Risikofaktoren sind beispielsweise eine vorangegangene Operation. Aber auch Entzündungen, Krampfadern und Krebsleiden können die Gefahr erhöhen. Sobald eine oder mehrere Risikofaktoren vorliegen, sollte man mit seinem Hausarzt sprechen, empfiehlt die BGV.

Verschliesst ein Blutgerinnsel eine Beinvene, kann sich das durch Schmerzen in der Wade äussern. Manchmal verspüren Patienten lediglich ein Schwere- oder Spannungsgefühl des betreffenden Beins. Weitere Anzeichen können eine Schwellung und bläuliche Verfärbung der Haut sein. Diese Symptome müssen nicht gemeinsam auftreten, schon bei einem davon sollte man einen Arzt aufsuchen. (ca/dpa)

Autoren- & Quelleninformationen

Jetzt einblenden
Datum :
Autor:
Christine Albert

Christine Albert hat Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Skandinavistik an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg studiert. Momentan absolviert sie ein Volontariat bei Hubert Burda Media und schreibt u.a. für NetDoktor.

Quellen:
  • Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz (BGV): Venengymnastik, unter: www.bgv-thrombose.de (Abrufdatum: 05.08.2020)
  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)
Teilen Sie Ihre Meinung mit uns
Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie NetDoktor einem Freund oder Kollegen empfehlen?
Mit einem Klick beantworten
  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
0 - sehr unwahrscheinlich
10 - sehr wahrscheinlich