Rufen, drücken, schocken, lächeln
Am 16. Oktober ist Europäischer Tag der Wiederbelebung. Wissen Sie, wie man ein stillstehendes Herz zum Schlagen bringt?
Jeder Zehnte in Österreich erleidet im Laufe seines Lebens einen unerwarteten Herzstillstand. Einem derartigen Herzstillstand können plötzlich eintretende Brustschmerzen, Atemnot oder Übelkeit vorausgehen. Solche Symptome können aber auch gänzlich fehlen. Derzeit überleben nur etwa zehn Prozent der Betroffenen. Würden bereits Anwesende mit der Wiederbelebung beginnen, können österreichweit jährlich 1.000 Leben zusätzlich gerettet werden.
Trotz des gut ausgebauten österreichischen Rettungs- und Notarztsystems trifft professionelle Hilfe im Durchschnitt erst nach acht bis zehn Minuten ein. Nach einem unerwarteten Herzstillstand sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit der Betroffenen pro Minute ohne Wiederbelebung um etwa zehn Prozent. Nach drei bis fünf Minuten treten bleibende Schäden im Gehirn auf. Daher sind gerade die ersten Minuten für das Überleben entscheidend.
Was ist zu tun?
Rufen
Wählen Sie den Notruf – 144. Es ist normal, dass Sie in dieser Situation aufgeregt sind. Versuchen Sie trotzdem ruhig zu bleiben und warten Sie Rückfragen der Rettung ab.
Drücken
Legen Sie Ihre Hände übereinander und drücken Sie kräftig und schnell in die Mitte des Brustkorbs: mindestens 100 mal pro Minute. Führen Sie die Herzdruckmassage solange durch bis die Rettung eintrifft. Dadurch erzeugen Sie einen Blutfluss, mit dem die Zeit bis zum Wiedereinsetzen des eigenen Herzschlags überbrückt wird.
Schocken
Falls ein Defibrillator vorhanden ist, schalten Sie diesen ein und befolgen Sie die Anweisungen. Dieser kann einen Stromimpuls abgeben der das Herz wieder in den richtigen Rhythmus bringt. Wenn Sie keinen Defibrillator zur Verfügung haben, führen Sie in jedem Fall die Herzdruckmassage ohne Unterbrechungen fort, bis die Rettung eintrifft.
Lächeln
Wenn der Rettungsdienst eintrifft, machen Sie solange weiter bis Sie aufgefordert werden aufzuhören. Lächeln Sie! Ihre Hände können wiederbeleben und ein Leben retten. Etwas zu tun ist immer besser, als nichts zu tun. Gut gemacht!
+++ Mehr zum Thema Erste Hilfe lesen Sie hier +++
Helfen ist Gesetz
Übrigens: In Österreich ist jeder volljährige Staatsbürger zur Leistung von Erster Hilfe verpflichtet. Allerdings wagen nur etwa 15 Prozent den Versuch einer Reanimation. Kleiner Vergleich: In Ländern, in denen Erste Hilfe bereits in der Schule unterrichtet wird, sind es rund 60 Prozent.
Hier aufzuholen ist eines der Anliegen des "Europäischen Tages der Wiederbelebung". Informationen über Aktionen und Kurse finden Sie hier: www.drueckmich.at
+++ Sind Sie Erste Hilfe fit? Finden Sie es heraus in unserem Erste-Hilfe-Quiz! +++
Redaktionelle Bearbeitung:
Nicole Kolisch
Weitere Artikel zum Thema
Coronavirus/COVID-19: aktuelle Zahlen aus der Schweiz
Wie entwickelt sich die Anzahl an täglichen Neuinfektionen? Erfahren Sie hier mehr zum Thema.
COVID-19: So lange ist man nach einer Infektion immun
Wie lange ist man nach einer überstandenen Infektion mit SARS-CoV-2 immun? Hier geht es zu den Antworten.
Corona-Mutationen B.1.1.7: Die Fakten
Ansteckender, gefährlicher? Lesen Sie hier alles zur Coronavirus-Mutation B.1.1.7.