Frau schneuzt sich

Hausstaubmilben sterben erst im Gefrierfach ab

Von , Medizinredakteurin
Lisa Vogel

Lisa Vogel hat Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaften an der Hochschule Ansbach studiert und ihre journalistischen Kenntnisse im Masterstudiengang Multimediale Information und Kommunikation vertieft. Es folgte ein Volontariat in der NetDoktor-Redaktion. Seit September 2020 schreibt sie als freie Journalistin für NetDoktor.

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Hausstaubmilben mit Kälte abtöten? Das klappt - allerdings erst bei deutlichen Minusgraden. Textilien und Stofftiere nur in den Kühlschrank zu legen, reicht im Kampf gegen die Spinnentiere nicht aus.

Die Nase läuft, die Augen jucken: Vor allem in der kalten Jahreszeit, wenn die Heizungen auf Hochtouren laufen, leiden Hausstaubmilben-Allergiker. Die gute Nachricht: Ähnlich wie bei Kopfläusen ist Kälte ein wirksames Mittel gegen die unliebsamen Haustiere. Der Kühlschrank reicht dazu allerdings nicht aus.

Milben überstehen leichte Minusgrade

Eine aktuelle Studie der amerikanischen Dayton Universität zeigt , bei welchen Temperaturen die Milben absterben. Die Wissenschaftler um den Biologen Prof. Larry Arlian haben Milbenweibchen für vier bis 48 Stunden bei minus 4, minus 12 und minus 15 Grad Celsius eingefroren.

Das Ergebnis zeigt, um die Milben abzutöten reicht der Kühlschrank nicht aus. Nach 24 Stunden bei minus vier Grad lebten immer noch mehr als 60 Prozent der Versuchstiere. Ein Fünftel der Überlebenden war nach dem Ausflug ins Gefrierfach immer noch in der Lage, Eier zu legen.

Die Wissenschaftler empfehlen Allergikern deshalb, kleinere Heimtextilien und Stofftiere mindestens bei minus 12 Grad Celsius für 12 Stunden einzufrieren. Ein handelsüblicher Gefrierschrank erreicht minus 12 bis minus 15 Grad.

Ab ins Gefrierfach!

Nach 24 Stunden bei minus 15 Grad Celsius verendete mehr als die Hälfte der Milben innerhalb von fünf Tagen nach dem Wiederauftauen. Keine Milbe war nach dem Kälteschock in der Lage, sich zu vermehren. Nach 15 Tagen waren alle Tiere tot.

Eine weitere Strategie für Milbenkotallergiker: Staub vermeiden. Je weniger Textilien, Vorhänge und Staubfänger in den eigenen Vier-Wänden, desto weniger unliebsame Mitbewohner. Spezielle Bezüge für Matratzen, Decken und Kissen verhindern zudem, dass sich Milben im Bett ansiedeln.

Jeder siebte ist betroffen

Bei einer Hausstaubmilbenallergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf Stoffe im Kot der Hausstaubmilben. Die winzigen Spinnentiere leben in Textilien und Matratzen. Ihre Ausscheidungen mischen sich unter unseren Hausstaub und schwirren in den Räumen umher. Vor allem, wenn geheizt wird, steigt die Belastung.

Schätzungen des Allergieinformationsdienstes des Helmholtz Zentrums München zufolge leiden etwa sieben Prozent der Deutschen an einer ganzjährigen Hausstaubmilbenallergie. Bei Kindern und Jugendlichen sind Hausstaubmilben nach Gräsern der zweithäufigste Allergieauslöser.

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Lisa Vogel hat Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaften an der Hochschule Ansbach studiert und ihre journalistischen Kenntnisse im Masterstudiengang Multimediale Information und Kommunikation vertieft. Es folgte ein Volontariat in der NetDoktor-Redaktion. Seit September 2020 schreibt sie als freie Journalistin für NetDoktor.

Quellen:
  • Allergieinformationsdienst: Hausstaubmilbenallergie (https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/hausstaubmilbenallergie/verbreitung.html; Abgerufen am 11.01.2019)
  • Feichtner, Ciara R et al: Home freezers kill house dust mites, Journal of Allergy and Clinical Immunology, Volume 141, Issue 1, 451 – 454, Januar 2018
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