Hanfprodukte

Hanf: Das Wichtigste zum "Superfood"

Von , Volontärin
Ana Goldscheider

Ana Goldscheider hat Journalismus und Unternehmenskommunikation in Hamburg studiert und absolviert nun eine Zusatzausbildung zur Redakteurin. In einer Medizin-Redaktion schreibt sie u.a. Texte für Printmagazine und NetDoktor.

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Hanf steht bei Lebensmitteln zunehmend auf der Zutatenliste. Verbraucher sollten beim Kauf aber sorgsam sein, raten Experten.

Ob als Salatöl, im Müslimix oder in Getränken: Hanf liegt im Trend. Die Samen gelten als sogenanntes Superfood mit gesundheitsfördernden Eigenschaften. Allerdings sollten Verbraucher beim Einkauf auf bestimmte Punkte achten, wie der Tüv Süd erklärt.

Wirklich gesund?

Hanfsamen enthalten hochwertiges Fett, Protein, Vitamine sowie Ballast- und Mineralstoffe. Hanfsamenöl ist reich an ungesättigten und essenziellen Fettsäuren, den Vitaminen B und E sowie Calcium, Magnesium und Eisen. All diese Stoffe sind an sich gut für den Körper.

Cannabissamen und -öl werden deshalb auch zahlreiche gesundheitliche Wirkungen zugesprochen - wissenschaftlich sind diese laut Tüv Süd, speziell für Hanf, aber nicht nachgewiesen. Daher dürfen Lebensmittel sowie Nahrungsergänzungsmittel mit Hanf nicht mit Krankheitsbezug beworben werden.

Erhöhte THC-Werte

Der private Eigenanbau jeglicher Hanfsorten - darunter auch Nutzhanf oder Hanf als Zierpflanze - ist in Deutschland verboten. Bestimmte Teile der Hanfpflanze, wie Blüten und Stängel, enthalten das Cannabinoid THC (Tetrahydrocannabinol), das die Psyche beeinflussen kann. Die Verbraucherzentrale schreibt auf ihrer Homepage dazu: "Lebensmittel, die ganz oder teilweise aus den Blättern oder Blüten der Pflanze hergestellt sind, weisen häufig höhere THC-Werte auf."

Das gilt zwar nicht für die Hanfsamen. Dennoch könnten auch diese bei der Ernte mit THC-reichen Pflanzenteilen in Berührung kommen und in geringen Mengen in daraus hergestellte Lebensmittel gelangen, erklären die Experten.

Vorsicht geboten

Verbraucherzentralen weisen auf mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen durch THC hin, beispielsweise Schläfrigkeit, Benommenheit, aber auch innere Unruhe und Schlafstörungen. Alkohol oder bestimmte Arzneimittel könnten diese Wirkung noch verstärken. Gerade bei Cannabidiol-Produkten (z.B. CBD-Öl) mahnt die Verbraucherzentrale zur besonderen Vorsicht und schreibt: "Bei Kontrollen wurden in mehr als 50 % der CBD-Produkte erhöhte Werte (bis zum 10 000fachen) des psychoaktiven Tetrahydrocannabinol (THC) gefunden."

Verbraucherschützer raten daher Kindern, Schwangeren und Stillenden, andere Samen und Öle zu nutzen, die ebenfalls mit guten Inhaltsstoffen punkten können. Sie empfehlen beispielsweise Walnussöl oder Leinsamen.

Lebensmittel, Droge oder Medikament?

Grundsätzlich wichtig sei, beim Einkauf hanfhaltiger Lebensmittel auf die Herkunft zu schauen. Der Tüv Süd rät, nur gesicherte Quellen zu nutzen und auf eine Herkunft aus Europa zu achten. Bestellungen in Webshops könnten dagegen mit Risiken bezüglich der gesundheitlichen Unbedenklichkeit, Herkunft und Qualität der Produkte verbunden sein.

Hanfhaltige Lebensmittel sind nicht mit den Rauschmitteln Marihuana und Haschisch auf eine Stufe zu stellen. Hierbei wird die Cannabis-Pflanze ganz bewusst als Droge eingesetzt - mit deutlich höheren THC-Werten. Seit März 2017 gibt es Cannabis zudem legal als Medikament. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Beitrag "Cannabis (Marihuana, Haschisch)". (ag/dpa)

Autoren- & Quelleninformationen

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Autor:
Ana Goldscheider

Ana Goldscheider hat Journalismus und Unternehmenskommunikation in Hamburg studiert und absolviert nun eine Zusatzausbildung zur Redakteurin. In einer Medizin-Redaktion schreibt sie u.a. Texte für Printmagazine und NetDoktor.

Quellen:
  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)
  • Verbraucherzentrale: "Hanfsamen, Hanföl, Hanf-Tee – wie steht es mit der Sicherheit?", unter: www.verbraucherzentrale.de (Abrufdatum: 17.09.2020)
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