Giftpilze: Achtung, Leberversagen!
Giftpilze sicher zu erkennen ist oft gar nicht so leicht. Immer wieder landen hochgiftige Pilze erst im Korb und dann in der Pfanne. Ihr Verzehr kann lebensgefährliche Vergiftungen verursachen. Unter anderem droht ein Leber- und Nierenversagen.
Schnelle Hilfe rettet die Leber
Entscheidend ist, bei einer Pilzvergiftung schnell zu reagieren und medizinische Hilfe zu suchen. Denn die Schädigung der Leber schreitet schnell voran. Wenn dieser Prozess nicht mehr aufzuhalten ist, kann möglicherweise nur noch eine Lebertransplantation den Patienten retten.
Allerdings sind die Symptome einer Pilzvergiftung unterschiedlich und daher nicht leicht zuzuordnen. Bei einer Vergiftung durch den Grünen Knollenblätterpilz, der für die meisten tödlichen Verläufe verantwortlich ist, treten sie zudem erst Stunden nach der Pilzmahlzeit auf.
Symptome einer Pilzvergiftung
Mögliche Anzeichen einer Pilzvergiftung sind
- Schweissausbrüche
- Brechdurchfall
- Benommenheit
„Um die exakte Diagnose bei einer Vergiftung nach dem Verzehr von Pilzen zu erleichtern, sollten die Reste, die beim Putzen der Pilze entstehen, bis zu 48 Stunden an einem kühlen Ort aufbewahrt werden“, erklärt Prof. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. Auch Erbrochenes mitzubringen, kann den behandelnden Ärzten helfen. Zudem müssten alle an der Mahlzeit beteiligten Personen informiert werden.
Pilzbestimmungsapps nicht zuverlässig genug
Der Mediziner warnt zudem davor, sich auf Smartphone-Apps zur Pilzbestimmung zu verlassen. Stattdessen empfiehlt er geführte Wanderungen mit einem Pilzspezialisten. Auch eine Überprüfung der gesammelten Pilze durch einen Pilzsachverständigen könne sinnvoll sein.
Manns sagt: „Viele Städte bieten zur Pilzsaison eigens eingerichtete Pilzberatungs- und Pilzkontrollstellen, bei denen fachkundige Auskünfte erteilt werden. Die jeweilige Stadtverwaltung oder Gemeinde informiert über diese Angebote.“
Autoren- & Quelleninformationen
- Pressemitteilung der Deutschen Leberstiftung vom 01. September 2022. https://idw-online.de/de/news800506