London; Towerbridge

England: Keine Quarantäne mehr nach Einreise

Von , Volontärin
Lisa Weidner

Lisa Weidner hat Germanistik und Soziologie studiert und einige journalistische Praktika absolviert. Sie ist Volontärin im Hubert Burda Media Verlag und schreibt für das "Meine Familie und ich"-Magazin und Netdoktor über Ernährungs- und Gesundheitsthemen.

Alle NetDoktor.ch-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft.

Mit "Luftbrücken" will die britische Regierung Sommerurlaube ermöglichen und Quarantänemassnahmen verhindern. Doch die nur für England geltenden Massnahmen stossen auf grosse Bedenken.

Rechtzeitig zum Sommerurlaub lockert England seine wegen der Corona-Pandemie getroffenen Quarantäne-Vorschriften für Einreisende aus etwa 50 Ländern. Von der neuen Regelung profitierten zudem gut zehn Überseegebiete, sagte der britische Verkehrsminister Grant Shapps am Freitag dem Nachrichtensender Sky News. Besucher unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien müssen sich ab 10. Juli bei ihrer Ankunft nicht mehr für 14 Tage isolieren.

Damit können auch Engländer zum Beginn der Sommerferienzeit in andere Länder reisen und müssen bei ihrer Rückkehr nicht in Selbstisolation. Die Regierung gehe davon aus, dass eine Reihe der von der Quarantäne ausgenommenen Länder auch einreisende Briten nicht zur Selbstisolation auffordern werde, hiess es.

Die Regelung gilt nur für England

Eine Liste aller Länder, die von der Quarantäne ausgenommen werden, sollte am Freitagnachmittag veröffentlicht werden. Die neue Regelung zu den sogenannten Luftbrücken gilt nur für England - in Wales, Schottland und Nordirland sind weiter die alten Vorschriften in Kraft. Ein schottischer Regierungssprecher kritisierte, dass die Lockerungen für "Staaten mit einem unterschiedlichen (Corona-)Risiko" gelten. Ausserdem wäre es sinnvoller, dass sich zunächst alle britischen Landesteile auf ein gemeinsames Vorgehen einigten.

"Der heutige Tag markiert den nächsten Schritt zur vorsichtigen Wiederöffnung unsere grossen Nation", wurde Shapps in einer Mitteilung seines Ministeriums zitiert. Das seien gute Nachrichten für die Briten und britische Unternehmen. "Wir werden nicht zögern, schnell zu handeln, um uns zu schützen, falls die Infektionsraten in Ländern steigen, mit denen wir uns wieder verbinden."

Grossbritannien in Europa am schlimmsten betroffen

Einreisende nach Grossbritannien müssen seit dem 8. Juni an der Grenze ihre Adress- und Kontaktdaten hinterlassen und zwei Wochen lang in Quarantäne gehen. Wer sich nicht an die 14-tägige Pflicht zur Selbstisolation hält, muss mit einem hohen Bussgeld rechnen. Mehrere Fluggesellschaften hatten dagegen Klage eingereicht.

Mit der Quarantänepflicht will die Regierung verhindern, dass es in Grossbritannien eine zweite Welle an Coronavirus-Infektionen durch eingeschleppte Fälle gibt. Grossbritannien ist das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Der Regierung von Premierminister Boris Johnson wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf die Corona-Krise reagiert zu haben.

Derzeit haben sich laut Johns Hopkins University mehr als 285 000 Menschen in Grossbritannien mit dem Virus infiziert, über 44 000 starben im Zusammenhang mit ihm. (lw/dpa)

Autoren- & Quelleninformationen

Jetzt einblenden
Datum :
Autor:
Lisa Weidner

Lisa Weidner hat Germanistik und Soziologie studiert und einige journalistische Praktika absolviert. Sie ist Volontärin im Hubert Burda Media Verlag und schreibt für das "Meine Familie und ich"-Magazin und Netdoktor über Ernährungs- und Gesundheitsthemen.

Quellen:
  • Deutsche Presse - Agentur
Teilen Sie Ihre Meinung mit uns
Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie NetDoktor einem Freund oder Kollegen empfehlen?
Mit einem Klick beantworten
  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
0 - sehr unwahrscheinlich
10 - sehr wahrscheinlich