Corona: Wohin in den Herbstferien?

Wo ist die Nachfrage am grössten?

Spanien ist trotz Corona als Reiseziel gefragt. "Es gibt noch viele Buchungen", heisst es beim weltgrössten Reisekonzern Tui in Hannover. Die Kanaren sollten zudem bald wieder geöffnet werden. Auch Griechenland mit den Schwerpunkten Kreta, Korfu und Rhodos sind aktuell beliebt. Ausserdem hoffen die Touristiker, dass viele Kunden auch noch Last-Minute-Urlaube buchen.

Den grössten Zuwachs verbucht Tui im Herbst allerdings für Reisen innerhalb Deutschlands. "Viele Menschen haben Wander- oder Sporturlaub in der Heimat gebucht - oder den Sommer übersprungen sind gleich in den Herbst gegangen."

Welche Länder gelten noch als Risikogebiet?

Wer ins Ausland will, sollte vor der Abreise einen Blick auf die Liste der Risikogebiete werfen. Dort wird immer wieder aktualisiert, welche Länder für deutsche Urlauber als Risikogebiete gelten - mit entsprechender Quarantänepflicht bei Rückkehr. "Ein Land wird nicht mehr als Risikogebiet eingestuft, wenn ein stabiler epidemiologischer Trend mit Unterschreiten der Marke von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner pro Woche vorliegt", erläutert das Gesundheitsministerium. Mehr dazu lesen Sie in unserem Beitrag "Corona: Reisehinweis oder Risikogebiet?".

Wie ist die Lage in Spanien?

Nach wie vor zählt Spanien zum Risikogebiet. Am Wochenende musste die Insel zudem einen herben Rückschlag hinnehmen: Infektionszahlen, die auf Mallorca zunächst Hoffnungen auf eine Rückkehr der Touristen aus Deutschland wecken liessen, erwiesen sich als falsch. Schuld war eine Informatik-Panne, wegen der seit Tagen für die Balearen sehr niedrige Infektionszahlen gemeldet worden waren.

Auch die Kanarischen Inseln, die von Berlin als letzte Region Spaniens auf die "schwarze Liste" der Gebiete mit Reisewarnung gesetzt worden waren, kämpfen noch mit Zahlen zwischen 80 und 90 Infektionen. Die spanische Aussenministerin Arancha González Laya gab aber bekannt, man habe mit Grossbritannien, Deutschland und skandinavischen Ländern Verhandlungen über die Errichtung von sogenannten Sicherheitskorridoren zu den Inseln im Mittelmeer und im Atlantik aufgenommen. Man wird "unweigerlich Formen finden müssen, um mit der Pandemie zusammenzuleben".

Wie steht es um einen Urlaub in Italien?

Nach sehr geringen Infektionszahlen im Juni und Juli ist die Zahl der Coronafälle in Italien zuletzt wieder gestiegen. Zwar verzeichnet Italien längst nicht so viele Neuinfizierte wie beispielsweise Spanien oder Frankreich, nach Angaben des Gesundheitsministeriums steigen die Zahlen aber seit sechs Wochen im Durchschnitt konstant an.

In Italien gelten weiter Regeln wie eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und nachts auch auf Plätzen. Einreisebeschränkungen gibt es für die meisten EU-Länder dagegen nicht. Seit Montag gilt für die beliebte Ferieninsel Sardinien die Pflicht, bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorzuweisen oder sich nach Ankunft testen zu lassen.

Aktueller Stand in Griechenland und auf Zypern

Im Gegensatz zu anderen Destinationen verzeichnen Griechenland und Zypern weiter niedrige Corona-Zahlen. Die Einreise aus Deutschland ist erlaubt, allerdings müssen Reisende sich mindestens 48 Stunden vor Reisebeginn auf Internetseiten anmelden und angeben, von wo sie kommen. Ausserdem werden Einreisende an Flughäfen und Häfen stichprobenartig Corona-Tests unterzogen. Maskenpflicht herrscht in beiden Ländern in geschlossenen Räumen - etwa Banken oder Supermärkten. In stärker frequentierten Regionen können die Regeln jedoch auch verschärft werden: So gilt in Athen und Thessaloniki oder auf Kreta Maskenpflicht sogar im Freien. Bars und Restaurants müssen dort um Mitternacht schliessen.

Die Schweiz passt Einreise-Bestimmungen an

Angesichts steigender Fallzahlen hat die Schweiz ihre Einreise-Bestimmungen neu justiert. Nun müssen Einreisende aus weltweit 50 Ländern und Regionen in eine zehntägige Quarantäne. Dazu gehört seit Montag nun auch das österreichische Bundesland Wien. Mit einem negativen PCR-Test kann die Quarantänepflicht nicht aufgehoben werden. Wer aus Deutschland kommt, ist von den Einschränkungen bisher nicht betroffen.

Sollten die Fallzahlen weiter steigen, können darüber hinaus Menschen aus den Regionen entlang der Schweizer Grenze ausnahmsweise von der Quarantänepflicht ausgenommen werden. In der Schweiz selbst klettert die Zahl der Corona-Infektionen seit ein paar Wochen wieder. Immer mehr Städte führen eine Maskenpflicht ein.

In Österreich gilt in Geschäften wieder Maskenpflicht

In der Alpenrepublik sind die Zahlen der Neuinfektionen jüngst dramatisch gestiegen. Deshalb gilt seit Montag landesweit in Geschäften wieder eine Maskenpflicht. Auch für Veranstaltungen aussen und innen wurden die Bedingungen deutlich verschärft. Die Regeln für die Ein- und Durchreise aus Deutschland sind von den neuen Massnahmen nicht betroffen.

Sie ist problemlos möglich. Nur wer in den zehn Tagen davor in einer in Österreich als Corona-Risikogebiet geltenden Region war, muss für die Einreise mit Aufenthalt einen negativen PCR-Test nachweisen oder in Quarantäne. An den Grenzen zu Ungarn, Slowenien und Italien wird stichprobenartig kontrolliert. (lw/dpa)