Ehepaar mit Maske am Flughafen

Corona: Tipps für den Urlaub

Von , Arzt
Florian Tiefenböck

Florian Tiefenböck hat Humanmedizin an der LMU München studiert. Im März 2014 stieß er als Student zu NetDoktor und unterstützt die Redaktion seither mit medizinischen Fachbeiträgen. Nach Erhalt der ärztlichen Approbation und einer praktischen Tätigkeit in der Inneren Medizin am Uniklinikum Augsburg ist er seit Dezember 2019 festes Mitglied des NetDoktor-Teams und sichert unter anderem die medizinische Qualität der NetDoktor-Tools.

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Sommer, Sonne, Schutzmaske? Wer bald in den Badeurlaub ans Mittelmeer fliegt, sollte nicht sorglos sein. Mit ein paar Verhaltensregeln lässt sich das Corona-Infektionsrisiko aber deutlich reduzieren.

Der Sommerurlaub im Ausland kommt, aber er wird anders als sonst. Denn auch wenn die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen zurückgegangen ist, ist Corona nicht einfach verschwunden. Vorsicht bleibt also wichtig. Doch wie sollten sich Urlauber verhalten, die jetzt bald zum Baden nach Mallorca oder Griechenland fliegen? Hier ein paar Tipps:

Maske tragen

Der Mund-Nasen-Schutz wird uns auch in den Urlaub begleiten. Vielerorts dürfte das Maskentragen beim Einkaufen oder im örtlichen Nahverkehr Pflicht sein. Doch auch schon auf der Hinreise ist sie nötig, etwa im Flugzeug.

Wichtig hier: „Die Maske muss einmal am Tag gewechselt werden, sonst wird es schnell unhygienisch“, sagt Reisemediziner Prof. Tomas Jelinek. „Also muss man ausreichend Masken in den Urlaub mitnehmen oder diese unterwegs waschen.“

Abstand halten

„Das Wichtigste auf der Reise ist Abstand“, mahnt der Experte vom Centrum für Reisemedizin in Berlin. „Vermeiden Sie Veranstaltungen, die zu einem Superspreader-Event werden könnten.“ Fachleute sprechen von „Super-Verbreitern“, wenn jemand bei einem Anlass viel mehr Menschen ansteckt als zu erwarten wäre (mehr dazu hier). Im Urlaub kann das in Bars, Clubs und auf Festivals passieren, wenn viele Leute auf engem Raum singen, rufen und sich lautstark unterhalten.

„Eine Beach-Party ist keine gute Idee“, sagt Jelinek. Zwar verwehe eine Brise die Aerosole draussen durchaus, aber viele Menschen eng beieinander bedeuteten immer ein höheres Infektionsrisiko.

Desinfektionsmittel einstecken

Jelinek rät davon ab, im Hotel jede Türklinke noch einmal selbst zu desinfizieren. „Ein Stück weit muss man darauf vertrauen, dass die Hotels und Gaststätten dafür sorgen, dass sie nicht wieder geschlossen werden.“ Desinfektionsmittel benötige man eher für Orte wie etwa Bahnhofstoiletten oder auf Ausflügen. „Da desinfiziert man besser selbst.“

Ein kleines Fläschchen Desinfektionsmittel sei für zwei Wochen Urlaub wahrscheinlich schon ausreichend, so Jelinek. Oder man packe ein Fläschchen ins Handgepäck, um schon bei der Anreise abgesichert zu sein, und dann noch ein zweites in den Koffer.

„Wenn Sie zu viel Handdesinfektionsmittel benutzen, geht irgendwann die Hautflora kaputt und Sie bekommen Ekzeme“, mahnt der Mediziner. Plastikhandschuhe könnten die Situation noch verschlimmern.

Eigene Handtücher mitnehmen?

„Das ist übertrieben“, sagt Jelinek - ausserdem nimmt es Platz im Koffer weg. „In einem vernünftigen Hotel wird ordentlich gewaschen, und zwar häufiger als zu Hause.“

Büfetts meiden?

Nicht unbedingt. „Das Infektionsrisiko ist hier nicht so hoch, weil die Leute in der Regel nicht laut reden und singen“, sagt Jelinek. „Da stossen sie nicht so viel an Rachenflora aus, auch wenn sie keine Maske tragen.“ Und in Speisesälen achteten die Hotels ja durchaus auf Abstand der Tische.

Grundsätzlich gilt: „Das Infektionsrisiko auf einer Urlaubsreise wird nie gleich null sein“, betont der Reisemediziner. „Wer zu 100 Prozent kein Risiko eingehen will, muss sich zuhause einsperren.“ (ft/dpa)

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Florian Tiefenböck hat Humanmedizin an der LMU München studiert. Im März 2014 stieß er als Student zu NetDoktor und unterstützt die Redaktion seither mit medizinischen Fachbeiträgen. Nach Erhalt der ärztlichen Approbation und einer praktischen Tätigkeit in der Inneren Medizin am Uniklinikum Augsburg ist er seit Dezember 2019 festes Mitglied des NetDoktor-Teams und sichert unter anderem die medizinische Qualität der NetDoktor-Tools.

Quellen:
  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)
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