Corona-Tipp: Tagebuch führen
Noch ist die geplante bundesweite Corona-App nicht einsatzbereit. Dennoch lässt sich laut Experten etwas tun, um Infektionsketten leichter verfolgbar zu machen: Tagebuch schreiben.
Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, müssen die Behörden Infektionsketten nachverfolgen können. Sich täglich ein paar Notizen zu machen, kann ihnen helfen.
Wer derzeit ein Corona-Tagebuch führt, erleichtert damit im Fall einer Ansteckung den Gesundheitsämtern die Arbeit. Das könne "auf jeden Fall" sinnvoll sein, sagt die Forscherin Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen, die sich mit Strategien zur Eindämmung des Coronavirus beschäftigt.
Hilfreiche Informationen sammeln
In einem solchen Tagebuch notiert man, wen man an welchem Tag getroffen hat - und eventuell auch, wo und wie lange. Auch Angaben, ob man drinnen oder draussen Kontakt hatte und eine Maske getragen hat, könnten bei der Abschätzung des Infektionsrisikos helfen, erklärt die Wissenschaftlerin.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) verwies auf Nachfrage zu diesem Thema auf die kommunalen Gesundheitsämter. Diese könnten gegebenenfalls Auskunft darüber geben, welche Informationen sie zur Nachverfolgung möglicher Infektionsketten bräuchten.
Kontakt mit Infizierten? Aufschreiben!
Doch nicht nur falls man Kontakt mit einer infizierten Person hatte, kann ein Tagebuch hilfreich sein, sondern auch wenn man ihn tatsächlich engen Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person hatte. In diesem Fall empfiehlt das Robert Koch-Institut (RKI), im Tagebuch mögliche Symptome, Körpertemperatur und Aktivitäten sowie Kontakte zu anderen notieren - und zwar bis zum 14. Tag nach dem letzten Kontakt. Küsse zählen etwa als enger Kontakt.
Kein Ersatz fürs Abstandhalten
So hilfreich das Aufschreiben auch ist, generell gilt: Im Zweifel helfen solche Notizen den Behörden vielleicht weiter. Noch wichtiger ist jedoch, dass Infektionsketten gar nicht erst entstehen - man sich also nicht ansteckt oder das Virus nicht weitergibt, falls man sich doch unbemerkt infiziert hat.
Deshalb betont die BZgA-Leiterin Heidrun Thaiss die Bedeutung der sogenannten AHA-Formel. AHA steht für:
- Abstand zu anderen halten (mindestens 1,5 Meter)
- Händewaschen
- Alltagsmaske tragen
Wer niesen oder husten muss, dreht sich von anderen Personen weg und tut es in die Armbeuge oder in ein Papiertaschentuch. Diese wird dann direkt entsorgt. (caf/dpa)
Autoren- & Quelleninformationen
- Deutsche Presse-Agentur (dpa)
- Robert Koch-Institut (RKI)