Corona Antigen-Selbsttest

Corona-Selbsttests: Betrüger im Netz

Von , Medizinredakteurin
Christiane Fux

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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Auf Corona-Schnelltests zur Selbstanwendung werden derzeit grosse Hoffnungen gesetzt: Mit ihrer Hilfe lassen sich symptomlose Infektionen aufdecken und so die weitere Viren-Verbreitung stoppen. Dementsprechend gross ist der Ansturm auf die Selbsttests derzeit. Das könnte Begehrlichkeiten von Kriminellen wecken, warnen Cybersicherheitsexperten vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Denn gerade beim Onlineverkauf sind die Möglichkeiten zum Betrug besonders vielfältig.

Betrugsmasche Fake-Shop

Eine Möglichkeit zum Betrug bieten sogenannte Fake-Shops. "Sie locken Kunden typischerweise mit besonders günstigen Angeboten zu gerade sehr begehrten Produkten", erklärt Dr. Peter Mayer von der Forschungsgruppe Security Usability Society (SECUSO) am KIT.

In den ersten Monaten der Pandemie hatten Kriminelle auf diesem Wege bereits Desinfektionsmittel und medizinische Schutzausrüstungen angeboten. Dabei kassierten sie das Geld ein, ohne die entsprechende Ware zu verschicken. Das könnte sich nun mit den begehrten Selbsttests wiederholen.

Die Betrüger nutzen unter anderem Sicherheitslücken in Webseiten von Unternehmen, Vereinen oder Privatpersonen. Dort hinterlegen sie eine Weiterleitung zu ihrem Fake Shop, so Mayer. So profitieren die Betrüger von dem Namen und der Sichtbarkeit der Webseite in Suchmaschinen. Die eigentlichen Betreiber bekämen davon meist nichts mit.

Bei diesen Anzeichen ist Vorsicht geboten

Bei folgenden Auffälligkeiten sollten Sie den KIT-Experten zufolge misstrauisch werden:

  • Wenn der Anbieter keine weiteren ähnlichen Produkte im Angebot hat und sich Corona-Tests völlig vom übrigen Sortiment abheben.
  • Wenn Sie ausschliesslich per Vorauskasse oder per Kreditkarte zahlen können.
  • Wenn die Schnelltests erheblich günstiger angeboten werden als anderswo.
  • Wenn auf der Shop-Seite kein Impressum angegeben ist oder über die angegebenen Kontaktdaten niemand erreichbar ist.

Nicht zugelassene Tests und Fälschungen

Darüber hinaus werden online aber auch Tests angeboten, die in Europa nicht zugelassen sind. Oft sind deren Ergebnisse nicht zuverlässig und stellen so ein Risiko dar. Eine Liste zugelassener Corona-Tests ist auf den Seiten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte unter https://www.bfarm.de/DE/Medizinprodukte/Antigentests/_node.html verfügbar.

Zudem tragen nur zugelassene Antigen-Selbsttests das CE-Kennzeichen sowie eine vierstellige Nummer eines unabhängigen Prüfinstituts. Aufgrund der aktuellen Sonderzulassungen über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ( BfArM ) kann das CE-Zeichen auf den Packungen mancher zugelassener Tests umgekehrt jedoch auch bei zugelassen Tests noch fehlen*.

Allerdings werden online auch Fälschungen zugelassener Tests angeboten. Kaufen Sie daher nur bei vertrauenswürdigen Shops, beispielsweise den grossen Online-Apotheken.

Ein Indiz dafür, dass ein Shop vertrauenswürdig ist, liefern Gütesiegel wie das Trusted Shops-Label oder das s@fer-shopping-Siegel von TÜV SÜD. "Aber auch hier ist Vorsicht geboten", warnt Cyberexperte Mayer. "Betrüger können die Siegel einfach kopieren oder eigene Siegel erfinden, um Seriosität vorzutäuschen."

(*Dieser Text wurde bezüglich neuer Informationen zum CE-Siegel aktualisiert)

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Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

Quellen:
  • Pressemitteilung des Karlsruher Instituts für Technologie, 05.03.2021
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