Flaggen Spanien und Katalonien

Corona: Reisewarnung für Teile Spaniens

Von , Arzt
Florian Tiefenböck

Florian Tiefenböck hat Humanmedizin an der LMU München studiert. Im März 2014 stieß er als Student zu NetDoktor und unterstützt die Redaktion seither mit medizinischen Fachbeiträgen. Nach Erhalt der ärztlichen Approbation und einer praktischen Tätigkeit in der Inneren Medizin am Uniklinikum Augsburg ist er seit Dezember 2019 festes Mitglied des NetDoktor-Teams und sichert unter anderem die medizinische Qualität der NetDoktor-Tools.

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Erst vor knapp sechs Wochen wurde die Reisewarnung für Spanien aufgehoben. Jetzt wird sie wegen einer Welle von Neuinfektionen reaktiviert - ein weiterer Schlag für die Tourismusbranche dort. Die beliebteste Ferieninsel der Deutschen bleibt aber verschont.

Wegen der stark steigenden Zahl von Corona-Infektionen in Spanien warnt das Auswärtige Amt nun vor touristischen Reisen in drei Regionen des beliebtesten Urlaubslands der Deutschen. Betroffen von der formellen Reisewarnung sind einer Mitteilung des Auswärtigen Amts vom Freitag zufolge Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava sowie die westlich davon im Landesinneren liegenden Regionen Aragón und Navarra. Für die beliebten Ferieninseln der Kanaren und Mallorca gilt diese Reisewarnung nicht.

Zunächst nur abgeraten

Bisher hatte das Ministerium nur von Urlaubsreisen in die drei stark betroffenen Regionen abgeraten. Das ist quasi eine Alarmstufe unter der Reisewarnung, die nun auch eine kostenlose Stornierung des Urlaubs ermöglicht. Nun nahm aber am Freitag das Robert Koch-Institut (RKI) die drei Regionen in die Liste der Risikogebiete auf, die von den Reisehinweisen- und warnungen des Auswärtiges Amts (AA) unabhängig geführt wird. Eine nachfolgende Reisewarnung durch die Berliner Behörde war daraufhin erwartet worden.

Wenn Sie Ihre Reise in die betroffenen spanischen Regionen stornieren möchten, wenden Sie sich idealerweise direkt an Ihren Reiseveranstalter oder Ihr Reisebüro. Im Streitfall können unter Umständen die Verbraucherzentrale oder eine Rechtsberatung helfen.

Mehr zu den Hintergründen von Sicherheitshinweisen, Reisewarnungen und Risikogebieten lesen Sie in unserem Artikel "Corona: Reisehinweis oder Risikogebiet?".

Zu viele Neuinfektionen

Die Begründung des Bundesgesundheitsministeriums für die Entscheidung des RKI lautete, dass die Schwelle von mehr als 50 Neuinfizierten pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten wurde. Für Reiserückkehrer aus offiziell eingestuften Risikogebieten soll in der kommenden Woche eine Corona-Testpflicht kommen - über freiwillige Tests hinaus, die für alle Einreisenden aus dem Ausland seit Samstag kostenfrei möglich sind.

Die rote Linie von 50 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gilt auch als rote Linie für die Reaktivierung der Reisewarnung. Das Auswärtige Amt hatte sie für das besonders stark von der Corona-Pandemie getroffene Spanien erst am 21. Juni aufgehoben, nachdem die Regierung nach 14 Wochen den Notstand beendet hatte. Nun ist Spanien nach Luxemburg das zweite Land der Europäischen Union, für das wieder vor Reisen gewarnt wird - zumindest teilweise.

Testpflicht für Reiserückkehrer

Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass auch für die Rückkehrer aus Katalonien, Aragón und Navarra ab nächster Woche eine Corona-Testpflicht gelten wird: Wer aus einem solchen Gebiet kommt, muss sich dann entweder innerhalb von 48 Stunden vor der Einreise testen lassen oder binnen 72 Stunden nach der Einreise. Bis ein negatives Ergebnis da ist, muss man in Deutschland in häusliche Quarantäne. Bis diese Verordnung in Kraft tritt, gilt noch: Wer aus Risikogebieten kommt, muss direkt für 14 Tage in häusliche Quarantäne und sich beim Gesundheitsamt melden. Möglich ist auch, ein negatives Testergebnis vorzulegen, das höchstens 48 Stunden alt ist. (ft/dpa)

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Florian Tiefenböck hat Humanmedizin an der LMU München studiert. Im März 2014 stieß er als Student zu NetDoktor und unterstützt die Redaktion seither mit medizinischen Fachbeiträgen. Nach Erhalt der ärztlichen Approbation und einer praktischen Tätigkeit in der Inneren Medizin am Uniklinikum Augsburg ist er seit Dezember 2019 festes Mitglied des NetDoktor-Teams und sichert unter anderem die medizinische Qualität der NetDoktor-Tools.

Quellen:
  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)
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