Frau führt Erste Hilfe an Puppe durch

Corona: Infektionsrisiko bei Erster Hilfe gering

Von , Volontärin
Lisa Weidner

Lisa Weidner hat Germanistik und Soziologie studiert und einige journalistische Praktika absolviert. Sie ist Volontärin im Hubert Burda Media Verlag und schreibt für das "Meine Familie und ich"-Magazin und Netdoktor über Ernährungs- und Gesundheitsthemen.

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Ersthelfer müssen sich auch in Zeiten von Corona nicht vor Einsätzen fürchten. In vielen Fällen gibt es kein Infektionsrisiko, sagt das Rote Kreuz. Eine Pflicht zu helfen gilt ohnehin weiter.

Rettungsdienste in Hessen haben dazu aufgerufen, auch während der Corona-Pandemie Erste Hilfe zu leisten. "In einer sehr grossen Zahl der Fälle ist Hilfe ohne Infektionsrisiko möglich", sagte Günter Ohlig vom hessischen DRK-Landesverband. "Bei kleineren Verletzungen braucht es nicht unbedingt Körperkontakt."

Generell sei darauf zu achten, dass alle Beteiligten eine Maske tragen. Ein solcher Schutz reiche bei Hilfsmassnahmen wie der stabilen Seitenlage aus. Wenn es zu einer Atemspende komme, könne diese mit einem dünnen durchlässigen Tuch oder einem Stofftaschentuch durchgeführt werden.

Erste Hilfe vorrangig im familiären Umfeld

Ansonsten gelte es schnell professionelle Hilfe zu rufen. "Der Gesetzgeber verlangt von niemanden, dass er sich in unmittelbare Gefahr begibt, um anderen zu helfen." Zudem weist der Experte darauf hin, dass der allergrösste Teil der Fälle ohnehin nicht die Hilfe Fremde betrifft. "80 Prozent aller Erste-Hilfe-Leistungen geschehen im familiären Umfeld, wo man das Infektionsrisiko einschätzen kann."

Ist die Hilfsbereitschaft von Laien aus Angst vor einer Corona-Infektion möglicherweise zurückgegangen? Das sei denkbar, aber dem Verband sind solche Fälle nicht bekannt, sagte Ohlig. Auch Michael Rössler vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) hat nichts dergleichen beobachtet.

Erste-Hilfe-Kurse dennoch eingestellt

Jedoch hat der hessische ASB Landesverband Erste-Hilfe-Kurse, die zumeist in Gruppen stattfinden, vorerst eingestellt. "Der Infektionsschutz kann nicht zu 100 Prozent garantiert werden, auch wenn wir sämtliche Richtlinien umsetzen." Der Ausfall mache sich inzwischen aber finanziell bemerkbar.

Für die professionellen Rettungsdienste könnte es während der Corona-Beschränkungen in den nächsten Wochen zu weniger Einsätzen kommen. "Zwischen März und Mai waren die Rettungseinsätze rückläufig, weil die Menschen mehr zu Hause waren", sagte Ohlig vom DRK. Somit sei nicht auszuschliessen, dass es auch im November ruhiger werde. Im Jahr 2019 waren die Rettungsdienste des DRK Hessen über 600 000 Mal im Einsatz. (lw/dpa)

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Lisa Weidner

Lisa Weidner hat Germanistik und Soziologie studiert und einige journalistische Praktika absolviert. Sie ist Volontärin im Hubert Burda Media Verlag und schreibt für das "Meine Familie und ich"-Magazin und Netdoktor über Ernährungs- und Gesundheitsthemen.

Quellen:
  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)
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