Warenabnahme im Kühlhaus

Corona-Impfstoff: Deutschland deckt sich ein

Von , Medizinredakteurin
Christiane Fux

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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Der Bund hat rund 300 Millionen Impfstoffdosen reserviert – das könnten am Ende mehr sein, als gebraucht werden. Wo bleibt die internationale Solidarität?

Kurz vor dem geplanten Start von Impfungen gegen das Coronavirus hat der Bund zusätzliche Dosen der aussichtsreichen Impfstoffe für Deutschland gesichert.

Jeder, der will, soll sich 2021 impfen lassen können

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte am Samstag auf Twitter, es solle jedem, der 2021 geimpft werden wolle, auch so bald wie möglich ein Impfangebot gemacht werden. „Dazu haben wir schon mit den beiden in Zulassung befindlichen Impfstoffen ausreichend Dosen.“

Für die zwei Präparate der Mainzer Firma BioNTech und des US-Herstellers Moderna sind dem Ministerium zufolge nun insgesamt 136,3 Millionen Dosen sicher, die nahezu alle 2021 geliefert werden könnten.

Mehr Impfstoff als nötig?

Dazu hatte Deutschland mit seinen 83 Millionen Einwohnern, zusätzlich zu den Europakontingenten, nationale Zusagen bei BioNTech/Pfizer ausgehandelt. Mit je zwei nötigen Dosen liessen sich so rechnerisch 68,2 Millionen Bürger impfen. Damit liesse sich wohl eine Herdenimmunität erzielen.

Hinzu kommen Vereinbarungen mit weiteren Herstellern, so dass Deutschland nunmehr die Option auf 300 Millionen Dosen hat.

Arme Länder haben das Nachsehen

Damit folgt die Bundesrepublik einem Trend, bei dem die reichen Länder sich über ihren Bedarf hinaus eindecken, um gegen Eventualitäten gewappnet zu sein. Das hat zur Folge, dass für die ärmeren Länder immer weniger Impfdosen übrigbleiben. Im Frühjahr hatte die EU noch zur internationalen Solidarität bei der Impfstoffverteilung aufgerufen.

Lieferung erfolgt nach und nach

Die gesicherten Mengen werden nicht auf einen Schlag, sondern erst nach und nach im Laufe des kommenden Jahres erwartet. Für das erste Quartal 2021 rechnet der Bund zunächst mit 11 bis 13 Millionen Dosen.

Diese logistischen Herausforderungen bei der Bereitstellung des Impfstoffs führen dazu, dass die Impfung von Millionen durchaus einige Monate in Anspruch nehmen wird. Daher wird eine Reihenfolge festgelegt, um vorrangig schutzbedürftige Gruppen impfen zu lassen. Nach einer Verordnung von Bundesgesundheitsminister Spahn sollen Ältere über 80 sowie Bewohner und Personal in Pflegeheimen zuerst zum Zug kommen.

„Höchste Priorität“ hat daneben auch Gesundheitspersonal mit sehr hohem Infektionsrisiko, etwa in Intensivstationen und Notaufnahmen. Es folgen zwei weitere Festlegungen für Gruppen mit „hoher“ und „erhöhter" Priorität (Mehr dazu lesen Sie hier).

(cf/dpa)

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Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

Quellen:
  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)
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