Fleischerhaken

Corona-Hotspot Schlachthöfe

Von , Volontärin
Hanna Helder

Hanna Helder hat Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg studiert. Neben ihrem Studium hat sie viele Erfahrungen im Radio- und Printjournalismus durch Praktika und freie Mitarbeit sammeln können. Seit Oktober 2018 ist sie an der Burda Journalistenschule und schreibt u.a. als Volontärin für NetDoktor.

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Mehrere Schlachtbetriebe in Deutschland wurden zu Corona-Hotspots. Nun rücken die Arbeits- und Wohnbedingungen der Beschäftigten in den Blickpunkt. Die Bundesregierung kündigt Gegenmassnahmen an.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kündigten am Mittwoch im Bundestag an, dass das Corona-Kabinett am kommenden Montag strengere Vorschriften beschliessen werde. Merkel sprach von "erschreckenden Nachrichten" aus der Fleischindustrie und verwies auf die oft prekären Arbeits- und Wohnbedingungen der Beschäftigten. Heil versprach: "Wir werden aufräumen mit diesen Verhältnissen."

Arbeitsbedingungen im Visier

In mehreren Schlachtbetrieben - etwa im westfälischen Coesfeld und im schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt - waren Corona-Infektionen bei einer Vielzahl von Beschäftigten festgestellt worden. Die Arbeitsbedingungen in der Branche sind dadurch ebenso in den Blickpunkt gerückt wie die oft überfüllten Sammelunterkünfte der zahlreichen osteuropäischen Leiharbeiter.

Forderung: Bundesweit verbindliche Kontrollquoten

Bundesarbeitsminister Heil sorgt sich um die Arbeitsbedingungen und die Unterbringung der meist ausländischen Mitarbeiter: "Wir dürfen als Gesellschaft nicht weiter zugucken, wie Menschen aus Mittel- und Osteuropa in dieser Gesellschaft ausgebeutet werden."

Deshalb warb Heil dafür, grundsätzlich über die derzeit weit verbreiteten Werksvertrags-Konstruktionen nachzudenken. Darüber hinaus machte sich der Minister für bundesweit verbindliche Kontrollquoten stark. Viele Bundesländer hätten bei den zuständigen Behörden zu stark gespart, um die Einhaltung der bestehenden Arbeitsschutzregeln zu überprüfen. (hh/dpa)

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Hanna Helder

Hanna Helder hat Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg studiert. Neben ihrem Studium hat sie viele Erfahrungen im Radio- und Printjournalismus durch Praktika und freie Mitarbeit sammeln können. Seit Oktober 2018 ist sie an der Burda Journalistenschule und schreibt u.a. als Volontärin für NetDoktor.

Quellen:
  • dpa
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