Chronische Darmerkrankungen begünstigen Karies und Paradontitis

Haben Personen mit chronischen Darmerkrankungen auch häufiger Zahnprobleme? Dieser Frage gingen Forscher aus China auf den Grund.
Personen mit chronischen Darmentzündungen haben häufig auch Begleiterkrankungen. Im International journal of colorectal disease erschien eine Studie, in der Wissenschafter untersuchten, wie sich chronische Darmerkrankungen auf die Zahngesundheit auswirken.
Risiko von Karies und Paradontitis vier Mal höher
Die Forscher aus China analysierten die Auswirkungen unterschiedlicher chronischer Darmentzündungen auf die Gesundheit von Zahn und Zahnfleisch. Dafür untersuchten sie 389 Patienten mit Darmerkrankungen (265 davon waren an Morbus Crohn erkrankt, 124 an Colitis ulcerosa) und nahmen 265 gesunde Personen in die Vergleichsgruppe auf. Dabei stellten sie fest, dass die Personen mit chronischen Darmentzündungskrankheiten ein erhöhtes Risiko für Paradontitis, also entzündetes Zahnfleisch, und Zahnkaries aufweisen.
+++ Mehr zum Thema: Entstehung von Morbus Crohn +++
Der Vergleich zwischen den gesunden Probanden und den Darm-Patienten zeigte, dass chronische Darmentzündungen sich negativ auf die Mundgesundheit auswirken. Im Vergleich zu den gesunden Personen, hatten:
- Patienten mit Morbus Crohn vier Mal häufiger Zahnkaries
- Patienten mit Colitis ulcerosa doppelt so häufig Zahnkaries
- Patienten mit einer der beiden chronischen Darmentzündungen ein 4,5-mal höheres Risiko für Paradontitis
+++ Mehr zum Thema: Ursachen für Colitis ulcerosa +++
Autoren:
Claudia Schneider MA
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. (FH) Alexander Klein
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