Mutiertes Virus

Bayern: Was bedeutet die neue Virusvariante?

Von , Medizinredakteurin
Christiane Fux

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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Im Klinikum Garmisch-Partenkirchen wurde am 12. Januar eine neue Variante von Sars-CoV-2 gefunden. Erste Untersuchungsergebnisse der Berliner Charité zeigen, dass es sich nicht um die besonders ansteckende britische Mutation handelt – und auch nicht um die bekannte südafrikanische und brasilianische. Was die südbayrische Variante bedeutet, ist indes noch offen.

In einer Liveschaltung des ZDF äusserte sich dazu unter anderem der stellvertretende ärztliche Direktor des Klinikums, Dr. Clemens Stockklausner. Er berichtete man habe bis jetzt zwei Punktmutationen am Spike-Protein des Virus gefunden (Stelle 69 und 70).

„Bedeutung noch unklar“

„Was diese Mutation alleine für sich bedeutet, ist völlig unklar. Da muss man die vollständige Sequenzierung abwarten“, so Stockklausner. Ob dabei weitere Mutationen gefunden würden, sei noch völlig offen, da müsse man den Experten die nötige Zeit geben.

„Zudem können wir nicht einordnen, ob das überhaupt eine klinische Relevanz hat“, so der Mediziner. Bis jetzt habe man keine Hinweise darauf gefunden, dass die betroffenen Patienten schwerer erkrankten.

Auch zur künftigen Verbreitung liesse sich noch nichts sagen. „Es ist unklar, ob sich dieser Klon weiter ausbreiten kann oder ob der inzwischen Geschichte ist.“

35 Patienten und Mitarbeiter mit neuer Variante infiziert

Im Vorfeld der Entdeckung hatte sich ein Sars-CoV-2-Ausbruch ausserhalb der Covid-19-Isolierstation des Klinikums ereignet. Insgesamt hätten sich dabei mittlerweile 53 Patienten sowie 24 Mitarbeiter angesteckt. Bei 35 von ihnen hat man inzwischen die beschriebene Variante nachgewiesen.

Insgesamt sei das Ausbruchsgeschehen auf den Stationen inzwischen unter Kontrolle. Das Gesundheitsamt betreibt die Kontaktverfolgung mit Hochdruck.

Alle verschiebbaren Eingriffe wurden bis auf weiteres gestoppt, die Notversorgung des Klinikums bleibt aber weiterhin gewährleistet. Woher das Virus ursprünglich stammt, ist nach wie vor unklar.

Neue Mutationen möglichst früh erkennen

Im Rahmen des Ausbruchs hatten die Mediziner die sogenannten PCR-Tests der Proben besonders akribisch untersucht. Das soll in ganz Deutschland künftig Standard werden, um Mutationen von Sars-CoV-2 und ihre Verbreitung möglichst frühzeitig aufdecken zu können.

„Wir waren jetzt die Ersten, aber in den folgenden Monaten werden uns solche Varianten in ganz Deutschland immer wieder beschäftigen“, so Stockklausner.

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Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

Quellen:
  • ZDF-Livestream vom 18.01.2021
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