Junge Frau trinkt Orangensaft

Alkoholfasten: Promillepause für sechs Wochen

Von , Medizinredakteurin
Christiane Fux

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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Von einer Alkoholpause profitieren Körper und Geist. Doch der Verzicht auf Zeit fällt vielen schwerer als erwartet. Praktische Tipps liefert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Die Fastenzeit beginnt in diesem Jahr ohne vorangegangenen Karnevalstrubel ziemlich leise. Trotzdem dürften viele Menschen sich auch in diesem Jahr für das Fasten entscheiden.

Neben klassischen Fastenkuren, in denen man zeitweise ganz auf feste Nahrung verzichtet, konzentrieren sich viele Menschen auf bestimmte, wenig gesunde Auswüchse ihres Konsums: Süssigkeiten, Fastfood, Social Media, vor allem aber auch: Alkohol.

Was Alkoholfasten alles bringt

Dass Alkohol ein Zellgift ist, das auch in geringen Mengen schaden kann, hat sich inzwischen weitgehend herumgesprochen. Wie subtil negativ sich Wein und Bierchen aber auch bei jenen Menschen auswirken können, die ihren Konsum als moderat einstufen, kann das Selbstexperiment Alkoholfasten zeigen.

Der Verzicht auf Alkohol für mehrere Wochen bietet eine ganze Reihe von (spürbaren) Vorteilen:

  • Eine Alkohol-Pause wirkt sich positiv auf den Blutdruck und verschiedene Blutwerte aus.
  • Auch wenn Alkohol beim Einschlafen helfen kann: Ohne Alkohol schläft man tiefer und erholsamer.
  • Viele Menschen fühlen sich ohne Alkohol leistungsfähiger und energiegeladener.
  • Alkohol gilt als Muntermacher. Langfristig kann sich die Stimmung in der Abstinenz aber erheblich verbessern.
  • Manche Menschen verlieren durch den Alkohol-Verzicht ganz nebenbei überflüssige Pfunde.

Trinkverhalten überprüfen

Vor allem aber kann Ihnen das Alkohol-Fasten aufzeigen, welche Funktionen Alkohol in Ihrem Leben hat, und ob die Rolle, die er spielt, womöglich grösser ist, als Sie dachten. In dem Fall kann die Abstinenz auf Zeit dazu beitragen, sich auf ein neues, niedrigeres Level zu justieren. Oder der Verzicht fällt Ihnen so schwer, dass Sie sich beispielsweise entschliessen mit einem professionellen Programm gegenzusteuern.

Im Lockdown wir oft mehr konsumiert

Gerade in diesem Jahr der Pandemie könnte das besonders wichtig sein. Denn Umfragen haben ergeben, dass es zwar Menschen gibt, die im Lockdown weniger Alkohol konsumiert haben, weil sie nur in Gesellschaft trinken.

Es gibt aber deutlich mehr Menschen, die mehr getrunken haben als zuvor – beispielsweise, um Stress abzubauen, Sorgen, Ängste und Einsamkeit zu betäuben oder der Langeweile zu entfliehen. So hatten in einer anonymen Online-Befragung 37,4 Prozent der rund 3200 Teilnehmer angegeben, „mehr oder viel mehr Alkohol“ getrunken zu haben als zuvor.

Suchtmediziner warnen bereits, dass nicht wenige die Schwelle zum gefährdenden Konsum im Lockdown unbemerkt überschritten haben könnten.

Online-Fastenaktion „Kenn dein Limit“

Unterstützung beim Alkoholfasten bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit ihrer Online-Fastenaktion „Alkohol? Kenn dein Limit.“

Mit Beginn der Aktion zur Fastenzeit sind auf der Internetseite der Kampagne Tipps zu finden, wie der Alltag alkoholfrei gestaltet und das Alkoholfasten erfolgreich gemeistert werden können.

Auf www.kenn-dein-limit.de gibt es Ratschläge zur Selbstmotivation, wie sich alte Gewohnheiten ändern lassen, sowie Rezepte für alkoholfreie Drinks. Zudem werden die positiven Effekte des Alkoholfastens erläutert und warum es sich lohnt, durchzuhalten.

Risikoarmer Konsum

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen empfiehlt, an mindestens zwei Tagen pro Woche keinen Alkohol zu trinken. An den übrigen Tagen gelten für Frauen nicht mehr als 12 Gramm Alkohol als risikoarm - das ist ein kleines Glas Wein (0,125 Liter). Für Männer gilt der doppelte Wert.

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Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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