Vomex

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Vomex ist ein Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen. Es hilft zur Vorbeugung und der symptomatischen Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, insbesondere bei Reisekrankheit. Lesen Sie hier alle wichtigen Informationen zu Wirkung und Anwendung von Vomex.

Dieser Wirkstoff steckt in Vomex

Vomex A enthält den Wirkstoff Dimenhydrinat. Er gehört zur Gruppe der H1-Antihistaminika, die die Wirkung des körpereigenen Botenstoffes Histamin im Gehirn abschwächen. Dies wirkt Übelkeit und Erbrechen entgegen.

Wann wird Vomex angewendet?

Vomex A wird zur Behandlung und Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen beispielsweise bei der Reisekrankheit eingesetzt.

Welche Nebenwirkuungen hat Vomex?

Das Medikament weist Nebenwirkungen auf, die zum Teil häufig oder sehr häufig auftreten können. Bei entsprechenden Beschwerden sollte ein Arzt konsultiert werden.

Vor allem zu Beginn der Anwendung kommt es sehr häufig zu Schläfrigkeit, Schwindel, Benommenheit und Muskelschwäche.

Häufige Vomex-Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, ein schneller Herzschlag (Tachykardie), das Gefühl einer verstopften Nase, Sehstörungen, erhöhter Augeninnendruck sowie Probleme beim Wasserlassen.

Es können ebenfalls Stimmungsschwankungen oder Magen-Darm-Beschwerden wie Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung oder Durchfall auftreten.

Vor allem bei Kindern können Unruhe, Schlaflosigkeit, Zittern oder Angstzustände ausgelöst werden.

Weiterhin sind Leberfunktionsstörungen (sogenannter cholestatischer Ikterus) und in Ausnahmefällen auch Blutzellschäden möglich.

Ausserdem kann es zu allergischen Hautreaktionen und erhöhter Lichtempfindlichkeit kommen, weshalb direkte Sonneneinstrahlung gemieden werden sollte. Insbesondere die in Vomex-A-Dragees verwendeten Farbstoffe können allergische Reaktionen auslösen. Gegebenenfalls kann hierbei auf andere Darreichungsformen wie Vomex-A-Sirup, Vomex-A-Zäpfchen oder Vomex-A-Retardkapseln ausgewichen werden, die diese Farbstoffe nicht enthalten.

Bei längerer Anwendung besteht die Möglichkeit, eine Medikamentenabhängigkeit zu entwickeln. Da bei plötzlichem Absetzen des Medikaments nach langer Einnahme Schlafstörungen auftreten können, sollte die Vomex-Dosierung vor dem Absetzten langsam verringert werden.

Das sollten Sie bei der Anwendung von Vomex beachten

Das Arzneimittel kann mit anderen Medikamenten in Wechselwirkung treten und sollte nicht ohne ärztlichen Rat eingenommen werden. Ausserdem ist zu beachten, dass Vomex nicht als alleiniges Mittel bei Übelkeit und Erbrechen, das durch Zytostatika (Medikamente zur Krebsbehandlung) ausgelöst wurde, geeignet ist.

Gegenanzeigen

Das Medikament darf bei bekannten Allergien gegen den enthaltenen Wirkstoff und gegen andere Antihistaminika nicht eingenommen werden. Gleiches gilt für die jeweiligen Hilfsstoffe, insbesondere gegen die in Vomex-Dragees enthaltenen Farbstoffe.

Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei:

  • akutem Asthma-Anfall
  • grünem Star (so genanntes Engwinkelglaukom)
  • Tumoren der Nebenniere (Phäochromozytom)
  • Störung der Produktion des Blutfarbstoffs Hämoglobin (Porphyrie)
  • Krampfanfällen (z.B. Epilepsie, Eklampsie)
  • gutartig vergrösserter Vorsteherdrüse mit Restharnbildung (Prostatahyperplasie)

Vomex-A-Retardkapseln dürfen von Kindern unter 14 Jahren nicht eingenommen werden.

Das Medikament darf nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden bei:

Bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente sollte ein Arzt informiert werden, damit mögliche Wechselwirkungen verhindert werden können.

Besondere Vorsicht gilt bei der gleichzeitigen Einnahme von:

  • zentral dämpfenden Arzneimitteln wie Schlaf-, Beruhigungs-, Schmerz- und Narkosemitteln
  • Medikamenten mit so genannter anticholinerger Wirkung wie z.B. Atropin, Biperiden oder trizyklischen Antidepressiva (Mittel gegen Depressionen)
  • Medikamenten, die zu einem Kaliummangel führen können (z. B. bestimmte harntreibende Mittel)

Bei gleichzeitiger Verwendung von Monoaminoxidase-Hemmern (Antidepressiva) kann es zu einer lebensbedrohliche Darmlähmung, Harnverhalt, einer Erhöhung des Augeninnendrucks, zum Abfall des Blutdrucks und zu einer Funktionseinschränkung des Zentralnervensystems sowie der Atmung kommen.

Besondere Vorsicht gilt auch bei allen Arzneimitteln, die das sogenannte QT-Intervall im EKG verlängern, zum Beispiel Mittel gegen Herzrhythmusstörungen, bestimmte Antibiotika, Malaria-Medikamente, Arzneimittel gegen Allergien oder Magen-/Darmgeschwüre (Antihistaminika) oder Neuroleptika (Medikamente zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen).

Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten gegen erhöhten Blutdruck kann es zu verstärkter Müdigkeit kommen.

Vomex kann das Ergebnis eines Allergietests verfälschen, deshalb sollte ein Arzt in diesem Fall über die Einnahme informiert werden. Ausserdem kann das Medikament eine durch bestimmte Antibiotika ausgelöste Gehörschädigung verdecken.

Überdosierung

Vergiftungen mit dem Wirkstoff können besonders Kindern lebensgefährlich sein. Bei einer möglichen Überdosierung muss daher unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden.

Eine zu hohe Vomex-Dosierung kann sich durch eine Bewusstseinseintrübung von starker Müdigkeit bis zur Bewusstlosigkeit äussern.

Weitere Anzeichen einer zu hohen Vomex-A-Dosrierung beziehungsweise -Vergiftung sind Sehstörungen, erweiterte Pupillen, Verstopfung, ein beschleunigter Herzschlag sowie Fieber mit heisser, geröteter Haut und trockenen Schleimhäuten. Es kann zu Erregungszuständen, gesteigerten Reflexen und Wahnvorstellungen kommen. Durch eine Überdosierung ausgelöste Krämpfe und Atemstörungen können bis zur Atemlähmung und zum Herz-Kreislauf-Stillstand führen.

Vomex: Schwangerschaft und Stillzeit

Das Medikament kann in der Schwangerschaft vorzeitige Wehen auslösen und geht in die Muttermilch über. Vomex A darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nur auf ärztlichen Rat hin eingenommen werden.

Vomex und Alkohol

Während der Behandlung mit dem Medikament darf kein Alkohol getrunken werden, da dieser die Wirkung verstärken kann.

So erhalten Sie Vomex

Dieses Medikament ist als Vomex-Dragees, Vomex-Sirup (bzw. Vomex-Saft), Vomex-Zäpfchen oder Vomex-Kinder-Zäpfchen ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Zur Behandlung von Schwindel gibt es zudem das Präparat Vertigo Vomex SR als Retardkapsel, das ebenfalls denselben Wirkstoff enthält.

Komplette Informationen zu diesem Medikament

Hier finden Sie die vollständigen Informationen zum Medikament als Download (PDF)

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

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Quellen:
  • Fachinfo Vomex A Dragees: http://www.fachinfo.de/suche/fi/009305 (Abruf: 19.09.2014)
  • Fachinfo Vomex A Retardkapseln: http://www.fachinfo.de/suche/fi/009307 (Abruf: 19.09.2014)
  • Fachinfo Vomex A Sirup: http://www.fachinfo.de/suche/fi/009306 (Abruf: 19.09.2014)
  • Fachinfo Vomex A Suppositorien: http://www.fachinfo.de/suche/fi/004400 (Abruf: 19.09.2014)
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