Traumeel

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Traumeel ist ein homöopathisches Arzneimittel, das bei entzündlichen oder degenerativen Erkrankungen des gesamten Bewegungsapparates Anwendung findet. Es ist unter anderem als Salbe und Tabletten erhältlich. Lesen Sie mehr über Traumeel!

Dieser Wirkstoff steckt in Traumeel

Traumeel enthält eine Reihe pflanzlicher Inhaltsstoffe - allerdings nur in homöopathischen Dosen. Es wirkt nach dem homöopathischen Prinzip und soll den Organismus zur Selbstheilung anregen. Wichtige Inhaltsstoffe sind unter anderem:

  • Beinwell (Symphytum officinale)
  • Eisenhut (Aconitum napellus)
  • Johanniskraut (Hypericum perforatum)
  • Kamille (Matricaria recutita)
  • Ringelblume (Calendula officinalis)
  • Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Schmalblättriger Sonnenhut (Echinacea)

Das Medikament soll ein grosses Spektrum entzündlicher und degenerativer Erkrankungen des Bewegungsapparates abdecken. Das Komplexmittel wird häufig als Traumeel Gel oder Traumeel S Tablette verwendet.

Studien im Labor konnten nachweisen, dass durch Traumeel an Immun- und Darmzellen die Ausschüttung von proinflammatorischen (entzündungsbegünstigenden) Botenstoffen wie IL-1b, IL-8 und TNF-α um bis zu 70 Prozent gehemmt wird. Dabei bleibt die Abwehrfunktion der Zellen intakt.

Wann wird Traumeel angewendet?

Die Traumeel-Wirkung erstreckt sich auf verschiedene Erkrankungen des Bewegungsapparats, die auf entzündlichen oder degenerativen Prozessen beruhen. Dabei addieren sich die Wirkungen der Traumeel Inhaltsstoffe.

  • Wichtige Traumeel-Salbe-Anwendungsgebiete sind:
  • Verstauchungen und Verrenkungen
  • Prellungen, Blut- und Gelenkergüsse
  • Sehnenscheiden- und Schleimbeutelentzündungen
  • Arthrosen der Hüfte, Knie und kleinen Gelenke
  • Tennisarm

Auch bei Knochenbrüchen und nach Operationen oder Verletzungen wird Traumeel wegen seiner abschwellenden Wirkkomponenten eingesetzt. Aber auch bei grippalen Infekten ist eine Traumeel-S-Anwendung (Tabletten) möglich.

Welche Nebenwirkungen hat Traumeel?

Generell sind bei homöopathischen Arzneimitteln durch die extrem niedrige Dosierung keine Nebenwirkungen im klassischen Sinn zu erwarten. Ein typisches Phänomen ist aber auch bei der Traumeel-Anwendung die sogenannte Erstverschlimmerung - das heisst: Die Beschwerden können zu Beginn der Behandlung sogar zunehmen. Die Erstverschlimmerung wird als Zeichen gedeutet, dass die homöopathische Arznei Wirkung zeigt.

Darüber hinaus sind allergische Reaktionen durch das enthaltene Mercurius solubilis und Überempfindlichkeitsreaktionen auf die pflanzlichen Bestandteile möglich. Sie können sich in plötzlich auftretendem Hautausschlag und Juckreiz, selten auch einer Gesichtsschwellung, Atemnot, Schwindel und Blutdruckabfall bemerkbar machen.

Der Trägerstoff von Traumeel-S-Tabletten ist Lactose. Bei Lactoseunverträglichkeit sollte daher auf eine andere Darreichungsform in Form von Traumeel Tropfen, Traumeel S Salbe oder Traumeel Injektion ausgewichen werden.

Das sollten Sie bei der Anwendung von Traumeel beachten

Der Behandlungserfolg von homöopathischen Arzneien kann durch schädigende Lebensweise und Genussmittel wie Alkohol oder Nikotin verringert werden. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind zwar nicht bekannt, aber der Arzt sollte über alle eingenommenen Medikamente informiert werden.

Traumeel-Tabletten: Dosierung

Die übliche Anwendung ist, dreimal täglich eine Traumeel S Tablette unter der Zunge zergehen zu lassen. Der Anwendungszeitraum sollte ohne ärztlichen Rat nicht länger als acht Wochen betragen.

Dosierung von Traumeel Salbe, Traumeel S Creme

Salbe oder Creme sollten morgens und abends, bei Bedarf auch mehrmals täglich, auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Dabei sollte eine grossflächige Anwendung vermieden werden. Wenn sich die Beschwerden nach einer Woche noch nicht gebessert haben, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Dosierung von Traumeel Tropfen

Kinder von 2 bis 6 Jahren nehmen: 3-mal täglich 5 Tropfen.

Kinder von 6 bis 12 Jahren nehmen: 3-mal täglich 7 Tropfen.

Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene können 3-mal täglich 10 Tropfen einnehmen.

Anwendung der Traumeel Ampullen

Traumeel Ampullen werden bei akuten Beschwerden über eine Woche 1 bis 2-mal täglich injiziert, bei chronischen Beschwerden sollte die Anwendung von 1 bis 2 Ampullen dreimal wöchentlich erfolgen. Traumeel-Injektionen erfolgen unter ärztlicher Kontrolle.

Traumeel: Gegenanzeigen

Es darf keine Anwendung erfolgen bei Allergie gegen einen der pflanzlichen Inhaltsstoffe oder andere Korbblütler. Bei Lactose-Intoleranz darf keine Anwendung der Tabletten erfolgen.

Traumeel: Schwangerschaft

Während Schwangerschaft und Stillzeit sollte das Medikament nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.

So erhalten Sie Traumeel

Traumeel ist ein apothekenpflichtiges Medikament, das rezeptfrei erhältlich ist. Es sollte dennoch immer mit dem behandelnden Arzt geklärt werden, ob das Präparat für die jeweiligen Beschwerden angewendet werden kann und in welcher Dosierung die Einnahme erfolgen sollte.

Wissenswertes über Traumeel

Das Medikament findet nicht nur Anwendung beim Menschen. Auch in der Veterinärmedizin wird es zum Beispiel als Traumeel Gel ad. us. vet. („zum Gebrauch beim Tier“) bei Hunden, Katzen und Pferden eingesetzt.

Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt.

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Wissenschaftliche Standards:

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Autor:
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Quellen:
  • Gonzalez de Vega et al.: Traumeel vs. Diclofenac for reducing pain and improving ankle mobility after acute ankle sprain: a multicentre, randomized, blinded, controlled and non-inferiority trial, in International Journal of Clinical Practice (Oktober 2013), Ausgabe 67
  • Heel, Healthcare designed by nature: http://www.heel.com/ (Abruf 06.06.14)
  • Porozov et al.: Inhibition of IL-1beta and TNF-alpha secretion from resting and activated human immunocytes by the homeopathic medication Traumeel S, in Clinical and developmental Immunology (Juni 2004), Ausgabe 11
  • Website von Traumeel vom Hersteller Heel http://www.traumeel.com/upload/Traumeel_ProductMonograph_CAM_Nov2009_DigitalEdition_7471.pdf (Abruf 19.06.2014)
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