AKW; Atomkraftwerk; radioaktiv; Radioaktivität; GAU; Super-GAU; Strahlung; Strahlen

Was ist ein GAU bzw. Super-GAU?

Von , Medizinredakteurin und Biologin
Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

Alle NetDoktor.ch-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft.

Die Abkürzung GAU (eigentlich: GaU) steht für grösstmöglicher anzunehmender Unfall (auch Auslegungsstörfall genannt). Experten verstehen darunter den grössten Unfall, für die die Sicherheitssysteme eines Atomreaktors gerüstet sein müssen. Das heisst: Es muss gewährleistet sein, dass die Strahlenbelastung, die aufgrund des Unfalls ausserhalb der Anlage messbar ist, nicht die geltenden Störfallgrenzwerte überschreitet. Diese Grenzwerte sind in der Strahlenschutzverordnung festgelegt.

Im Falle eines noch grösseren Unfalls - also einer Atomkatastrophe mit Grenzwertüberschreitung - ist in den Medien meist von einem Super-GAU die Rede. Bestes Beispiel dafür ist die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.

Die bisher aufgetretenen Störfälle in Kernkraftwerken werden anhand einer international festgelegten Skala kategorisiert (INES-Skala, für "International Nuclear Event Scale"): In die niedrigste Kategorie (Stufe 0) fallen Ereignisse mit keiner oder nur einer sehr geringen sicherheitstechnischen Bedeutung. Die höchste Stufe (7) steht für katastrophale Reaktorunfälle, welche die menschliche Gesundheit und Umwelt in einem weiten Umfeld beeinflussen.

Tschernobyl rangiert auf Stufe 7. Fukushima wurde ursprünglich auf Stufe 4 gesetzt, wird aber angesichts der jüngsten Entwicklungen jetzt auf Stufe 6 bis 7 angesiedelt.

» vorherige Frage» Übersicht» nächste Frage

Autoren- & Quelleninformationen

Jetzt einblenden
Datum :
Autor:

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

Quellen:
  • Bundesamt für Strahlenschutz (www.bfs.de; Abruf: 16.03.2011)
  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (www.bmu.de; Abruf: 16.03.2011)
  • Deutsches Krebsforschungszentrum (www.dkfz.de; Abruf: 16.03.2011)
  • ICD Diagnosen
  • Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. 262. Auflage, 2011.
  • Verbraucherzentrale Hamburg (www.vzhh.de; Abruf: 16.03.2011)
Teilen Sie Ihre Meinung mit uns
Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie NetDoktor einem Freund oder Kollegen empfehlen?
Mit einem Klick beantworten
  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
0 - sehr unwahrscheinlich
10 - sehr wahrscheinlich