Schlank werden ohne Diät
Viele Diäten machen nicht schlank, sondern dick und unzufrieden. Sie stehen für Kasteiung und Verzicht. Je radikaler und einseitiger sie sind, desto schlimmer. Irgendwann hätten viele Abnehmwillige lieber Pommes auf dem Teller, statt Salat zu mümmeln. Wer sich jetzt aufs lang entbehrte Lieblingsessen stürzt, bekommt den berüchtigten Jo-Jo-Effekt zu spüren: Der auf Sparflamme gehaltene Körper speicherte die heisshungrig vertilgten Dickmacher noch eifriger als zuvor. Die Pfunde sind schnell wieder auf den Hüften, manchmal sogar noch mehr als vor der Diät.
Wer schlank werden und es auch bleiben will, muss auf einen gesunden Lebensstil statt Wunderkuren setzen. Leicht gesagt, schwer getan. Denn Menschen sind Gewohnheitstiere, die jahrzehntelang eingefleischte Ess- und Lebensgewohnheiten nicht so einfach ablegen können. Morgens ins Büro zu radeln, statt bequem im Auto vorzufahren, ist eine echte Herausforderung, zumindest am Anfang.
Ernährung - keine Verbote
Entscheidend für das Durchhalten des neuen Lebensstils ist, dass Ihr umgekrempeltes Leben tatsächlich zu Ihnen passt. Wichtig ist, dass der Genuss erhalten bleibt, sonst gelingt die Umstellung nicht. Wer etwa kein Müsli mag, sollte sich keine Haferflocken und Körner zum Frühstück verordnen.
Ob süss oder herzhaft: Suchen Sie nach leichteren Alternativen für Ihre Vorlieben, zum Beispiel Putenschinken statt Salami oder Marmelade statt Nuss-Nugat-Creme. Wenn Sie sich ein Leben ohne Currywurst nicht vorstellen können, gönnen Sie sich ab und zu eine. Verzichten Sie am besten auf Pommes und Mayonnaise, so sparen Sie sich mehr als die Hälfte der Kalorien.
Wichtig ist: Kein Lebensmittel ist verboten, Sie sollten nur den Konsum der ungesunden Dickmacher einschränken. Das gilt von den Pralinen bis zum Bier.
Bewegung - tanzen Sie!
Versuchen Sie auch, mehr Bewegung in Ihren Alltag zu bringen. Vielleicht haben Sie Spass am Tanzen, wenn Sie kein Fan des Joggens sind? Um herauszufinden, was Ihnen liegt, hilft manchmal auch ein Rückblick in die Kindheit: Vielleicht waren Sie in jungen Jahren eine Wasserrate und können sich jetzt fürs Schwimmen erwärmen? Oder Sie sind gerne gelaufen und entscheiden sich heute fürs Nordic Walking?
Wichtig ist, dass Sie Ihr Trainingsprogramm regelmässig absolvieren - mindestens dreimal wöchentlich eine Stunde. Am besten ist natürlich tägliche Bewegung. Und das schaffen Sie nur, wenn Ihnen die Sportart auch wirklich gefällt.
Stressmanagement
Neben der Ernährung und Bewegung ist Stressmanagement die dritte wichtige Säule für ein gesundes Gewicht. Denn die Psyche spielt eine entscheidende Rolle dabei, was und wie viel ein Mensch isst. Stress ist ein wahrer Hungertreiber. Die Stresshormone im Blut verstärken den Hunger und vor allem die Lust auf kohlenhydrathaltige Mahlzeiten. Viele Menschen nehmen daher zu, wenn sie unter Strom stehen.
Hinzu kommt, dass Stress Menschen die Nachtruhe raubt. Und das kann dick machen: Zahlreiche Studien belegen, dass Schlafmangel mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht einhergeht. Der Stoffwechsel verlangsamt sich, gleichzeitig steigt der Spiegel des Hungerhormons Grehlin.
Gut fürs Gemüt und gegen den Stress ist auch regelmässige Bewegung: Sport senkt den Spiegel der Stresshormone im Blut und erhellt die Stimmung.
Betreiben Sie ausserdem gezieltes Stressmanagement: Sagen Sie beispielsweise dem Stresstreiber Perfektionismus adé oder lernen Sie, Nein zu sagen und Aufgaben an andere zu delegieren.
Auch das Erlernen von Entspannungstechniken kann hilfreich sein. Dazu gehören zum Beispiel Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training. Das gilt nicht nur für Menschen, die abnehmen wollen, sondern für alle, die der Alltagsstress plagt.
Motivation
Ob Ernährung, Sportprogramm oder Yoga-Stunde: Es dauert drei bis sechs Monate, bis sich ihr neuer Lebensstil verfestigt hat und selbstverständlicher Teil ihres Alltags geworden ist. Hier ist Durchhaltevermögen gefragt. Sie brauchen vor allem eines: viel Motivation. Dazu müssen Sie zunächst genau wissen, warum Sie abnehmen wollen.
Die erste entscheidende Frage ist: Sind Sie wirklich zu dick? Einen Hinweis darauf liefert der Body-Mass-Index (BMI). Erst ab einem Wert von 25 beginnt medizinisch gesehen das Übergewicht. Liegen Sie deutlich darunter, stellen Sie sich die kritische Frage, ob Sie den Kampf gegen die Pfunde tatsächlich aufnehmen wollen oder ob Ihnen nicht vielmehr ein zweifelhaftes Schönheitsideal die Freude am eigenen Körper verdirbt. Einen Luxuskörper wie Halle Berry oder David Beckham haben ohnehin die wenigsten.
Eine solche Figur muss man sich hart erarbeiten, wenigen ist sie in die Wiege gelegt. Setzen Sie sich realistische Ziele, denn Enttäuschungen untergraben die Motivation dauerhaft. Die meisten fühlen sich schon mit ein paar Kilos wenig deutlich wohler.
Ungünstig ist auch, wenn die Diät-Idee von anderen kommt - von Kollegen, dem eigenen Partner oder der Busenfreundin. Die notwendige Motivation können Sie nur entwickeln, wenn Ihnen selbst die Sache am Herzen liegt.
Wenn Ihr Wunsch abzunehmen realistisch und ehrlich ist, können Sie einiges dafür tun, um Ihre Motivation zu stärken. Suchen Sie sich einen Diätverbündeten, um durchzuhalten. Malen Sie sich lebhaft aus, wie gut Sie sich fühlen werden, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben. Belohnen Sie sich bei Etappensiegen, zum Beispiel einem schicken Kleidungsstück.
Durchhänger sind keine Katastrophe
Sie haben ein paar Tage lang viel mehr gegessen als Sie wollten? Kein Grund, Ihren Vorsatz aufzugeben und frustriert wieder in die alten Gewohnheiten zu verfallen. Machen Sie sich klar, wie viel Sie schon erreicht haben, und wie viel besser sie sich vielleicht schon fühlen.
Überhaupt ist wichtig, dass das Abnehmen nicht immer im Zentrum Ihres Denkens steht. Ein gesunder Lebensstil hat viel mehr positive Effekte als die schmelzenden Pfunde allein: Sie sind fitter, energiegeladener, besser gelaunt - und das macht zusätzlich attraktiv.