Bluteiweiße (Plasmaproteine, Plasmaeiweiß)

Bluteiweiße sind Proteine im Blut, die viele verschiedene Aufgaben übernehmen.
Was sind Eiweiße?
Eiweiße (Proteine) sind lebensnotwendig. Sie tragen als Enzyme und Hormone zum reibungslosen Ablauf des Stoffwechsels bei.
Sie bestehen aus Aminosäuren, von denen einige nicht im Körper selbst gebildet werden können. Diese Aminosäuren müssen deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden. Man nennt sie essenzielle Aminosäuren.
Aminosäuren fungieren als Gerüst- und Stützsubstanzen im Körper:
- als Kollagen unter anderem in Bindegeweben, Sehnen, Bändern, Knochen
- als Keratin in Haaren und Nägeln
Bei Unterernährung müssen Eiweiße auch als Energielieferanten dienen. Vor allem in den Entwicklungsländern treten Eiweißmangelerkrankungen (Kwashiorkor) bei Unterernährung auf.
Was sind Bluteiweiße?
Besondere Bedeutung haben die so genannten Plasmaproteine. Das sind Eiweiße, die im Blut besondere Aufgaben übernehmen. Das Blut enthält rund 100 verschiedene derartige Proteine. Dazu gehören:
- Albumin
- Fibrinogen
- Globuline bzw. Immunglobuline
Diese Eiweißkörper übernehmen im Körper zahlreiche Aufgaben:
- Aufbau des kolloidosmotischen Drucks, der die Flüssigkeitsverteilung im Körper bestimmt.
- Transportmittel: Bluteiweiße transportieren schlecht wasserlösliche Stoffe und seltene Wertstoffe durch den Körper (z.B. Vitamine, Hormone, körpereigene Abfallstoffe, viele Medikamente)
- ph-Wert des Blutes: Plasmaproteine helfen mit, den ph-Wert des Blutes konstant zu halten.
- Blutgerinnung: Auch die Gerinnungsfaktoren, die für die Blutgerinnung unerlässlich sind, zählen zu den Plasmaproteinen (z.B. Fibrinogen)
- Immunantwort: Eine Art der Bluteiweiße, die sogenannten Immunglobuline, sind Teil des Immunsystems.
Die einzelnen Eiweißgruppen der Plasmaproteine werden vor allem mit Hilfe der Elektrophorese analysiert.
Die Elektrophorese ist ein Verfahren, das ein Gemisch verschiedener Substanzen je nach ihrer elektrischen Ladung in die einzelnen Bestandteile trennt. Bei verschiedenen Krankheiten ist nämlich nicht nur der Gesamteiweißgehalt des Serums, sondern vor allem das Verhältnis der einzelnen Bestandteile zueinander für die Diagnose aussagekräftig.
Was sind Globuline?
Die Globuline sind eine große Gruppe verschiedener Eiweißkörper, die sich in vier Untergruppen aufteilen lassen.
Man unterscheidet die
- alpha 1-
- alpha 2-
- beta- und
- gamma-Globuline
Immunglobuline zählen zu den Gamma-Globulinen.
Die Elektrophorese liefert Diagramme, in denen die Konzentrationen von Albumin und den vier Globulingruppen nebeneinander aufgezeigt sind.
Bei akuten Entzündungen ist z. B. die Albumin-Konzentration zu niedrig, die alpha-2-Globulin-Konzentration jedoch um das Doppelte erhöht. Ebenso haben Krankheiten wie Nephrose und Leberzirrhose charakteristische Änderungen im Verhältnis der Eiweißgruppen zueinander zur Folge.
Autoren:
Iris Hertle
Redaktionelle Bearbeitung:
Oliver Maric