FSME-Gebiete

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und , Studentin der Humanmedizin
und , Medizinredakteurin und Biologin
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Dr. med. Fabian Dupont

Fabian Dupont ist freier Autor in der NetDoktor-Medizinredaktion. Der Humanmediziner ist bereits für wissenschaftliche Arbeiten unter anderem Belgien, Spanien, Ruanda, die USA, Großbritannien, Südafrika, Neuseeland und die Schweiz. Schwerpunkt seiner Doktorarbeit war die Tropen-Neurologie, sein besonderes Interesse gilt aber der internationalen Gesundheitswissenschaft (Public Health) und der verständlichen Vermittlung medizinischer Sachverhalte.

Julia Kerkhoff

Julia Kerkhoff studiert Humanmedizin am Medizincampus Oberfranken in Bayreuth. Sie interessiert sich vor allem für das Fachgebiet der Kinderheilkunde, beschäftigt sich aber auch eingehend mit der allgemeinen Krankheitslehre und Krankheitsprävention. Seit 2023 schreibt sie für NetDoktor und möchte mit ihrer Leidenschaft für das Wunderwerk Mensch Leserinnen und Leser für Gesundheitsthemen begeistern.

Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

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Die gesamte Schweiz – mit Ausnahme der Kantone Genf und Tessin – gilt als FSME-Gebiet. Hier ist das Risiko, sich über Zeckenstiche mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) anzustecken, besonders hoch. Doch nicht nur in der Schweiz, sondern auch in verschiedenen europäischen Ländern besteht das Risiko, sich mit FSME anzustecken. Mehr über FSME-Gebiete in der Schweiz und im Ausland erfahren Sie hier!

Zecken-Warn-Schild

FSME-Gebiete im Inland

Die FSME-Risikogebiete in der Schweiz haben sich ausgeweitet und auch die Fallzahlen sind in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Seit 2005 schwankt die Zahl an Erkrankungsfällen in der Schweiz jährlich zwischen 100 und 250. Im Jahr 2023 gab es bis Ende September 245 gemeldete FSME-Erkrankungen in der Schweiz.

Nur die Kantone Genf und Tessin sind bisher weitgehend verschont geblieben.

Daher gilt die gesamte Schweiz mit Ausnahme dieser beiden Kantone als FSME-Risikogebiet.

Um das FSME-Geschehen in der Schweiz überwachen zu können, gibt es eine Meldepflicht: Alle Patienten, bei denen das FSME-Virus nachgewiesen wurde, werden dem Gesundheitsamt namentlich gemeldet.

Von dort gelangen die Daten zum obligatorischen Meldesystem für Infektionskrankheiten, das auf Basis aller verfügbaren Informationen die FSME-Lage in der Schweiz fortlaufend bewertet und gegebenenfalls neue FSME-Gebiete ausweist.

FSME-Gebiete im Ausland

FSME-Gebiete finden sich nicht nur in der Schweiz, sondern auch in vielen anderen Ländern. Dazu zählen vor allem:

  • Deutschland
  • Österreich
  • Polen
  • Tschechische Republik
  • Slowakische Republik
  • baltische Länder (Estland, Lettland, Litauen)
  • Russland
  • Schweden (in südlichen und mittleren Landesteilen)
  • Norwegen (Südküste)
  • Finnland
  • Dänemark (Seeland, Bornholm)
  • Ungarn
  • Kroatien
  • Slowenien
  • Albanien

Vereinzelte Fälle von FSME-Erkrankungen werden auch in Frankreich (Elsass), Italien (Trentino) und Griechenland beobachtet.

Geringe Infektionsgefahr

Kein oder ein nur sehr geringes Ansteckungsrisiko für FSME besteht nach derzeitiger Kenntnis in:

  • Belgien
  • Bulgarien
  • Griechenland
  • Grossbritannien
  • Irland
  • Italien
  • Luxemburg
  • Niederlande
  • Rumänien
  • Spanien

Ein Ansteckungsrisiko besteht unter Umständen auch in bisher FSME-freien Regionen, da sich die FSME-Verbreitungsgebiete stetig verändern.

FSME-Risiko hängt von Jahreszeit ab

Zecken werden ab einer Umgebungstemperatur von etwa acht Grad aktiv. Ausserdem brauchen sie eine hohe lokale Luftfeuchtigkeit (grösser als 80 Prozent). Die FSME-Überträger mögen es also warm und feucht.

Das Ansteckungsrisiko für FSME in einem FSME-Gebiet hängt damit von der Jahreszeit ab: Am häufigsten treten FSME-Infektionen im Frühjahr und Sommer auf, manchmal auch noch im Herbst. Fällt der Winter in einem FSME-Gebiet sehr milde aus, kann es auch in dieser Jahreszeit zu vereinzelten FSME-Infektionen kommen.

Vor einer Ansteckung mit dem FSME-Virus kann man sich mit einer Impfung schützen. Wer geimpft werden kann und für wen sie empfohlen wird, finden Sie in unserem Artikel zur FSME-Impfung.

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Vorlage:
Melanie Iris Zimmermann
Autoren:
Dr. med. Fabian Dupont
Dr. med.  Fabian Dupont

Fabian Dupont ist freier Autor in der NetDoktor-Medizinredaktion. Der Humanmediziner ist bereits für wissenschaftliche Arbeiten unter anderem Belgien, Spanien, Ruanda, die USA, Großbritannien, Südafrika, Neuseeland und die Schweiz. Schwerpunkt seiner Doktorarbeit war die Tropen-Neurologie, sein besonderes Interesse gilt aber der internationalen Gesundheitswissenschaft (Public Health) und der verständlichen Vermittlung medizinischer Sachverhalte.

Julia Kerkhoff studiert Humanmedizin am Medizincampus Oberfranken in Bayreuth. Sie interessiert sich vor allem für das Fachgebiet der Kinderheilkunde, beschäftigt sich aber auch eingehend mit der allgemeinen Krankheitslehre und Krankheitsprävention. Seit 2023 schreibt sie für NetDoktor und möchte mit ihrer Leidenschaft für das Wunderwerk Mensch Leserinnen und Leser für Gesundheitsthemen begeistern.

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

ICD-Codes:
Z24A84
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Beauté, J. et al.: Tick-borne encephalitis in Europe, 2012 to 2016, in: Euro Surveillance 2018; 23(45); doi: 10.2807/1560-7917.ES.2018.23.45.1800201
  • Bonifer, R.: FSME in der Schweiz – Risiko, Impfraten und Impfempfehlungen, in: ARS MEDICI 2023, unter: www.rosenfluh.ch (Abrufdatum: 03.02.2024)
  • Bundesamt für Gesundheit (BAG): Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), unter: www.bag.admin.ch (Abrufdatum: 03.02.2024)
  • Bundesamt für Gesundheit (BAG): Zeckenübertragene Krankheiten – Lagebericht Schweiz, unter: www.bag.admin.ch (Abrufdatum: 03.02.2024)
  • Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Anzeigepflichtige Krankheiten in Österreich (2023), unter: www.sozialministerium.at (Abrufdatum: 03.02.2024)
  • Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), unter: www.sozialministerium.at (Abrufdatum: 03.02.2024)
  • Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Rechtliche Grundlagen und Meldung übertragbarer Krankheiten, unter: www.sozialministerium.at (Abrufdatum: 03.02.2024)
  • Robert-Koch-Institut (RKI): Epidemiologisches Bulletin 04/2024: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, Stand: 25.01.2024, unter: www.rki.de (Abrufdatum: 03.02.2024)
  • Robert-Koch-Institut (RKI): Epidemiologisches Bulletin 09/2024: FSME-Risikogebiete in Deutschland, Stand: 29.02.2024, unter: www.rki.de (Abrufdatum: 29.02.2024)
  • S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie: Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Stand: 2020, unter: www.awmf.org (Abrufdatum: 03.02.2024)
  • Schweizerische Eidgenossenschaft: Dargestellte Karten FSME Gemeldete Stichorte, unter: www.map.geo.admin.ch (Abrufdatum: 03.02.2024)
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