Zeckengebiete
Als Zeckengebiet bezeichnet man Regionen, in denen Zecken vorkommen. Zusätzlich wird in den Karten markiert, ob die Zecken mit Krankheitserregern infiziert sind. In Mitteleuropa ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) die am weitesten verbreitete Zeckenart. In Osteuropa und Russland kommt vorwiegend die Art Ixodes persulcatus vor. Lesen Sie hier alles Wichtige über die Zeckengebiete in der Schweiz.
Zeckengebiet Schweiz
Zecken gibt es in der gesamten Schweiz. Sie leben bevorzugt im hohen Gras, Gestrüpp und Unterholz – weit verbreitete Unterschlupfe. Allerdings tragen nicht alle kleinen Blutsauger Krankheitserreger wie Borrelien und FSME-Viren in sich.
Zecken mit Borrelien (Erreger der Borreliose) kommen überall in der Schweiz vor. Eine spezielle Zeckenkarte gibt es nicht, wohl aber regionale Schwankungen: Schätzungen gehen davon aus, dass je nach Region zwischen fünf und 30 Prozent (stellenweise bis 50 Prozent) der Zecken in der Schweiz mit diesen Bakterien infiziert sind.
Bei Zecken, die FSME-Viren (Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis) in sich haben, sieht es etwas anders aus: Hier gibt es ausgewiesene Zeckengebiete, in denen ein erhöhtes Risiko besteht, sich mit FSME anzustecken. Das betrifft fast die gesamte Schweiz. Wo das Risiko für FSME besonders hoch ist und welche Kantone nicht betroffen sind, lesen Sie in unserem Beitrag FSME-Gebiete.
Auch ausserhalb dieser Regionen kann man sich über einen Zeckenstich mit FSME-Viren infizieren, wenn auch selten.
Vor Reisen Zeckengebiete studieren!
Wenn Sie in den Sommermonaten eine Reise in eine Gegend planen, in der Sie sich auch viel in der Natur aufhalten werden, sollten Sie sich vorher die Zeckengebiete ansehen. So können Sie die Gefahr einer Infektion abschätzen. Das Gleiche gilt für Reisen ins Ausland. Beispielsweise sind in Russland und Asien FSME-Viren tragende Zecken weit verbreitet.
Autoren- & Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
- Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES): Infos zu Zecken & Krankheiten, unter: www.ages.at (Abrufdatum: 14.03.2022)
- Anna-Margarita Schötta, Michiel Wijnveld, Hannes Stockinger, Gerold Stanek: Approaches for Reverse Line Blot-Based Detection of Microbial Pathogens in Ixodes ricinus Ticks Collected in Austria and Impact of the Chosen Method. (2017) In: Applied and Environmental Microbiology 83:e00489-17, unter: https://journals.asm.org/ (Abrufdatum: 14.03.2022)
- Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, STMGP: "Durch Zecken übertragene Krankheiten: FSME und Lyme-Borreliose", unter: www.stmgp.bayern.de (Abrufdatum: 09.03.2021)
- Bundesamt für Gesundheit (BAG): Borreliose / Lyme-Krankheit, unter: www.bag.admin.ch (Abrufdatum: 14.03.2022)
- Bundesamt für Gesundheit (BAG): Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), unter: www.bag.admin.ch (Abrufdatum: 14.03.2022)
- Bundesamt für Gesundheit (BAG): Zeckenübertragene Krankheiten – Lagebericht Schweiz, unter: www.bag.admin.ch (Abrufdatum: 14.03.2022)
- Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), unter: www.sozialministerium.at (Abrufdatum: 14.03.2022)
- Epidemiologisches Bulletin 09/2021: "FSME: Risikogebiete in Deutschland", Robert Koch-Institut, 04. März 2021, unter: www.rki.de (Abrufdatum: 09.03.2021)
- Hof, H. und Schlüter, D. (Hrsg.): Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie, Georg Thieme Verlag, 7. Auflage, 2019
- Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Laves: "Borrelien - Vorsicht vor Zecken gilt für Mensch und Tier", unter: www.laves.niedersachsen.de (Abrufdatum: 09.03.2021)
- Robert Koch-Institut, RKI: "Zeckenübertragene Erkrankungen", unter: www.rki.de (Abrufdatum: 09.03.2021)