Typhus-Impfung
Die Typhus-Impfung ist ein wirksames Mittel, um einer Typhus-Erkrankung vorzubeugen. In der Schweiz ist sie nicht nötig. Wer aber in warme Länder mit schlechten Hygienebedingungen reist, sollte sich gegen Typhus impfen lassen. Alles Wichtige über die Anwendung, Formen und Nebenwirkungen einer Typhus-Impfung lesen Sie hier!
Typhus-Impfung: Wann ist sie sinnvoll?
Die Typhus-Impfung ist für alle Personen sinnvoll, die in Länder mit schlechten hygienischen Bedingungen und mangelnder sauberer Trinkwasserversorgung reisen. Das gilt zum Beispiel für Rucksacktouren oder Abenteuerreisen in viele südliche oder fernöstliche Länder. Denn die Empfehlungen zur Nahrungsmittelhygiene sind vor allem dort in der Praxis nicht immer durchführbar. Ein besonderes Risiko herrscht in Gebieten Asiens und Nordafrikas, in denen Typhus ständig auftritt (Endemiegebiete). Aber auch in Regionen, in denen durch Katastrophen oder Kriege Typhusepidemien ausbrechen, besteht Ansteckungsgefahr.
Grundsätzlich ist die Typhus-Impfung für Kinder ab zwei Jahren möglich.
Typhus-Impfung
In der Schweiz ist derzeit eine Schluckimpfung gegen Typhus zugelassen. Sie gilt als eine aktive Schutzimpfung. Der Körper bildet nach der Typhus-Impfung also Abwehrstoffe (Antikörper) gegen die Keime. Infiziert man sich später mit echten Typhus-Bakterien, werden sie von diesen Antikörpern abgefangen. Dadurch wird ein Ausbruch des Typhus verhindert.
Die Typhus-Schluckimpfung ist ein sogenannter Lebendimpfstoff. Er besteht aus lebenden, aber abgeschwächten Typhus-Bakterien, welche die Krankheit nicht mehr auslösen können. Der orale Typhus-Impfstoff wird dreimal als magensaftresistente Kapsel im Abstand von zwei Tagen eingenommen. Bis zu ihrer Verwendung müssen die Kapseln kühl gelagert werden. Die Typhus-Impfung wird auf nüchternen Magen eine Stunde vor einer Mahlzeit geschluckt. Der Impfschutz setzt etwa zehn Tage nach der letzten Einnahme ein.
Der Typhus-Impfstoff ist gut verträglich und verleiht rund 60 Prozent der Geimpften Schutz für mindestens ein Jahr. Das heisst: Sechs von zehn geimpften Personen sind wirksam vor Typhus geschützt. Eine Auffrischung der Typhus-Impfung ist bei bestehendem Risiko nach einem Jahr empfohlen.
Die Typhus-Impfung gibt es in anderen Ländern auch in Spritzenform. Die Impfung in Spritzenform enthält einen Totimpfstoff, und zwar Bestandteile aus der Zellwand der Typhus-Bakterien. Auch sie können die Krankheit nicht mehr auslösen. Dieser Typhus-Impfstoff ist ebenfalls gut verträglich. Er wird nur einmal injiziert, der Impfschutz setzt etwa sieben Tage später ein.
Dieser Typhus-Impfstoff schützt rund 60 Prozent der geimpften Erwachsenen und Kinder (über zwei Jahre) bis zu drei Jahren vor Typhus.
Typhus-Impfung – was gilt es zu beachten?
Der Schluckimpfstoff ist weniger wirksam, wenn gleichzeitig Magen-Darm-Infekte vorliegen oder der Patient Antibiotika nehmen muss (auch solche zur Vorbeugung von Malaria). Für immungeschwächte Personen ist er nicht geeignet. Ausserdem sind bei der Schluckimpfung mehrere Einzeldosen an verschiedenen Tagen nötig. Dadurch besteht die Gefahr von Einnahmefehlern, was den Impfschutz beeinträchtigen kann. Da der Wirkstoff der geschluckten Typhus-Impfung sehr temperaturempfindlich ist, ist er für die Mitnahme auf Reisen nicht geeignet.
Zeitabstände zu anderen Impfungen müssen bei der Typhus-Impfung im Allgemeinen nicht eingehalten werden.
Thyphus-Impfung: Kosten
Die obligatorische Krankenpflegeversicherung übernimmt die Kosten für die Impfung gegen die Typhus-Erkrankung nicht. Manche Krankenversicherungen leisten jedoch einen Zuschuss oder übernehmen die Kosten für die Typhus-Impfung vor einem Auslandsaufenthalt. Fragen Sie am besten bei Ihrer jeweiligen Krankenversicherung nach, ob sie die Impfkosten übernimmt.
Typhus-Impfung: Nebenwirkungen
Bei der Schluckimpfung sind Magen-Darm-Beschwerden möglich. Dazu zählen zum Beispiel Übelkeit, Durchfall oder Bauchschmerzen.
Bei der Injektion des Typhus-Impfstoffs treten gelegentlich leichte Reaktionen an der Injektionsstelle auf. Möglich sind ausserdem leichte Allgemeinreaktionen wie Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen oder Temperaturanstieg.
Autoren- & Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
- Auswärtiges Amt: Merkblatt "Typhus" vom 31.10.2012, unter: www.auswaertiges-amt.de
- Bundesamt für Gesundheit (BAG): Typhus abdominalis / Paratyphus, unter: www.bag.admin.ch (Abruf: 15.11.2021)
- Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Impfplan Österreich 2021, unter: www.sozialministerium.at (Abruf: 15.11.2021)
- nfovac - Die Informationsplattform für Impffragen: Typhus, unter: www.infovac.ch (Abruf: 15.11.2021)
- Privates Tropeninstitut Dr. Gontard GbR: "Typhus", unter: https://tropeninstitut.de (Abruf: 29.12.2019)
- Robert Koch-Institut, www.rki.de (Abruf: 11.10.2013)