Prolaktinom

Von 
Dr. med. Mira Seidel

Dr. med. Mira Seidel ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.

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Das Prolaktinom ist ein meist gutartiger Tumor der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse), welcher in hohem Masse das Hormon Prolaktin produziert. Typische Symptome sind das Ausbleiben der Regel bei Frauen und Impotenz bei Männern. Das Prolaktinom wird meist erfolgreich medikamentös oder in seltenen Fällen chirurgisch behandelt. Lesen Sie hier mehr über das Prolaktinom. 

Prolaktinom Tumor der Hypophyse

Kurzübersicht

  • Symptome: Meist Anzeichen von zu hohem Prolaktinspiegel wie Zyklusstörungen bei der Frau, Ausbleiben der Regel; beim Mann Libidoverlust, Impotenz; bei Makroprolaktinom Sehstörungen oder etwa Kopfschmerzen möglich
  • Behandlung: In vielen Fällen ist keine Behandlung notwendig. Viele behandlungsbedürftige Prolaktinome sprechen gut auf Arzneimittel aus der Gruppe der Dopaminagonisten an. Selten Operation, sehr selten Strahlentherapie
  • Ursachen und Risikofaktoren: Unkontrollierte Teilung hormonproduzierender Zellen; Ursache in der Regel unbekannt; ein mögliches Risiko für ein Prolaktinom besteht etwa bei der Erbkrankheit Multiple endokrine Neoplasie Typ 1
  • Diagnose: Anhand der Symptome, Krankengeschichte, Blutwerte (insbesondere das Hormon Prolaktin: Werte über 250 Mikrogramm pro Liter deuten auf Prolaktinom hin); Absicherung mittels Magnetresonanztomografie (MRT)
  • Prognose: Gute Prognose, mit Behandlung oft vollständige Heilung bereits ohne Operation möglich
  • Vorbeugen: Kontrolluntersuchungen helfen, Rückfälle rechtzeitig zu behandeln

Was ist ein Prolaktinom?

Das Prolaktinom ist der häufigste Tumor der Hypophyse (Hirnanhangdrüse). Er bewirkt, dass die Hypophyse vermehrt das Hormon Prolaktin ausschüttet. Ein Prolaktinom ist sowohl beim Mann als auch bei der Frau möglich. Am häufigsten entwickelt sich ein Prolaktinom bei Frauen, die jünger als 50 Jahre sind.

Je nach Grösse des Tumors spricht man von einem Mikroprolaktinom (Durchmesser kleiner als zehn Millimeter) oder Makroprolaktinom (Durchmesser grösser als zehn Millimeter). Die meisten Prolaktinome fallen in die erste Kategorie, sind also kleiner als zehn Millimeter. Ausserdem sind sie meist gutartig; bösartige Prolaktinome sind sehr selten. Prolaktinome gehören zu den Hypophysenadenomen, da sie sich im Hypophysenvorderlappen – der Adenohypophyse – befinden.

Das Hormon Prolaktin

Prolaktin spielt bei Frauen eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung. Während der Schwangerschaft und beim Stillen sind die Prolaktinwerte im Blut erhöht. Bei Schwangeren ist das Hormon dafür verantwortlich, dass die Brustdrüsen sich entwickeln und wachsen. Es regt ausserdem die Zellen der Brustdrüsen an, Milch zu produzieren. Saugt das Baby an der Brustwarze, stimuliert dies die kleinen Muskelzellen der Brustdrüse – Milch tritt aus.

Während des Stillens unterdrückt der hohe Prolaktinspiegel oft den Eisprung und verhindert damit eine erneute Schwangerschaft. Entscheidend dabei ist jedoch unter anderem, wie oft und wie lange das Kind gestillt wird. Eine verlässliche Verhütungsmethode ist Stillen nicht.

Welche Symptome treten auf?

Ein Prolaktinom verursacht auf zwei mögliche Arten Symptome:

  • Es produziert sehr viel Prolaktin, was die Wirkung anderer Hormone beeinflusst.
  • Es wächst und verdrängt benachbartes Gewebe wie beispielsweise Nerven, die vom Auge zum Gehirn führen.

Ein Prolaktin-produzierendes Prolaktinom führt bei Männern sowie bei Frauen vor der Menopause zu Störungen der Sexualfunktion. Frauen nach der Menopause haben bei einem Prolaktinom in der Regel keinerlei Symptome, da die Eierstöcke dann bereits ihre Funktion eingestellt haben.

Für den Fall, dass der Tumor benachbartes Gewebe verdrängt, ist es möglich, dass die Produktion anderer Hypophysenhormone im benachbarten Gewebe der Hirnanhangdrüse gestört wird. Dann sind durch das Prolaktinom verschiedene andere vom jeweiligen Hormon abhängige Symptome möglich wie etwa Wachstums- oder Stoffwechselstörungen oder sogar Wesensveränderungen.

Wenn der Tumor darüber hinaus in manchen Fällen selber kein Prolaktin produziert, sind die Symptome nicht spezifisch für eine Prolaktin-Überproduktion, sondern nur für fehlende andere Hormone.

Prolaktinom: Symptome bei Frauen vor der Menopause

Ein hoher Prolaktinspiegel bei Frauen im gebärfähigen Alter hemmt den Eisprung, was zu einer unregelmässigen oder gar Ausbleiben der Regelblutung (Amenorrhoe) führt. Etwa zehn bis 20 Prozent der Frauen mit ausbleibender Regel haben zu hohe Prolaktinspiegel. Aufgrund der Zyklusstörungen haben Frauen mit einem Prolaktinom Schwierigkeiten, schwanger zu werden. Weitere Symptome sind eine trockene Scheide und Hitzewallungen.

Das Prolaktinom stimuliert zudem die Milchbildung und -sekretion. Bei etwa 24 Prozent der Frauen mit hohem Prolaktinspiegel treten kleine Mengen von Milch aus der Brust (Galaktorrhoe) aus, obwohl die Frau nicht schwanger ist oder stillt.

Ein weiteres Symptom ist Osteoporose. Vor allem bei langjährigem Prolaktinom weisen die Betroffenen eine geringere Knochendichte auf.

Prolaktinom: Symptome bei Frauen nach der Menopause

Bei Frauen nach der Menopause zeigt ein hormonproduzierendes Prolaktinom meist keinerlei Symptome. Das liegt daran, dass Prolaktin dann keinen Einfluss mehr auf den Zyklus hat. Betroffene Frauen bemerken ein Prolaktinom nur, wenn dieses so gross geworden ist, dass es benachbartes Gewebe beeinträchtigt und damit Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Störungen anderer Hormone verursacht.

In einigen Fällen wird es rein zufällig entdeckt, falls aus einem anderen Grund der Kopf mit einem bildgebenden Verfahren (Magnetresonanztomografie, MRT) untersucht wird.

Prolaktinom: Symptome bei Männern

Auch beim Mann verursacht ein hormonproduzierendes Prolaktinom einen zu hohen Prolaktinspiegel und hemmt die Keimdrüsen, hier also den Hoden. Diese produzieren folglich weniger Spermien und Testosteron, das wichtigste Sexualhormon von Männern. Typische Symptome sind in der Folge Libidoverlust, Impotenz, Unfruchtbarkeit und Antriebslosigkeit.

Potenzstörungen und Libidoverlust sind die ersten Frühsymptome bei einem Prolaktinom. In einigen Fällen kommt es zu einer Vergrösserung der Brust (Gynäkomastie) und spontanem Milchfluss (Galaktorrhoe). Dies tritt jedoch häufiger bei Frauen und nur sehr selten bei Männern auf, weil die Brustdrüsen des Mannes weniger empfindlich auf Prolaktin reagieren.

Besteht das Prolaktinom schon längere Zeit, nimmt in vielen Fällen die Muskelmasse ab. Zudem wird oft beobachtet, dass sich Schambehaarung und Bartwuchs zurückbilden. Wie bei Frauen nimmt auch bei Männern vor allem als Langzeitfolge eines Prolaktinoms die Knochenmasse ab. Ein langbestehendes Prolaktinom führt so oft zu Osteoporose.

Makroprolaktinom verursacht weitere Symptome

Wird das Prolaktinom grösser als einen Zentimeter und damit zum Makroadenom, drückt es unter Umständen auf benachbarte Strukturen des Gehirns. Häufig gerät der Sehnerv unter Druck, was Sehstörungen zur Folge hat. Meist haben Betroffene beidseitige seitliche Gesichtsfeldausfälle (Scheuklappen-Hemianopsie). In einigen Fällen ist nur ein Auge betroffen.

Durch den Druck, den das Prolaktinom auf die Hypophyse ausübt, ist es möglich, dass die Produktion anderer Hormone der Hirnanhangdrüse beeinträchtigt ist. Das wirkt sich dann auf weitere Hormondrüsen wie die Schilddrüse oder die Nebennierenrinde aus, die unter anderem von der Hypophyse gesteuert werden. Vielfältige Symptome sind dann möglich, von Stoffwechselstörungen bis zu psychischen Problemen und Wesensveränderungen.

Durch den Druck des Tumors auf Gehirnstrukturen sind zudem Kopfschmerzen ein mögliches Symptom.

Wie kann ein Prolaktinom therapiert werden?

Nicht jedes Prolaktinom ist behandlungsbedürftig. Ist es sehr gross oder verursacht Symptome, ist eine Behandlung ratsam. Bei kleinen Prolaktinomen, die keine Symptome zeigen, wird oft auf eine Behandlung verzichtet. Arzt und Patient wägen zusammen Nutzen und Risiken der Behandlungsmöglichkeiten ab.

Medikamentöse Behandlung

Ist eine Behandlung nötig, spricht das Prolaktinom meist sehr gut auf die Gabe von sogenannten Dopaminagonisten an. Das sind Arzneistoffe, die im Körper eine ähnliche Wirkung wie der körpereigene Botenstoff Dopamin auslösen. Dopaminagonisten senken so in den meisten Fällen den Prolaktinspiegel und lassen das Prolaktinom schrumpfen oder sogar ganz verschwinden.

In der Regel dauert es etwa zwei bis drei Wochen, bis der Prolaktinspiegel gesunken ist. Das Prolaktinom verkleinert sich jedoch normalerweise erst nach einigen Wochen bis Monaten. Beeinträchtigt der Tumor das Gesichtsfeld, tritt eine Verbesserung der Sehstörung meist schon einige Tage nach Behandlungsbeginn ein.

Dopaminagonisten werden in der Regel für einige Jahre eingenommen. Die Prolaktinspiegel werden in dieser Zeit laufend kontrolliert.

Bei einem Prolaktinom ist die Gabe etwa folgender Dopaminagonisten möglich:

Bromocriptin

Bromocriptin wird seit etwa 30 Jahren zur Prolaktinom-Behandlung eingesetzt. Es wird zweimal am Tag eingenommen und wirkt sehr effektiv, indem es den Prolaktinspiegel schnell senkt. Jedoch verursacht Bromocriptin viele Nebenwirkungen: Die Betroffenen klagen oft über Schwindel, Übelkeit und eine verstopfte Nase. Viele der Nebenwirkungen lassen sich jedoch verhindern, indem man das Medikament vor dem Essen oder vor dem Schlafengehen nimmt.

Cabergolin

Cabergolin wird nur ein- oder zweimal pro Woche eingenommen und verursacht weniger Nebenwirkungen. Es senkt die Prolaktinspiegel in der Regel um etwa 90 Prozent und ist deshalb die Therapie der Wahl. Bei Frauen, die schwanger werden wollen, wird es jedoch nicht empfohlen.

Medikamentöse Behandlung in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft vergrössert sich die Hypophyse auf das Doppelte, um mehr Prolaktin zu produzieren – das Hormon ist wichtig für die Milchbildung. Vor allem bei Frauen mit einem Makroprolaktinom ist dies unter Umständen gefährlich. Wer ein Prolaktinom hat und ein Kind bekommen möchte, bespricht sich daher vor Eintreten einer Schwangerschaft mit einem Endokrinologen (einem Facharzt für Hormone und Stoffwechsel) über eine Behandlung sprechen. Dabei sind unter anderem folgende Fragen zu klären:

  • Wann soll die Therapie mit Dopaminagonisten gestoppt werden?
  • Wie hoch ist das Risiko, dass das Prolaktinom während der Schwangerschaft wächst?
  • Was sind die Behandlungsmöglichkeiten, falls das Prolaktinom wieder wächst?
  • Ist es möglich, dass ich mein Kind danach stillen?

Falls Sehprobleme oder Kopfschmerzen während der Schwangerschaft auftreten, ist dies eventuell ein Anzeichen dafür, dass das Prolaktinom wieder gewachsen ist. Um dies frühzeitig zu erkennen, wird jeden Monat ein Sehtest durchgeführt. Nach der Behandlung eines Prolaktinoms ist es für die meisten Frauen möglich, normal schwanger zu werden.

Chirurgische Behandlung

Spricht der Patient nicht auf Dopaminagonisten an, wird das Prolaktinom eventuell operativ entfernt. Bei Frauen mit sehr grossem Makroprolaktinom ist eine Operation die Therapie der Wahl. Das Risiko, dass das Prolaktinom während einer möglichen Schwangerschaft weiter wächst, ist in diesem Fall zu gross.

Bei der Operation entfernt der Arzt das Prolaktinom über die Nase. Der Chirurg verwendet dabei ein Endoskop, also ein langes, dünnes Instrument, welches mit einer Lichtquelle und einer Kamera ausgestattet ist.

Die erhöhten Prolaktinwerte sinken meist direkt nach der Operation ab, bei Mikroadenomen manchmal sogar auf den Normalwert.

Strahlentherapie

Eine Strahlentherapie wird nur selten angewendet, und zwar, wenn medikamentöse und operative Therapiemassnahmen nicht ausreichend Erfolg gezeigt haben. Die Bestrahlung bewirkt oft, das sich das Prolaktinom verkleinert und der Blutprolaktinspiegel sinkt.

Die Therapie zeigt jedoch oft erst nach Jahren ihre volle Wirkung und hat zudem viele Nebenwirkungen wie Übelkeit, Müdigkeit, Verlust des Geschmacksinns und Geruchsinns sowie Haarausfall. Ausserdem entwickelt die Hälfte der Patienten, die eine Strahlentherapie erhalten haben, innerhalb von zehn Jahren eine Funktionsstörung der Hypophyse mit erniedrigten Blutwerten der Hypophysenhormone.

Ursachen und Risikofaktoren

Das Prolaktinom besteht aus veränderten Zellen der Hypophyse (Hirnanhangdrüse), einer Hormondrüse direkt unterhalb des Grosshirns. Genauer gesagt entwickelt sich das Prolaktinom aus Zellen im Hypophysenvorderlappen (Adenohypophyse). Die Hypophyse besitzt verschiedene Zellen, die unterschiedliche Hormone produzieren. Die sogenannten laktotrophen Zellen produzieren das Hormon Prolaktin.

Ein Prolaktinom entsteht, wenn eine laktotrophe Zelle mutiert und sich unkontrolliert zu teilen beginnt. So entsteht schliesslich eine grosse Masse an veränderten Zellen, welche alle Prolaktin bilden – der Prolaktinspiegel steigt. Etwa zehn Prozent produzieren zusätzlich zum Prolaktin auch Wachstumshormon.

Meist entsteht ein Prolaktinom ohne erkennbare Ursache. In seltenen Fällen entwickelt es sich im Rahmen einer Erbkrankheit, der Multiplen endokrinen Neoplasie Typ 1 (MEN 1).

Untersuchungen und Diagnose

Um ein Prolaktinom nachzuweisen, gibt es verschiedene Tests. Der zuständige Fachmann bei Verdacht auf ein Prolaktinom ist ein Endokrinologe, ein Facharzt für den Hormonhaushalt und den Stoffwechsel. Der Arzt erfasst zunächst die Krankengeschichte (Anamnese). Dabei stellt er beispielsweise folgende Fragen:

  • Sind Sie schwanger?
  • Nehmen Sie Östrogene oder bestimmte Medikamente ein wie beispielsweise Risperidon, Metoclopramid, Antidepressiva, Cimetidin, Methyldopa, Reserpin oder Verapamil?
  • Leiden Sie unter Kopfschmerzen?
  • Haben Sie Sehstörungen? Wenn ja, welcher Art?
  • Sind Sie kälteempfindlich, antriebslos oder müde?

Anschliessend führt der Arzt eine körperliche Untersuchung durch. Dabei untersucht er Sie auf Sehstörungen wie Gesichtsfeldausfälle, Zeichen einer Schilddrüsenunterfunktion sowie Östrogen- beziehungsweise Testosteronmangel.

Als nächsten Schritt veranlasst der Arzt eine Blutabnahme, um den Prolaktinspiegel zu messen. Der Bluttest sollte frühestens ein bis zwei Stunden nach dem Aufwachen erfolgen, da der Prolaktinspiegel während des Schlafs höher ist als im Wachzustand.

Bei einem Prolaktinom reicht das Messergebnis von gering erhöhtem Prolaktin bis hin zu tausendfach erhöhtem Prolaktin. Allgemein verursachen grössere Prolaktinome höhere Prolaktinwerte. Bei Prolaktinwerten über 250 Mikrogramm pro Liter (µg/l) liegt mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Prolaktinom vor. Dann sollte der Befund mit einer Magnetresonanztomografie (MRT, auch Kernspintomografie genannt) des Kopfes gesichert werden. Sehr kleine Prolaktinome (Mikroadenome) sind jedoch nicht immer im MRT sichtbar.

Andere Ursachen für hohe Prolaktinwerte

Ein erhöhter Prolaktinspiegel (Hyperprolaktinämie) ist nicht immer zwingend durch ein Prolaktinom bedingt. Neben Stress und anderen Erkrankungen verursachen oft bestimmte Medikamente hohe Prolaktinwerte, beispielsweise sogenannte Dopaminantagonisten wie Metoclopramid (bei Übelkeit und Erbrechen) oder manche Wirkstoffe zur Behandlung psychischer Erkrankungen (wie Antidepressiva, Neuroleptika).

Krankheitsverlauf und Prognose

Handelt es sich um ein Mikroprolaktinom, lässt sich durch die medikamentöse Therapie mit Dopaminagonisten nahezu immer ein normaler Prolaktinspiegel erreichen. Falls eine Operation notwendig ist, führt auch diese bei einem kleinen Prolaktinom langfristig meist zu normalen Prolaktinspiegeln. Dennoch ist es möglich, dass es später zu einem Rückfall kommt. Das gilt auch bei einem grossen Prolaktinom (Makroprolaktinom). 

Da Prolaktinome nur in sehr seltenen Fällen bösartig sind und in vielen Fällen keine Behandlung notwendig ist, sind Prolaktinome in der Regel nicht tödlich. Auswirkungen auf die Lebenserwartung gibt es unter Umständen bei Makroprolaktinomen, die die Hormonproduktion anderer Hypophysenhormone beeinträchtigen. Auch diese sind aber mit einer guten Prognose behandelbar.

Vorbeugen

Nach erfolgreicher Therapie mit Medikamenten oder Operation eines Prolaktinoms helfen regelmässige Kontrolluntersuchungen, ein mögliches Wiederauftreten des Tumors rechtzeitig zu entdecken. Auch kleine, an sich nicht behandlungsbedürftige Prolaktinome lassen sich so überwachen, um ein plötzliches Wachstum frühzeitig zu bemerken.

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:
Dr. med. Mira Seidel
Dr. med.  Mira Seidel

Dr. med. Mira Seidel ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.

ICD-Codes:
D35
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Bieber, C. et al.: Duale Reihe Innere Medizin. Georg Thieme Verlag, 4. Auflage, 2018
  • Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie, Hormone und Stoffwechsel: Prolaktinom, unter: www.endokrinologie.net (Abruf: 01.02.2022)
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, 2022
  • Hufschmidt, A. et al.: Neurologie compact. Georg Thieme Verlag, 7. Auflage, 2017
  • Lehnert, H.: Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Georg Thieme Verlag, 4. Auflage, 2015
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