Neugeborenenakne

Von , Medizinredakteurin
Mag. Astrid Leitner

Astrid Leitner studierte in Wien Tiermedizin. Nach zehn Jahren in der veterinärmedizinischen Praxis und der Geburt ihrer Tochter wechselte sie – mehr zufällig – zum Medizinjournalismus. Schnell war klar: Das Interesse an medizinischen Themen und die Liebe zum Schreiben ergeben für sie die perfekte Kombination. Astrid Leitner lebt mit Tochter, Hund und Katze in Wien und Oberösterreich.

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Neugeborenenakne (Acne neonatorum) ist eine harmlose Hauterkrankung, die in den ersten Lebenswochen auftritt und meist schon nach wenigen Wochen wieder von selbst verschwindet. Die typischen kleinen Pickel an Wangen, Stirn und Kinn treten bei etwa jedem fünften Baby auf. Lesen Sie hier alles Wichtige zu Dauer, Behandlung und Ursachen.

Baby mit Neugeborenenakne

Kurzübersicht

  • Dauer: Wenige Wochen, maximal 3 bis 4 Monate
  • Behandlung: Normalerweise keine Behandlung notwendig
  • Ursachen und Risikofaktoren: Hormonelle Umstellung in den ersten Lebenswochen, Knaben häufiger betroffen als Mädchen
  • Verlauf: Verschwindet wieder von selbst, hinterlässt keine Narben
  • Symptome: Rötliche Pickel mit gelblichen Knötchen in der Mitte, hauptsächlich im Gesicht
  • Was ist Neugeborenenakne: Harmlose Hauterkrankung, die in den ersten Lebenswochen des Babys auftritt

Wie lange dauert die Neugborenenakne?

Entwickelt ein Baby kurz nach der Geburt Neugeborenenakne, dauert es oft nur wenige Wochen, bis die rötlichen Pickelchen wieder von selbst verschwinden. Nach spätestens vier Monaten ist die Babyakne bei den meisten Kindern abgeheilt. Gut zu wissen: Babys mit Neugeborenenakne fühlen sich durch die Pickelchen nicht gestört. Der Ausschlag verursacht weder Schmerzen noch Juckreiz. Nach der Abheilung der Neugeborenenakne ist die Gesichtshaut wieder rosig und weich, Narben bleiben nicht zurück.

Hitze, Schwitzen und fetthaltige Cremes können den Ausschlag verschlimmern und Juckreiz verursachen. Kratzt das Baby, können Narben zurückbleiben.

Was hilft? Was man gegen Neugeborenenakne tun?

Eine klassische Babyakne muss in der Regel nicht mit Medikamenten behandelt werden. Sie verschwindet nach wenigen Wochen wieder von selbst, ohne Narben zu hinterlassen.

Nur wenn das Baby die Pickel aufkratzt und sich die Haut entzündet, wird der Arzt eine entzündungshemmende Salbe verschreiben. Antibiotika wird er nur bei bakteriellen Infektionen einsetzen.

Tipps zur Hauptpflege

Bei der Pflege von zarter Babyhaut gilt: Weniger ist mehr. Um die Haut bei Neugeborenenakne nicht zusätzlich zu strapazieren, hat sich Folgendes bewährt:

  • Reinigen Sie die betroffenen Hautpartien mit lauwarmem Wasser.
  • Verwenden Sie zwei bis dreimal pro Woche eine milde, feuchtigkeitsspendende Seife.
  • Benutzen Sie Hautpflegeprodukte nur sparsam, und achten Sie darauf, dass diese frei von Konservierungsstoffen, Paraffinen sowie Parfum sind.
  • Vermeiden Sie fetthaltige Salben oder Öle, diese verstopfen die Talgdrüsen der Haut zusätzlich.
  • Verwenden Sie keine Reinigungsprodukte oder Mittel gegen Akne; sie schaden der empfindlichen Babyhaut mehr als sie nützen.

Allgemeine Tipps

Von der Hautpflege abgesehen helfen diese Tipps, die Haut Ihres Babys bei Neugeborenenakne zu schützen:

  • Schneiden Sie die Fingernägel des Babys mit einer geeigneten Baby-Nagelschere, damit es die Pickel nicht aufkratzen kann. In der Nacht können zudem Baumwollhandschuhe vor ungewollten Selbstverletzungen im Schlaf schützen.
  • Halten Sie das Gesicht des Babys trocken: Speichel und Essensreste können die Haut zusätzlich reizen und das Hautbild verschlechtern.
  • Haben Sie Geduld: Die Pickel verschwinden in der Regel nach wenigen Wochen von selbst!
  • Rubbeln Sie die Haut nach dem Baden nicht fest ab, sondern tupfen Sie die betroffenen Stellen vorsichtig und behutsam mit einem Baumwollhandtuch ab.
  • Drücken Sie die Pickelchen nicht aus, Verletzungen können sich entzünden und Narben hinterlassen.
  • Hitze und Schwitzen können den Ausschlag verschlimmern: Kleidung aus Baumwolle lässt die Haut besser atmen und verhindert Hitzestau.
  • Muttermilch hat antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften: In manchen Fällen hilft es, die Pickel mit Muttermilch zu betupfen. Die Pickel gehen dadurch nicht schneller weg, aber die Inhaltsstoffe der Muttermilch können helfen, eventuelle Hautreizungen zu lindern.

Bleibt der Ausschlag weiterhin bestehen oder weitet er sich aus, fragen Sie Ihren Kinderarzt um Rat. Gleiches gilt, wenn Juckreiz hinzukommt und sich die Haut durch das Kratzen des Babys entzündet!

Warum bekommen Babys Neugeborenenakne?

Ursachen

Babyakne ist eine natürliche Reaktion der Haut auf hormonelle Veränderungen nach der Geburt. Ursache der Neugeborenenakne sind männliche Geschlechtshormone (Androgene). Sie werden vor allem während des letzten Schwangerschaftsdrittels von der Mutter auf das Kind übertragen. Der Körper braucht sie für die Reifung der Lunge und des Immunsystems.

Androgene wirken aber auch auf die Talgdrüsen, indem sie die Produktion von Talg steigern. Dadurch können die Talgdrüsen verstopfen – es entsteht das typische Bild der Babyakne.

Im Verlauf der ersten Lebenswochen bauen sich die von der Mutter stammenden Androgene langsam wieder ab, und der betreffende Hormonspiegel sinkt. Das Baby produziert jetzt eigene Hormone. Pendelt sich der Hormonspiegel auf einem normalen Niveau ein, verschwindet auch die Neugeborenenakne wieder.

Sie können einer Babyakne nicht vorbeugen, da sie durch die Hormonumstellung ausgelöst wird. Wichtig: Neugeborenenakne hat nichts mit mangelnder Hygiene oder falscher Ernährung zu tun. Ob die Pickelchen auftreten oder nicht, hängt allein vom Hormonspiegel ab.

Risikofaktoren

Bis zu 20 Prozent aller Neugeborenen bekommen eine Babyakne – bei welchem Kind sie sich aber tatsächlich entwickeln wird, lässt sich nicht vorhersagen. Babyakne betrifft beide Geschlechter. Da Knaben aber von Natur aus mehr Androgene bilden als Mädchen, tritt die Akne bei ihnen häufiger auf.

Auch gewisse Medikamente erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Babyakne. Nimmt die Mutter während der Schwangerschaft oder Stillzeit bestimmte Arzneimittel ein, begünstigen diese eine Akne beim Kind unter Umständen. Das betrifft Wirkstoffe wie Kortison (z.B. bei entzündlichen Darmerkrankungen oder Autoimmunerkrankungen), Lithium (gegen bestimmte psychische Erkrankungen) oder Jod (bei Funktionsstörungen der Schilddrüse). Informieren Sie Ihren Kinderarzt, falls Ihr Baby Neugeborenenakne hat und Sie einen der genannten Wirkstoffe einnehmen.

Babyakne führt nicht zwangsläufig zu Akne im Teenager- oder Erwachsenenalter!

Wann bekommen Babys Neugeborenenakne?

Die Symptome einer Babyakne können schon bei der Geburt bestehen oder sich erst im Verlauf der ersten Lebenswochen entwickeln. Häufig treten sie erstmals rund um die dritte Lebenswoche auf. Die kleinen Pickel zeigen sich zunächst im Gesicht, vorwiegend an den Wangen und der Stirn, seltener auch am Kinn. Bei manchen Kindern breiten sie sich körperabwärts aus und sind auch an der Brust und am Bauch zu finden.

Mit dem Abbau der mütterlichen Hormone verschwinden auch die Pickelchen ohne Zutun. Wie lange es dauert, bis die Akne abgeheilt ist, ist von Baby zu Baby unterschiedlich. In den meisten Fällen verschwindet sie binnen weniger Wochen, spätestens aber nach drei bis vier Monaten.

Welche Symptome treten bei Neugeborenenakne auf?

Akne bei Babys hat ein typisches Erscheinungsbild:

  • Kleine rote Pünktchen mit gelben Knötchen in der Mitte, dabei handelt es sich um mit Talg gefüllte Pusteln
  • Bei stärkerer Erkrankung können sich Hautstellen entzünden und eitrig werden
  • Pickel im Bereich des Gesichts (Wangen, Kinn, Stirn), in manchen Fällen auch an Brust und Bauch
  • Der Höhepunkt des Ausschlags ist meist nach zwei Wochen erreicht, dann klingt er langsam wieder ab.
  • Die Haut ist manchmal leicht gerötet.
  • Keine Schmerzen
  • Kein Juckreiz
  • Hitze, Schwitzen oder fetthaltige Pflegeprodukte verschlimmern den Ausschlag.

Was ist Neugeborenenakne?

Neugeborenenakne ist ein harmloser Hautausschlag, der entweder bereits bei der Geburt besteht oder sich im Verlauf der ersten Lebenswochen ausbildet. Die typischen Pickel treten vorwiegend an Wangen, Stirn und Kinn auf, manchmal wandern sie aber auch körperabwärts und breiten sich an Brust und Bauch aus. Gelegentlich sind sie auch am Rücken zu finden.

Babyakne hat nichts mit mangelnder Hygiene oder falscher Ernährung zu tun. Die Pickelchen sind hormonell bedingt und verschwinden nach wenigen Wochen wieder von selbst. Eine Behandlung ist in der Regel nicht notwendig. Die Prognose ist gut: Auch wenn die Babyakne stark ausgeprägt ist, heilt sie normalerweise ohne Narbenbildung wieder ab.

Die Sorge, dass betroffene Kinder auch im Jugendalter an Akne leiden werden, ist unbegründet: Kinder mit Babyakne haben kein höheres Risiko für als andere. Anders verhält es sich bei der Säuglingsakne. Betroffene Kinder neigen auch im späteren Leben zu Akne.

Neugeborenenakne oder Säuglingsakne?

Während die Neugeborenenakne harmlos ist und von selbst wieder verschwindet, ist die Säuglingsakne eine Erkrankung, die einer Behandlung bedarf. Sie sieht so ähnlich aus wie die Babyakne, lässt sich aber dennoch gut unterscheiden. Wichtig sind der Zeitpunkt des ersten Auftretens und das Aussehen der Pickel: Säuglingsakne entwickelt sich zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat. Die Pickel sind im Gegensatz zur Neugeborenenakne gerötet, entzündet und verursachen Juckreiz. Kratzt das Baby daran, können Narben zurückbleiben.

Säuglingsakne kann spontan wieder abheilen, bleibt aber in der Regel länger bestehen als Neugeborenenakne. Bei manchen Kindern bleibt sie bis zum vierten oder fünften Lebensjahr, selten sogar bis zur Pubertät. Säuglingsakne ist unter Umständen ein Vorbote für schwere Akne in der Pubertät. Kinder, die daran erkranken, haben eine genetische Veranlagung dazu. Meist gibt es in der Familie des Kindes weitere Personen, die von Akne betroffen sind oder waren.

Bei Verdacht auf Säuglingsakne ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Je nach Schwere der Akne verschreibt der Arzt entzündungshemmende Medikamente oder Antibiotika.

Diagnose

Erster Ansprechpartner für Hautveränderungen beim Baby ist der Kinderarzt. Er beurteilt das Aussehen der Pickel, wo sich diese befinden und ob die Haut Anzeichen von Entzündungen zeigt. Neugeborenenakne ist eine „Blickdiagnose“, das heisst der Arzt braucht für die Diagnose keine weiteren Untersuchungen.

Hauterkrankungen, die ähnlich aussehen

Milchschorf: Milchschorf ist die erste Erscheinungsform der Neurodermitis (atopisches Ekzem). Die Hautveränderung tritt typischerweise später auf als Neugeborenenakne, etwa zwischen dem dritten und dem sechsten Lebensmonat. Milchschorf zeigt sich durch gelbliche Schuppen und Krusten im Gesicht (Stirn, Wangen, Augenlider) und an den Aussenseiten von Armen und Beinen. Milchschorf juckt sehr stark.

Milien: Milien (auch Hautgriess genannt) sind weiss-gelbliche Pickelchen, die hauptsächlich um Nase und Augen auftreten. Sie sind hormonell bedingt und verschwinden wie die Neugeborenenakne ohne Behandlung von selbst.

Kopfgneis: Kopfgneiszeigt sich durch gelbliche Schuppen auf der Kopfhaut. Er ist hormonell bedingt, Ursache ist eine gesteigerte Aktivität der Talgdrüsen. Kopfgneis entwickelt sich kurz nach der Geburt und verschwindet wieder von selbst. Juckreiz kommt vor.

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:

Astrid Leitner studierte in Wien Tiermedizin. Nach zehn Jahren in der veterinärmedizinischen Praxis und der Geburt ihrer Tochter wechselte sie – mehr zufällig – zum Medizinjournalismus. Schnell war klar: Das Interesse an medizinischen Themen und die Liebe zum Schreiben ergeben für sie die perfekte Kombination. Astrid Leitner lebt mit Tochter, Hund und Katze in Wien und Oberösterreich.

ICD-Codes:
L70
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
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