Insektenstiche: Schwellung

Von , Ärztin
Mareike Müller

Mareike Müller ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion und Assistenzärztin für Neurochirurgie in Düsseldorf. Sie studierte Humanmedizin in Magdeburg und sammelte viel praktische medizinische Erfahrung während ihrer Auslandsaufenthalte auf vier verschiedenen Kontinenten.

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Sehr oft verursachen Insektenstiche Schwellung, Rötung und Juckreiz an der Einstichstelle. Die Schwellung kann unterschiedlich stark ausfallen, je nachdem, welches Insekt zugestochen hat und wie empfindlich der Körper auf den Stich reagiert. Lesen Sie hier alles Wichtige über das Thema Insektenstiche mit Schwellung.

Instektenstich: Schwellung

Insektenstiche: Schwellung als typisches Symptom

Als eines der häufigsten Symptome entsteht eine Schwellung nach Insektenstich: Das Gewebe an der Einstichstelle und in der näheren Umgebung schwillt mehr oder weniger stark an.

Die Schwellung ist eine Reaktion des Körpers auf das Insektengift: Durch die Giftstoffe werden Entzündungsbotenstoffe (Entzündungsmediatoren) im Körper freigesetzt. Sie machen die kleinen Blutgefässe (Kapillaren) durchlässiger für verschiedene Moleküle, Zellen und Flüssigkeit. Auf diese Weise kann das Immunsystem des Körpers die Veränderungen an der Einstichstelle reparieren. Durch den Austritt von Wasser aus den Kapillaren ins umliegende Gewebe entsteht die Schwellung. Je nachdem, welches Insekt zugestochen hat und mit welcher Intensität der Körper auf den Stich und das Gift reagiert, zeigen sich Unterschiede in der Schwellung: So kann sich etwa eine Mückenstich-Schwellung anders äussern als eine Bienenstich-Schwellung.

Insektenstiche: Schwellung nach Mückenstich

Eine Mückenstich-Schwellung entsteht, weil der Körper allergisch auf bestimmte Eiweisse im Speichel der Mücke reagiert: Bei etwa drei von vier Menschen bildet sich sofort eine Quaddel an der Einstichstelle. Die Schwellung und Rötung klingen nach wenigen Stunden bis Tagen wieder ab. Im weiteren Verlauf entsteht bei etwa jedem zweiten Betroffenen eine Papel. Sie fühlt sich derb und knotig an und entspricht einer späten allergischen Reaktion auf die Speicheleiweisse.

Eine Bremsenstich-Schwellung ähnelt einer Schwellung nach einem Mückenstich.

Insektenstiche: Schwellung nach Bienen- oder Wespenstich

Eine Bienen- und Wespenstich-Schwellung zeichnet sich dadurch aus, dass sie sehr schnell nach dem Stich entsteht. Charakteristisch ist zudem eine Rötung im Zentrum der Schwellung. Sie wird hervorgerufen durch Stoffe im Gift der Biene, Wespe, Hornisse oder Hummel.

Wenn es sich um eine normale, lokal begrenzte Reaktion auf den Insektenstich handelt, wird die Schwellung nicht grösser als zehn Zentimeter im Durchmesser und bildet sich innerhalb von 24 Stunden weitestgehend zurück. Eine gesteigerte örtliche Reaktion auf einen Insektenstich liegt vor, wenn die Schwellung einen Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern hat und mehrere Tage anhält. Dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Das gilt auch bei einer Insektengift-Allergie sowie für im Mund- oder Rachenraum auftretende Insektenstiche: Eine Schwellung der Schleimhäute in Hals und Rachen kann Atemprobleme verursachen und im schlimmsten Fall zum Ersticken führen! Rufen Sie umgehend einen Notarzt!

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:
Mareike Müller
Mareike Müller

Mareike Müller ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion und Assistenzärztin für Neurochirurgie in Düsseldorf. Sie studierte Humanmedizin in Magdeburg und sammelte viel praktische medizinische Erfahrung während ihrer Auslandsaufenthalte auf vier verschiedenen Kontinenten.

ICD-Codes:
T63
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Przybilla, B., Ruëff, F.: "Insect stings: clinical features and management" in: Deutsches Ärzteblatt Int 2012; 109(13): 238-48
  • Reinhardt, D. et al.: Therapie der Krankheiten im Kindes- und Jugendalter, Springer Verlag, 9. Auflage, 2014
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