Wirbelbruch

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Dr. med. Mira Seidel

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Ein Wirbelbruch entsteht durch ein indirektes Trauma (z.B. Fall aus grosser Höhe), ein direktes Trauma (z.B. Sturz mit direktem Aufprall auf Wirbeln) oder Osteoporose. Er kann sich durch bewegungsabhängige Schmerzen äussern. Manchmal bleibt ein gebrochener Wirbel aber auch symptomlos und dann oft unentdeckt. Je nach Frakturform wird eine Wirbelfraktur konservativ oder operativ versorgt. Erfahren Sie hier mehr zum Thema Wirbelbruch.

Wirbelbruch

Wirbelbruch: Beschreibung

Die Wirbelsäule besteht aus insgesamt sieben Hals-, zwölf Brust-, fünf Lenden-, fünf Kreuz- und vier bis fünf Steissbeinwirbeln. Zusammen mit einem komplexen Band- und Muskelapparat sowie den Bandscheiben und ihrer charakteristischen Doppel-S-Form ist die Wirbelsäule ein funktionelles elastisches System, das Belastungen auffangen kann.

Die Wirbelkörper bilden gemeinsam den Wirbelkanal, in dem das Rückenmark (Teil des zentralen Nervensystems) mit all seinen Bahnen verläuft. Vom Rückenmark gehen die sogenannten Spinalnerven (peripheres Nervensystem) ab, die zwischen den Wirbeln seitlich hervortreten.

Bei einer Überlastung kann der Muskel-Band-Apparat zerreissen und/oder ein Wirbelbruch entstehen. Das kann das Rückenmark und die Spinalnerven verletzen.

Formen von Wirbelbruch

Ein Wirbel besteht aus einem Wirbelkörper, dem Dornfortsatz und den beiden Querfortsätzen. Deshalb wird die Wirbelfraktur je nach Lokalisation unterteilt in:

  • Wirbelkörperfraktur
  • Dornfortsatzfraktur
  • Querfortsatzfraktur

Mediziner unterscheiden zudem zwischen drei verschiedenen Bruchformen, die in unterschiedliche Richtungen verlaufen können. Es handelt sich hierbei um die Klassifikation nach Magerl, die der AO-Klassifikation (AO = Arbeitsgeminschaft für Osteosynthesefragen) entspricht:

  • Typ A – Kompressionsverletzungen: Hierbei wird der Wirbel gestaucht, es kommt zu einer Deckplattenimpression oder Impaktion (Einbruch der Deck- und Grundplatte des Wirbelkörpers). Wird der Wirbel im vorderen Bereich gestaucht, entsteht eine Keilfraktur.
  • Typ B – Distraktionsverletzungen: Durch ein Drehmoment zerreisst der Wirbel in Querrichtung. Solche Verletzungen entstehen im hinteren Wirbelbereich. Zusätzlich kann die Bandscheibe zerrissen sein.
  • Typ C – Rotationsverletzungen: Sie entstehen während einer Drehung. Auch längsverlaufende Bänder und nicht selten Bandscheiben sind betroffen.

Wirbelbrüche werden zusätzlich in stabile und instabile Frakturen eingeteilt. Dies ist für die spätere Therapieentscheidung wichtig.

Stabiler Wirbelbruch

Bei einem stabilen Wirbelbruch sind die Weichteile wie die umgebenden Bänder unbeschädigt geblieben. Der Wirbelkanal wird also nicht eingeengt, sodass keine neurologischen Symptome auftreten. Der Betroffene kann meist früh behandelt und mobilisiert werden.

Ein stabiler Wirbelbruch ist beispielswiese eine einfache axiale Kompressionsfraktur (Typ A). Durch Stauchung ist der Wirbelkörper gegenüber axialen Kräften und ebenso gegen Kräfte in Beugerichtung stabil. 85 Prozent aller Wirbelsäulenverletzungen sind primär stabile Frakturen. Folgende Wirbelkörperfrakturen zählen zu den stabilen Brüchen:

  • Isolierte Bandscheibenverletzungen
  • Isolierte Wirbelkörperfraktur ohne Bandscheibenverletzung, Kompressionsbrüche
  • Isolierte Wirbelbogenfraktur
  • Wirbelkörperfraktur mit Bandscheibenverletzung

Instabiler Wirbelbruch

Ein instabiler Wirbelbruch liegt vor, wenn der betroffene Wirbelsäulenabschnitt durch Kräfte, die von unterschiedlichen Richtungen einwirken, deformiert werden kann. Dazu zählen beispielswiese Distraktionsverletzungen (Typ B) und Rotationsverletzungen (Typ C). Sobald die Hinterwand des Wirbelkörpers betroffen ist, spricht man von einem instabilen Wirbelbruch, da dabei die Gefahr besteht, dass das Rückenmark durch verschobene Knochenbruchstücke verletzt wird. Die Verletzung kann bis zu einer Querschnittslähmung führen. Bei instabilen Frakturen ist der Betroffene länger in seiner Beweglichkeit eingeschränkt.

Folgende Wirbelfrakturen sind instabil:

  • Verrenkungsbruch der Wirbel (meist an der Halswirbelsäule)
  • Trümmerfraktur mit Schäden des Bandscheibengewebes und verschobenen Fragmenten nach vorne und hinten
  • Verrenkungsbrüche mit einem Knick ab 25 Grad
  • Frakturen der Gelenkfortsätze mit klaffenden Dornfortsätzen
  • Wirbelbogenverletzungen

Wirbelbruch: Symptome

Ist ein Wirbel gebrochen, treten typischerweise lokale Schmerzen auf – egal, ob der Patient ruht, sich bewegt oder belastende Bewegungen ausführt. Schmerzbedingt nimmt er meist eine Schonhaltung ein. Dadurch können sich die umgebenden Muskeln verspannen (Muskelhartspann).

Bei Halswirbelbrüchen stützen Betroffene oft wegen der instabilen Kopfhaltung den Kopf mit den Händen ab. Eventuell zeigt sich zudem ein Bluterguss (Hämatom) auf der Rückseite des Halses.

Geht die Wirbelfraktur mit Nervenschäden einher, können anfallsartig einschiessende und starke Schmerzen (neuropathische Schmerzen) sowie schmerzhaftes Brennen oder Stechen (neurogene Schmerzen) auftreten. Auch Gefühlsstörungen (Parästhesien) sind möglich. Zudem kann die Beweglichkeit in dem Segment eingeschränkt sein, welches der Höhe der Verletzung entspricht.

Wirbelbruch: Ursachen und Risikofaktoren

Ein Wirbelbruch kann verschiedene Ursachen haben. Sie lassen sich in zwei Gruppen einteilen:

Traumatisch bedingter Wirbelbruch

Ein Wirbelbruch entsteht überwiegend durch eine indirekte Krafteinwirkung, beispielsweise bei einem Sturz aus grosser Höhe auf die Beine (Kettenfraktur), auf das Gesäss oder den Kopf. Direkte Traumen wie beispielsweise ein Schlag auf die Wirbelsäule oder ein offener Wirbelbruch nach einer Schussverletzung sind äusserst selten. Aber auch bei einfachen Bagatelltraumen wie einem Purzelbaum auf der Gymnastikmatte oder einem Stutz auf dem Parkplatz kann es zu einer schweren Wirbelsäulenfraktur mit gravierenden Folgen kommen.

Im Allgemeinen sind die Übergänge zwischen Halswirbelsäule und Brustwirbelsäule, zwischen Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule sowie zwischen Lendenwirbelsäule und Kreuzbein besonders verletzungsgefährdet. Etwa die Hälfte aller Wirbelfrakturen betrifft den Übergang zwischen Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule. Folgende typische Situationen können zu einem Trauma der Wirbelsäule führen:

  • Beckengurtverletzungen ("seat belt injuries") können einen Wirbelbruch zusammen mit Verletzungen im Bauchraum hervorrufen.
  • Beim Sturz aus grosser Höhe tritt oft ein Fersenbeinbruch zusammen mit einem Bruch der Brust- und Lendenwirbelsäule auf.
  • Bandscheibe und Bandstrukturen können reissen, wenn eine schnelle Körperbewegung abrupt gestoppt wird (Dezelerationstrauma).

Spontaner Wirbelbruch

Entsteht ein Wirbelbruch ohne einen entsprechenden Unfall, muss an andere Ursachen gedacht werden. Besonders bei alten Menschen spielt die Osteoporose (Knochenschwund) eine grosse Rolle. Dabei verliert der Knochen an Knochenmasse und wird instabil. Oft reicht dann schon eine geringe Krafteinwirkung für einen Wirbelbruch aus.

Ein Wirbelbruch, der durch Osteoporose entstanden ist, wird auch als "Sinterungsbruch" bezeichnet. Dabei brechen die Grund- und Deckplatten als sogenannter Fischwirbel oder die Vorderwand des Wirbelkörpers als sogenannter Keilwirbel ein. Besonders oft passiert dies in der unteren Brustwirbelsäule und der oberen Lendenwirbelsäule. Bei einem Sturz auf das Gesicht erleiden alte Menschen oft einen Densfraktur - eine Form von Genickbruch (Dens = dornartiger Fortsatz des zweiten Halswirbels).

Abgesehen von Osteoporose können auch folgende Erkrankungen zu einem unerwarteten Wirbelbruch bei leichtem Bagatelltrauma führen:

  • Knochenmetastasen, Knochentumoren
  • Morbus Bechterew
  • Plasmozytom (Multiples Myelom – eine Form von Blutkrebs)
  • Wirbelkörperentzündung (Spondylitis)

Wirbelbruch: Untersuchungen und Diagnose

Der zuständige Facharzt bei Verdacht auf einen Wirbelbruch ist ein Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Er wird Sie zuerst nach einem vorangegangenen Unfall und Ihrer Krankengeschichte befragen (Anamnese). Mögliche Fragen sind etwa:

  • Hatten Sie einen Unfall? Was ist dabei passiert?
  • Gab es ein direktes oder indirektes Trauma?
  • Haben Sie Schmerzen? Wenn ja, in welchem Bereich und bei welchen Bewegungen?
  • Gab es frühere Verletzungen oder Vorschäden?
  • Haben vorher schon Beschwerden bestanden?
  • Haben Sie Taubheitsgefühle an Armen oder Beinen?
  • Sind zusätzlich Magen-Darm-Beschwerden, Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Schluckstörungen aufgetreten?

Die Fragen nach Taubheitsgefühlen, Schluckstörungen etc. rühren daher, dass bei etwa zehn Prozent aller Wirbelsäulenverletzungen auch Nerven verletzt sind, was solche Symptome verursachen kann. Zudem liegt meist ein schweres Trauma zugrunde, bei dem beispielsweise auch Niere und Milz betroffen sein können.

Klinische Untersuchung

Bei der klinischen Untersuchung prüft der Arzt, ob das Gehen oder Stehen möglich ist. Ausserdem testet er die allgemeine Beweglichkeit des Patienten. Als nächstes werden Hirnnerven, Sensibilität und Motorik geprüft, um zu sehen, ob neurologische Ausfälle vorliegen. Darüber hinaus kontrolliert der Arzt, ob Verspannungen oder Verhärtungen im Muskel (Muskelhartspann) oder ein Schiefhals (Torticollis) vorliegen.

Bildgebende Verfahren

Eine Röntgenuntersuchung in zwei Ebenen ist ein wichtiger Bestandteil bei der Diagnostik der Wirbelfraktur. Des Weiteren werden Funktionsaufnahmen gemacht. Sie erlauben eine genaue Beurteilung, ob Bandscheiben oder Bänder mitverletzt wurden. Ausserdem werden die Abstände der Dornfortsätze der Wirbel, die Wirbelkörperhöhlen und die Wirbelform beurteilt.

Für schlecht einsehbare Bereiche eignet sich die Computertomografie (CT) besonders gut als bildgebendes Verfahren. Das gilt vor allem für den Übergangsbereich der Halswirbelsäule zur Brustwirbelsäule. Verletzungen in diesem Bereich lassen sich mittels CT exakt einschätzen. Liegen Nervenausfälle vor, wird immer ein CT gemacht.

Eine Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) ist bei akuten Verletzungen in der Regel nicht erforderlich. Sie wird nur dann eingesetzt, wenn auch Rückenmark und Bandscheiben verletzt sein könnten.

Wirbelbruch: Behandlung

Prinzipiell kann die Wirbelbruch-Therapie  sowohl konservativ als auch chirurgisch erfolgen. Welche Methode im Einzelfall am besten geeignet ist, hängt von der Art der Verletzung (wie stabiler oder instabiler Bruch) und auch vom Alter des Patienten ab.

Wirbelbruch-Behandlung: Konservativ

Ein stabiler Bruch wird in der Regel konservativ behandelt. Dem Patienten wird empfohlen, sich zu schonen und Bettruhe einzuhalten, bis sich die Schmerzen gebessert haben. Allerdings kann es in einigen Fällen vorkommen, dass sich durch die veränderte Form des gebrochenen Wirbelkörpers die Wirbelsäule krümmen kann. Eine starke Krümmung kann zu dauerhaften Beschwerden führen. Bei einer Verkrümmung ab 20 Grad im Brust- und Lendenwirbelsäulenbereich wird daher in der Regel operiert.

Bei einem stabilen Bruch der Halswirbelsäule kann dieser gegebenenfalls mit einer Extension (Crutchfield) unter Röntgenkontrolle wieder ausgerichtet werden - die Wirbelgelenke werden dabei in axialer Richtung gestreckt. Anschliessend wird die Halswirbelsäule mit einem weichen Kragen (Schanz-Krawatte), einem harten Kragen (Philadelphia-Krawatte), einem Minerva-Gips oder einem Halo-Fixateur ruhig gestellt.

Bei der konservativen Therapie von Wirbelbrüchen im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule kommt ein Drei-Punkte-Korsett oder ein Gips-(Kunststoff-)Korsett zum Einsatz.

Wirbelbruch-Behandlung: Operativ

Ein instabiler Wirbelbruch wird normalerweise operiert, da immer die Gefahr besteht, dass das Rückenmark verletzt wird oder bereits verletzt ist. Das Ziel der operativen Behandlung ist es, die Wirbelsäule rasch wieder auszurichten und zu stabilisieren, um den Druck auf die Nerven so schnell wie möglich zu nehmen. Dies gilt auch bei kompletter Querschnittlähmung – selbst wenn sich nicht abschätzen lässt, ob nach einer Operation eine Besserung eintritt. Es ist nämlich immer schwer vorherzusehen, inwieweit das Rückenmark der Betroffenen geschädigt ist.

Es gibt verschiedene OP-Verfahren, die bei einem WIrbelbruch in Betracht kommen: Sind Nerven mitbetroffen, wird eine sogenannte Laminektomie durchgeführt. Dabei entfernt der Chirurg Teile eines oder mehrerer Wirbelkörper.

Bei spontanen Frakturen, die zum Beispiel durch Osteoporose entstanden sind, wird entweder eine Kyphoplastie oder eine Vertebroplastie durchgeführt.

Bei traumatischen Frakturen werden prinzipiell zwei Verfahren eingesetzt: die Osteosynthese oder die Spondylodese.

Wirbelbruch-OP: Kyphoplastie

Die Kyphoplastie ist eine minimalinvasive Methode, bei der der eingebrochene Wirbelkörper mit einem Ballon wieder aufgerichtet wird. Anschliessend stabilisiert der Chirurg die Höhe des Wirbels, indem er Zement einspritzt.

Wirbelbruch-OP: Vertebroplastie

Die Vertebroplastie ist ebenfalls eine minimalinvasive Methode, um den gebrochenen Wirbelkörper zu stabilisieren. Auch hier wird Zement in den Wirbelkörper eingespritzt.

Wirbelbruch-OP: Osteosynthese

Bei der Osteosynthese wird der Knochenbruch verschraubt oder verplattet. Ein Bruch des Dens (dornartiger Fortsatz des zweiten Halswirbels) oder ein beidseitiger Bruch des Wirbelbogens wird in der Regel verschraubt. Brüche der Brust- und Lendenwirbelsäule werden über mehrere Segmente fixiert (Fixateur interne).

Wirbelbruch-OP: Spondylodese

Bei einer Spondylodesebehandlung (Versteifungs-Operation) werden zwei oder mehr Wirbel mit einem Knochenspan oder einer Platte versteift. Dieser Eingriff kommt in der Regel bei Verletzungen der Bänder und Bandscheiben der Halswirbelsäule in Frage. Dabei werden Platten von vorne und von hinten an der Halswirbelsäule angebracht.

Ist die Wirbelsäule durch einen Stauchungsbruch im Brust- und Lendenwirbelsäulenbereich über 20 Grad nach vorne gewölbt, wird der Wirbelbruch von vorne und hinten fusioniert. Distraktions- und Torsionsverletzungen der Brust- und Lendenwirbelsäule werden ebenfalls von beiden Seiten miteinander versteift.

Wirbelbruch: Krankheitsverlauf und Prognose

Krankheitsverlauf und Prognose bei einem Wirbelbruch sind in der Regel gut. Dabei spielt es jedoch eine grosse Rolle, ob Nervengewebe verletzt wurde. Zudem besteht auch nach dem Trauma noch die Gefahr, dass der Wirbelsäulenkanal eingeengt wird oder Nachbarsegmente sich degenerativ verändern. Folgende Spätfolgen können nach Wirbelsäulenverletzungen auftreten:

  • Statikstörung: Nachdem der Wirbelbruch ausgeheilt ist, können sich orthopädische Probleme hinsichtlich der Statik ergeben.
  • Rückenmarksläsion: Bei allen Wirbelverletzten besteht das Risiko einer Verletzung des Rückenmarks oder der Nervenwurzeln. Im äussersten Fall tritt eine Querschnittslähmung ein.
  • Posttraumatische Kyphose: Brechen die Wirbel von vorne ein, kann sich die nach hinten konvexe Ausbiegung der Wirbelsäule verstärken. In der Brustwirbelsäule kann sich die Ausbiegung im Brustbereich vermehren ("Witwenbuckel") und im Lendenwirbelsäulenbereich vermindern.
  • Posttraumatische Skoliose: Eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose) entsteht, indem sich die Seitenkanten erniedrigen. Diese Skoliose ist kurzbogig. Die Statik wird beeinflusst, indem der Rumpf überhängt, und die darüber- und darunterliegenden Bandscheiben vermehrt beansprucht werden.
  • Schipperkrankheit: Bei schwerer körperlicher Arbeit wie "Schippen" können die Dornfortsätze von Wirbeln brechen, besonders vom siebten Hals- oder ersten Brustwirbel. Das verursacht jedoch keine wesentlichen Beschwerden.

Wirbelbruch: Heilungsdauer

Die Heilungsdauer bei einem Wirbelbruch hängt davon ab, wie schwer die Verletzungen sind. Ein stabiler Wirbelbruch wird in der Regel in wenigen Wochen bis Monaten wieder knöchern fest, ohne sich weiter zu verschieben. Betroffene können je nach Schmerzen sofort oder nach etwa drei Wochen aufstehen. Ein instabiler Wirbelbruch kann sich jedoch weiter verschieben, wodurch die Gefahr besteht, dass Rückenmark komprimiert wird, und eine Querschnittslähmung resultiert. 

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:
Dr. med. Mira Seidel
Dr. med.  Mira Seidel

Dr. med. Mira Seidel ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.

ICD-Codes:
S22T08S32T02
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Krämer, J. & Grifka, J.: Orthopädie, Unfallchirurgie, Springer Verlag, 9. Auflage, 2013
  • List, M.: Physiotherapie in der Traumatologie, Springer Verlag, 5. Auflage, 2008
  • Patienteninformationen der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU):"Wirbelkörperfraktur (= Wirbelkörperbruch)" unter: www.dgu-online.de (Abruf: 24.02.2021)
  • S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU): "Verletzungen der thorakolumbalen Wirbelsäule" (Stand: 07/2018)
  • Schaps, K.-P.W. et. al.: Das Zweite - Kompakt. Chirurgie, Orthopädie, Urologie, Springer Verlag, 1. Auflage, 2008
  • Siewert, J.R. & Stein, H.J.: Chirurgie, Springer Verlag, 9. Auflage, 2012
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