Verhaltenstipps: So werden Sie zum Wellenbrecher!

Von , Medizinredakteurin
Christiane Fux

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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Die Impfquote reicht nicht aus, um die vierte Welle zu brechen. Intensivmediziner appellieren an jeden, sich verantwortungsvoll zu verhalten. Klingt nach „Und täglich grüsst das Murmeltier“, wirkt bekanntlich aber. Das bedeutet, freiwillig mehr zu machen, als vorgeschrieben ist. Ob geimpft oder ungeimpft: Jetzt müssen wir alle nochmal ran. Hier lesen Sie, wie Sie zum Wellenbrecher werden.

Welle

Boostern Sie los!

Sie gehören zur Mehrheit der vollständig Geimpften? Glückwunsch! Für Sie selbst stehen die Chancen sehr gut, auch im Falle einer Durchbruchinfektion gut durch die Krankheit zu kommen. Ausserdem senkt die Boosterimpfung die Gefahr einer Neuinfektion noch einmal deutlich. Vor allem verhindert sie aber, dass Sie selbst zur Virenschleuder werden.

Boostern Sie gemeinsam

Animieren Sie Freunde, Verwandte, Kolleginnen und Ihren Schwager, mitzuboostern. Vielleicht ziehen Sie gleich zusammen los. Zu zweit in der Schlange zu stehen, ist lustiger. Bieten Sie Älteren an, sie bei der Suche nach einem Impftermin zu unterstützen

Inspirieren Sie andere

Gemäss dem Motto der Superreichen: „Tue Gutes und sprich darüber“ prahlen Sie anschliessend mit Ihrem Boostershot. Berichten Sie, wo man ihn bekommen kann. Fragen Sie nach, ob Ihnen Nahestehende, die auch schon an der Reihe sein könnten, schon geboostert sind.

Werden Sie kreativ: Lassen Sie sich ein T-Shirt mit dem Spruch „Die dritte Spritze ist die beste“ drucken. Verteilen Sie Zettel in Briefkästen. Backen Sie Kekse und dekorieren Sie diese mit Zuckergussspritzen.

Testen Sie sich

Wer ein Impfzertifikat vorzeigen kann, kann vielerorts noch ohne Test ins Restaurant oder Kino gehen. Nehmen Sie trotzdem das Angebot zum kostenlosen Bürgertest wahr. Testen Sie sich ausserdem gezielt, wenn Sie sich in infektionstechnisch heikle Situationen begeben: beispielsweise eine längere Zugfahrt oder ein Treffen mit gefährdeten Personen.

Trauen Sie keinem Test

Frisch getestet und negativ? Glückwunsch! Leider bedeutet das dennoch nicht, dass Sie jetzt unbesorgt jeden abbusseln können. Auch bei zertifizierten Schnelltests ist die Quote der falsch-negativen Ergebnisse hoch. Das gilt für Geimpfte nochmal mehr, weil sie bei einer Infektion mitunter weniger Viren in der Nasenschleimhaut sitzen haben. Darum halten Sie sich auch geimpft und getestet an die AHA-L-Regeln.

Nehmen Sie jeden Schnupfen ernst!

Die Deltavariante verursacht häufiger Schnupfensymptome als der ursprüngliche Typ. Aber auch bei allen übrigen Krankheitszeichen sollten Sie aufmerken und sich testen lassen. Das gilt sogar für einen Magen-Darm-Infekt. Sars-CoV-2 kann die verschiedensten Körperzellen befallen und darum auch ganz unterschiedliche Symptome hervorrufen.

Schicken Sie sich in Quarantäne

Sie haben Krankheitszeichen? Die Corona-Warn-App steht auf Rot? Die Freundin, mit der Sie sich am Wochenende getroffen haben, erzählt, dass sie als Kontaktperson in Quarantäne muss? Dann isolieren Sie sich freiwillig, bis ein negativer PCR-Test Entwarnung gibt.

Sollte Ihre Freundin sich tatsächlich infiziert und dann Sie angesteckt haben, schlägt ein Test allerdings erst nach einigen Tagen an. Bis dahin oder bis ihre Freundin Entwarnung gibt, gehen Sie mit der Selbst-Quarantäne auf Nummer sicher.

Hoch die Masken!

Auch wenn in machen Situationen keine Maskenpflicht herrscht: Schalten Sie Ihren Kopf ein und setzen Sie die Maske auf, wann immer es sinnvoll ist. Beispielsweise beim Schlangestehen auch draussen, beim Fahrradfahren eher nicht.

Wenn Sie Maske tragen, dann richtig: Sie sollte rundum gut mit dem Gesicht abschliessen. Der Test: Wird sie beim Einatmen angesogen, ist das ein gutes Zeichen. Gönnen Sie sich zudem regelmässig ein frisches Modell – denn olle Masken schützen wenig. Alle Tipps zum Maske tragen finden Sie hier.

Der Bart muss ab

Vollbärte sind zwar schwer angesagt. Sie verhindern aber, dass die Maske richtig schützt. Vielleicht trennen Sie sich ja für die Corona-Hochzeit von Ihrem Gesichtsschmuck. Oder Sie steigen um auf Schnauzer. Ist angeblich auch ein Trend.

Safer Treffen

Geimpfte können sich noch im grösseren Freundes- und Familienkreis treffen. Nur für Ungeimpfte ist das derzeit in Regionen mit höheren Inzidenzen wieder untersagt. Gehen Sie trotzdem in sich: Muss es wirklich die grosse Runde sein oder geht’s auch eine Nummer kleiner?

Bitten Sie Ihre Gäste zudem, vorher einen Schnelltest zu machen, halten Sie - wenn möglich - Abstand, lüften Sie öfters oder veranstalten Sie einen Grillnachmittag im Garten – Wintergrillen ist ohnehin gerade schwer angesagt.

Schon die Corona-Warn-App installiert?

35 Millionen Mal wurde die Corona-Warn-App in Deutschland heruntergeladen. Das ist prima, aber da ist noch Luft nach oben. Wenn Sie sie noch nicht installiert haben: Nichts wie ab in den App-Store. Die Warn-App trägt dazu bei, die Virus-Ausbreitung einzudämmen. Animieren Sie auch andere zur Nutzung. Angst vor Datenmissbrauch muss hier keiner haben – sogar der Chaos Computerclub hat die App abgenickt.

Psst – Sie sind noch gar nicht vollständig geimpft?

Oh ha, dann nichts wie los. Wer sich nicht impfen lässt, wird sich anstecken. Und während die Impfrisiken minimal sind, schlägt das Virus häufig fies zu – und in 0,8 Prozent der Fälle sogar tödlich.

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Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

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Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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