Yersiniose
Unter einer Yersiniose werden Infektionen mit dem Bakterium der Gattung Yersinia verstanden. Der bekannteste Serotyp ist Yersinia enterocolitica.
Yersinien sind weltweit verbreitet, wobei sporadische Erkrankungen in den gemäßigten Klimazonen und weniger in den Subtropen zu verzeichnen sind.
Infektionsweg der Yersiniose
Die Übertragung von Yersinien erfolgt hauptsächlich durch den Kontakt mit befallenen Tieren wie Hunden, Katzen, Meerschweinchen, Hasen oder Schweinen sowie auch über nicht gut durchgegarte Lebensmittel tierischer Herkunft. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bei unzureichender Hygiene ebenfalls möglich. Die Ansteckungsquellen sind oft nur schwer zu ermitteln. Die Bakterien können sich bei Kühlschranktemperaturen und in nicht ausreichend erhitzten Lebensmitteln gut vermehren.
Inkubationszeit und Krankheitsdauer
Zwischen 12 bis 72 Stunden nach der Infektion treten die ersten Krankheitssymptome auf, wobei die Krankheitsdauer 1 bis 2 Tage bis maximal 2 Wochen beträgt.
Symptome bei Yersiniose
- heftige Bauchschmerzen
- Fieber mit Schüttelfrost
- wässrige Durchfälle
- Kopfschmerzen
- Erbrechen und Übelkeit
Nach Wochen kann es zu Gelenkentzündungen und schweren Hautausschlägen kommen.
Diagnostik
Die Erreger werden durch Anzucht im Stuhl diagnostiziert.
Therapie
Es sollte ein Ausgleich des Wasser- und Elektrolythaushalts erfolgen. Bei älteren und abwehrgeschwächten Personen sowie bei Personen mit schwerer Verlaufsform empfiehlt sich eine Therapie mit Antibiotika.
Häufigkeit
Im Jahr 2011 wurden 147 Erkrankungsfälle in ganz Österreich verzeichnet, wobei die meisten Fälle in Niederösterreich (31) auftraten.
++ Mehr zum Thema: Andere Erreger einer Lebensmittelvergifung ++
Autoren:
Helga Quirgst, MSc
Medizinisches Review:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Mohammad Manafi
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag.(FH) Silvia Hecher, MSc