Tipps bei Bettnässen

Von Bettnässen spricht man, wenn Kinder über 5 Jahren (oder Kinder nach dem 4. Geburtstag mit entsprechend fortgeschrittenem Entwicklungsstand) in mindestens zwei Nächten pro Monat über drei Monate hinweg im Schlaf einnässen. Diese Tipps können helfen, Bettnässen in den Griff zu bekommen. Ganzen Text lesen
Nicht überbewerten. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es mit dem Problem nicht allein ist, sondern dass es viele andere Kinder gibt, die nachts einnässen: Im Alter von etwa 6 Jahren ist noch jedes zehnte Kind davon betroffen. Bettnässen „passiert“, ohne dass sich jemand dafür schämen muss. Versuchen Sie (und auch Ihr Kind), das Bettnässen nicht überzubewerten.
Sicherheit durch Information
Altersgerecht aufbereitete Informationen über das Bettnässen helfen, das Thema zu enttabuisieren, und geben dem Kind Sicherheit, dass das Problem zu bewältigen ist.
Regelmäßig trinken
Ermutigen Sie das Kind, untertags regelmäßig zu trinken. Der Hauptanteil der täglichen Trinkmenge sollte bis etwa 17.00 Uhr aufgenommen werden. Zwei Stunden vor dem Zubettgehen hingegen sollte nur mehr wenig getrunken werden.
Regelmäßig auf die Toilette gehen
Erinnern Sie das Kind während des Tages regelmäßig daran, auf die Toilette zu gehen: Bei altersgerechter Trinkmenge und Blasenkapazität gehen Kinder 5- bis 7-mal täglich auf die Toilette. Machen Sie den letzten Toilettengang unmittelbar vor dem Zubettgehen zu einem Teil des abendlichen Rituals. Wichtig ist dabei, dass das Kind – auch ohne einen Harndrang zu verspüren – seine Harnblase vollständig entleert. Ein kindergerechter Toilettensitz sowie die Möglichkeit, die Beine aufstellen zu können, erleichtern dem Kind das Harnlassen.
Lob statt Strafe
Bettnässende Kinder schämen sich und haben meist große Schuldgefühle. Schimpfen oder gar Bestrafen verstärkt das Problem nur noch. Motivieren Sie Ihr Kind stattdessen und loben Sie es, wenn es ihm gelingt, über Nacht trocken zu bleiben. Vermitteln Sie ihm täglich, dass sie das Problem gemeinsam in den Griff bekommen werden.
Motivation und Bestärkung
Bestärken Sie Ihr Kind – auch bei gelegentlichen Rückfällen. Erklären Sie ihm, dass die Erfolgsaussichten, innerhalb weniger Monate auch nachts trocken zu bleiben, sehr groß sind.
Miktionstagebuch führen
Führen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam ein Miktionstagebuch. Am besten markiert das Kind nur die Nächte, in denen das Bett trocken geblieben ist – das schafft Anreize und gibt dem Kind das Gefühl, das Bettnässen selbst beeinflussen zu können.
Undurchlässige Materialien
Verwenden Sie undurchlässige und leicht waschbare Bettauflagen.
Im Zweifel zum Kinderarzt
(Gelegentliches) Bettnässen wird bis zu einem Alter von etwa 5 Jahren als „normal“ angesehen. Wird das Kind auch später nicht trocken oder tritt das Einnässen auf, obwohl das Kind bereits mehr als sechs Monate trocken war, ist es hilfreich, den Kinderarzt hinzuzuziehen.
Medikamente regelmäßig einnehmen
Wurden vom Arzt Medikamente verordnet, achten Sie darauf, dass diese regelmäßig und genau nach Anweisung des Arztes eingenommen werden.
+++ Mehr zum Thema: Behandlung von Bettnässen +++
Die Tipps gegen Bettnässen finden Sie außerdem in nachfolgendem Video:
Autoren:
Mag. Astrid Leitner
Medizinisches Review:
Dr. Elisabeth Frigo
Redaktionelle Bearbeitung:
Nicole Kolisch
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