Internetsucht

Von , Masterstudium in Psychologie
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Julia Dobmeier

Julia Dobmeier absolviert derzeit ihr Masterstudium in Klinischer Psychologie. Schon seit Beginn ihres Studiums interessiert sie sich besonders für die Behandlung und Erforschung psychischer Erkrankungen. Dabei motiviert sie insbesondere der Gedanke, Betroffenen durch leicht verständliche Wissensvermittlung eine höhere Lebensqualität zu ermöglichen.

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Ob per Smartphone, Tablet oder PC: Die Internet-Sucht ist eine Verhaltenssucht, die zunehmend häufiger vorkommt. Vor allem Jugendliche werden schnell in den Bann der virtuellen Welt gezogen. Freunde, Familie und die Schule verlieren an Bedeutung. Die Abschottung von der Wirklichkeit hat weitreichende Folgen für das soziale und berufliche Leben sowie auf die Gesundheit. Lesen Sie hier alle wichtigen Informationen zur Internetsucht.

Internetsucht

Kurzübersicht

  • Beschreibung: Die Internetsucht zählt zu den Verhaltenssüchten. Gängige Bezeichnungen sind Handysucht, Onlinesucht, Internetabhängigkeit und pathologischer Internetgebrauch.
  • Symptome: Vernachlässigung von Aufgaben, sozialen Kontakten, Arbeit, Schule und Hobbys, Leistungsabfall, Vereinsamung, Kontrollverlust bzgl. Dauer und Zeitpunkt der Internetnutzung, Reizbarkeit bei Entzug
  • Ursachen: Soziale und familiäre Konflikte, Einsamkeit, geringes Selbstwertgefühl, Realitätsflucht, Bildung eines Suchtgedächtnisses im Belohnungszentrum des Gehirns
  • Diagnose: Anhand von spezifischen Fragebögen und charakteristischen Kriterien wie Kontrollverlust, Toleranzbildung, Interessenverlust, anhaltendem exzessivem Konsum trotz negativer Folgen, sozialem Rückzug und Vernachlässigung von Aufgaben
  • Behandlung: Psychoedukation, spezialisierte verhaltenstherapeutische Behandlung in Gruppen, Einzelgespräche, oft unter Einbindung des sozialen Umfelds, in leichteren Fällen ambulant, sonst in spezialisierten Kliniken, ggf. Medikamente
  • Prognose: Bei Krankheitseinsicht und Wahrnehmung einer spezialisierten Therapie lässt sich das Suchtverhalten steuern.

Internetsucht: Beschreibung

Das Internet ist aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Arbeiten, einkaufen, Austausch mit Freunden – fast jeder Lebensbereich hängt mit dem Internet zusammen. Damit einher geht allerdings auch die Gefahr, sich in der virtuellen Welt zu verlieren. Per Smartphone begleitet das Internet einen inzwischen rund um die Uhr. Wenn dabei die reale Welt in den Hintergrund rückt, bedroht das Internet sowohl die geistige als auch die körperliche Gesundheit.

Die Internetsucht ist derzeit nicht klar definiert. Das Phänomen des krankhaften (pathologischen) Computer-, Handy- und Internetgebrauchs ist noch relativ jung und wird daher erst seit einigen Jahren erforscht. Eine Herausforderung ist dabei, die normale von der krankhaften Nutzung abzugrenzen.

Unzählige Menschen verwenden das Internet täglich, ohne süchtig zu sein. Sie nutzen beispielsweise Online-Banking und Fitness-Apps. Oder sie sind im Rahmen ihres Berufs auf das Internet angewiesen. So brauchen es etwa Journalisten oder Forscher, um zu recherchieren. Auch berufliche Termine finden zunehmend online statt.

Diese und vergleichbare Aktivitäten sind in der Regel nicht problematisch. Es gibt aber auch Aktivitäten mit einem hohen Suchtpotenzial. Dazu gehören etwa Online-Glücksspiele, soziale Medien oder Online-Shopping.

Im Jahr 2022 brachte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die aktuell gültige internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandten Gesundheitsprobleme (ICD-11) heraus. Dort ist bislang nur die Computerspielsucht erfasst. Die ICD-11 unterscheidet zwischen einem gestörten Online-Spielverhalten und anderen Formen der Computerspielstörung.

Ersteres zählt zu den Internetnutzungsstörungen. Daneben gibt es einige weitere Arten des krankhaften (pathologischen) Internetgebrauchs, die nicht in die ICD-11 aufgenommen wurden. Möglicherweise gibt es deshalb derzeit keine allgemeingültige Einstufung für die Internetsucht, weil eindeutige diagnostische Kriterien fehlen.

Die meisten Experten ordnen die Internetsucht, auch Onlinesucht genannt, den Verhaltenssüchten zu. Anders als bei der Alkohol- oder Drogensucht macht hier nicht der Konsum eines Stoffes abhängig. Es entsteht keine körperliche Abhängigkeit nach einem Stoff, sondern das Verhalten selbst wird zwanghaft (Obsession).

Betroffene nutzen das Internet in solch einem Ausmass, dass sie dafür andere Lebensbereiche vernachlässigen. Hobbys, Freunden und Familie, Schule und Beruf schenken Internetsüchtige kaum noch Aufmerksamkeit. Trotz der enormen Auswirkungen des süchtigen Verhaltens auf das Leben können sie nicht mehr damit aufhören. Die Sucht verselbstständigt sich, und das Verhalten wird zum Zwang.

Eine Sucht mit vielen Gesichtern

Onlinesucht, Handysucht, Computerspielsucht, computervermittelte Kommunikationssucht – es gibt viele Namen für die Internetsucht und viele Formen von süchtigem Verhalten im Netz:

Online- und Computerspiele ziehen grösstenteils Männer in den Bann. Dabei erkunden die Spieler etwa in „World of Warcraft“ eine virtuelle Parallelwelt und bekämpfen Monster. Das suchtverstärkende Mittel sind Belohnungen in Form von Erfahrungspunkten oder virtuellen Gegenständen, die sie im Spiel stärker machen.

Frauen verbringen die Zeit im Internet vorzugsweise in sozialen Netzwerken, beispielsweise Instagram. Sie tauschen sich im Netz oft stundenlang mit Freunden, aber auch unbekannten Menschen oder Personen des öffentlichen Lebens aus. Das Internet bietet ihnen die Möglichkeit, sich so darzustellen, wie sie gerne sein möchten. Für viele Menschen ist es verlockend, die Persönlichkeit und das Aussehen verändern zu können.

Zudem ist man im Internet nie allein. Fremde Menschen werden zu scheinbar guten Freunden, auch wenn man ihnen im echten Leben noch nie begegnet ist. Virtuelle Beziehungen entwickeln sich. Sie bieten neue Möglichkeiten, bergen aber auch Gefahren.

Einige Internetabhängige reizt ausserdem das schier endlose Angebot an Informationen. Der Zugang ist einfach und flexibel. Sie entwickeln eine krankhafte Angst davor, etwas nicht mitzubekommen („Fear of missing out“).

Weitere Formen der Internetsucht sind die krankhafte Nutzung von Glücksspielen und Wetten, die im Internet ablaufen. Der zwanghafte Gebrauch von erotischen Chats oder pornografischen Inhalten wird als Cybersex-Sucht bezeichnet. Ausserdem entwickeln manche Menschen durch die zahlreichen und jederzeit verfügbaren Online-Shops eine Kaufsucht.

Wer ist von der Internetsucht betroffen?

Die Internetsucht ist noch nicht ausreichend erforscht. Aufgrund der uneinheitlichen Diagnosekriterien kann man die Zahl der Internetsüchtigen lediglich schätzen:

  • In Deutschland und der Schweiz wurden dazu Internet-Nutzende befragt. Etwa ein bis drei Prozent von ihnen haben wahrscheinlich einen krankhaften Internet- und Computerspielgebrauch. Ein Schätzwert für Österreich fehlt gegenwärtig.
  • Auch in einer gross angelegten internationalen Meta-Analyse lag die Häufigkeit (Prävalenz) der Internetsucht durchschnittlich bei etwa 2,5 Prozent.
  • Frauen sind ebenso oft davon betroffen wie Männer.
  • Männer bevorzugen jedoch eher Computerspiele, während Frauen die meiste Zeit in sozialen Netzwerken verbringen.
  • Am häufigsten tritt die Internetsucht bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf.
  • Im Jahr 2019 lag die Prävalenz einer Internetnutzungsstörung bei 12- bis 17-jährigen Mädchen bei ungefähr neun Prozent. Bei den gleichaltrigen Jungen war sie mit etwa sieben Prozent etwas niedriger.

Die Internetsucht kommt selten allein

Studien der letzten Jahre zeigen, dass Internetsüchtige häufig eine weitere psychische Störung aufweisen. Sehr oft treten Depressionen, ADHS, Angst-Erkrankungen und auch Alkohol- oder Tabaksucht gleichzeitig mit der Onlinesucht auf (Komorbidität). Ob die psychischen Störungen die Gefahr für eine Internetsucht erhöhen oder Folge einer Internetsucht sind, ist noch nicht geklärt. Vermutlich ist beides möglich und von Person zu Person verschieden.

Internetsucht: Symptome

Internetsüchtige haben ständig das Verlangen, sich im Internet aufzuhalten. Das hat eine Vielzahl negativer Konsequenzen. Die Vernachlässigung der alltäglichen Aufgaben, der Freunde und Hobbys, aber auch körperliche und psychische Schwierigkeiten können Hinweise auf eine Internetsucht sein.

Leistungsabfall

Forschende haben festgestellt, dass internetsüchtige Jugendliche schlechtere Leistungen in der Schule erbringen. Die exzessive Nutzung des Internets erzeugt kognitive Probleme. Vor allem die Konzentrationsfähigkeit und die Aufmerksamkeit sind betroffen. Ein weiterer Grund dafür ist natürlich, dass die meiste Zeit für das süchtige Verhalten beansprucht wird und kaum noch Zeit für Schulaufgaben oder andere Verpflichtungen bleibt.

Auch bei Erwachsenen zeigen Studien, dass die Arbeitsleistung aufgrund der Internetsucht sinkt und der kollegiale Kontakt zu Mitarbeitenden gering ist. Je ausgeprägter das Suchtverhalten ist, desto höher ist die Gefahr einer Kündigung. Die finanziellen Folgen können bis zur existenziellen Bedrohung führen.

Vereinsamung

Die fehlende Zeit macht sich auch im sozialen Bereich bemerkbar. Onlinesüchtige beachten ihre Freunde und ihre Familie wenig bis gar nicht mehr. Häufig vereinsamen sie, ohne es zu bemerken. Sie leben in der Illusion, im Internet echte Freundschaften zu pflegen. Es entstehen zwar manchmal tatsächlich auch Freundschaften im Internet, doch in der Regel finden keine Treffen im realen Leben statt. Die bestehenden Freundschaften in der realen Welt zerbrechen, wenn sich der Betroffene nur noch im Internet bewegt. Für Menschen, die Schwierigkeiten haben, Kontakte zu knüpfen, scheint das Internet zunächst eine gute Lösung zu sein. Untersuchungen zeigen jedoch, dass sich ihre Situation dadurch weiter verschlechtert.

Gesundheitsschäden

Internetsüchtige klagen häufig über Schlafstörungen. Viele Betroffene haben ständig das Verlangen, sich im Internet aufzuhalten, und sie haben Angst, etwas zu verpassen. Deswegen unterdrücken sie unter anderem ihr Bedürfnis nach Schlaf. Online-Spiele erzeugen wahrscheinlich ein erhöhtes Erregungsniveau, welches das Einschlafen erschwert. Der fehlende Schlaf wirkt sich wiederum auf die Konzentrationsfähigkeit und auch auf die Stimmung aus. Die Betroffenen können depressive Züge sowie Aggressivität und Gereiztheit entwickeln.

Neben dem Schlaf vernachlässigen Betroffene auch andere Grundbedürfnisse, zum Beispiel ihre Ernährung. Viele ernähren sich von Fast Food oder Süssigkeiten, weil für das Essen nicht mehr viel Zeit bleibt. Manche vergessen sogar ganze Mahlzeiten. Es gibt Internetsüchtige, die eher übergewichtig sind, und andere, die normal- bis untergewichtig sind. Die Gefahr für Übergewicht wird durch die mangelnde Bewegung noch verstärkt.

Das ständige Sitzen vor dem Computer wirkt sich auf die Haltung aus. Gelenkschmerzen, Nacken- und Kopfschmerzen sowie Sehstörungen sind weitere Probleme, die die Internetsucht mit sich bringt.

Entzugserscheinungen

Auch bei Verhaltenssüchten gibt es Entzugserscheinungen. Steht das Internet nicht zur Verfügung, werden die Betroffenen niedergeschlagen, antriebslos, gereizt und schlecht gelaunt. Manche werden sehr unruhig und sogar aggressiv.

Internetsucht: Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen der Internetsucht sind bisher noch nicht ganz klar. Wie bei anderen Süchten kommen vermutlich auch bei der Entstehung der Internetsucht mehrere Faktoren zusammen. Experten haben daher verschiedene Erklärungsansätze (Störungsmodelle) zur Internet- und Mediensucht entwickelt. Sie fassen Umstände zusammen, die mutmasslich dazu beitragen, dass sich eine Abhängigkeit vom Internet bildet und bestehen bleibt.

Einige sehen dabei das Internet nicht als Ursache, sondern als Auslöser der Sucht. Demnach sollen die wahren Gründe in tieferliegenden psychischen Konflikten liegen. Ob die Internetsucht auch genetische Wurzeln hat, konnten Wissenschaftler noch nicht eindeutig belegen. Experten gehen aber von zahlreichen Einfluss- und Risikofaktoren aus. Dazu gehören vermutlich auch verändert ablaufende Prozesse im Gehirn.

Interaktion von Person, Affekt, Kognition und Exekution (I-PACE-Modell)

Das sogenannte I-PACE-Modell nimmt an, dass mehrere Faktoren miteinander in einer Wechselwirkung stehen und gemeinsam letztlich die Internetsucht hervorrufen. Das I in der Abkürzung steht für Interaktion, das P für Person, das A für Affekt, das C für Kognition (engl. cognition) und das E für Exekution. Das bedeutet:

  • Jeder Mensch hat individuelle Grundvoraussetzungen. Dazu zählen genetische, psychische und neurobiologische Merkmale. Auch Erfahrungen aus der Vergangenheit oder die soziale Situation spielen eine Rolle. Manche dieser persönlichen Charakteristika gehören dabei zu Risikofaktoren, die den „Ausbruch“ einer Onlinesucht begünstigen.
  • Ein Affekt ist eine kurze, starke Gefühlsregung. Er entsteht infolge eines inneren oder äusseren Reizes. Oft äussert sich der Affekt auch körperlich.
  • Die Kognition beschreibt, wie Menschen das, was sie wahrnehmen, gedanklich verarbeiten und bewerten.
  • Im Rahmen der Exekution ziehen sie dann Schlüsse, treffen Entscheidungen und beschliessen ihr weiteres Vorgehen.

All das bestimmt letztlich, wie eine Person auf einen bestimmten Auslöser reagiert und wie sie sich daraufhin verhält. Alle individuellen Voraussetzungen, die verschiedenen Reize und unterschiedlichen Reaktionen darauf, die Gefühle, Gedanken, Entscheidungen, ihre Folgen und weitere Einflussfaktoren verursachen erst in der Summe sowie nach und nach die Sucht.

Betroffene nutzen das Internet dabei zunächst zweckmässig. Unterdessen verarbeiten sie unzählige persönliche, affektive, kognitive und exekutive Einflüsse. Mit der Zeit erlernen sie ein für sie nachteiliges, unzweckmässiges Verhalten. Ihre Online-Aktivität wird daraufhin exzessiv und endet schliesslich in einer Abhängigkeit. Diese hat eine biochemische Komponente: Forschende haben herausgefunden, dass sich auch das Belohnungssystem im Gehirn – ähnlich wie bei einer substanzgebundenen Sucht – verändert.

Als Risikofaktoren gelten unter anderem:

  • Identitätsschwierigkeiten: Die Betroffenen zweifeln an ihrer Persönlichkeit. Im Internet können sie in verschiedene Rollen schlüpfen und sich so darstellen, wie sie gerne wären.
  • Genetische Merkmale, die Botenstoffe und ihre Wirkweise im Gehirn beeinflussen.
  • Stress: Belastend sind etwa finanzielle Probleme, berufliche oder schulische Anforderungen, familiäre oder andere Konflikte im sozialen Umfeld.
  • Stressanfälligkeit: Betroffene haben oft unzureichende oder untaugliche Bewältigungsstrategien. Das Internet liefert ihnen einen Ort, um der Realität zu entfliehen.
  • Psychische Veranlagung (Prädisposition): Internetsüchtige weisen häufiger Züge wie ein geringes Selbstwertgefühl, emotionale Instabilität, erhöhte Ängstlichkeit und Nervosität oder Impulsivität auf.
  • Vorerkrankungen wie Depressionen, ADHS oder Angst-Erkrankungen

Ein Mangel an zufriedenstellenden Beziehungen im echten Leben zählt ebenfalls zu den möglichen Auslösern. Das Verhältnis zu Familie, Freunden, Mitschülern oder Kolleginnen und Kollegen ist durchwachsen. Es gibt kaum oder keine Bezugspersonen. In den Vordergrund treten Einsamkeit oder Konflikte. Das Internet liefert die Möglichkeit, dort neue Beziehungen zu knüpfen. Durch das riesige „Angebot“ scheint es hier einfacher zu sein, andere Menschen kennenzulernen und gemeinsame Interessen zu finden.

Suche nach Kontakt

Forscher vermuten, dass soziale und familiäre Konflikte eine wichtige Rolle spielen. Kinder und Jugendliche, die sich mit sozialen Kontakten schwertun und eine Vorliebe für das Internet haben, sind besonders gefährdet, eine Internetsucht zu entwickeln: Wer in der echten Welt keine Freunde findet, sucht sich diese heutzutage im Netz.

Geringes Selbstwertgefühl

Menschen, die sich sozial zurückziehen, leiden häufig unter einem geringen Selbstwertgefühl. Im Internet können die Betroffenen sich nicht nur ein neues Gesicht geben, sondern auch in Computerspielen zu mutigen Kämpfern werden. Die virtuelle Welt belohnt somit den Spieler und wertet sein Selbstbild auf. Im gewissen Umfang ist das auch in sozialen Netzwerken möglich, in denen man sich nur von seiner „Schokoladenseite“ präsentiert oder sogar eine erfundene Identität annehmen kann. Gefährlich wird es, wenn die Computerwelt für den Betroffenen irgendwann attraktiver ist als das reale Leben.

Familiäre Konflikte

Einige Studien weisen darauf hin, dass Konflikte in der Familie den Rückzug der Kinder in das Internet begünstigen. Jugendliche, die süchtig nach dem Internet sind, leben oft unter schwierigen familiären Bedingungen. Die genauen Zusammenhänge sind jedoch unklar. Fest steht, dass in vielen Fällen ein Mangel an sozialer Unterstützung besteht.

Auf der anderen Seite schützt familiärer Zusammen- und Rückhalt wahrscheinlich vor einer Onlinesucht. Ausserdem gibt es hinsichtlich der Internetnutzung gezielte Massnahmen, die Eltern und ihre Kinder vorbeugend einsetzen können. Dazu zählt etwa, den Konsum und die Inhalte gemeinsam zu besprechen und zu beurteilen. Hilfreich ist auch, internetfreie Zeiträume festzulegen und diese mit geeigneten Offline-Aktivitäten zu füllen.

Biochemische Ursachen

Es gibt einige Untersuchungen dazu, welche Veränderungen bei Verhaltenssüchten im Gehirn stattfinden. Dabei ergaben sich folgende Ergebnisse und Annahmen:

  • Hirnregionen, die mit Belohnung zusammenhängen, verändern sich ähnlich wie bei einer Substanzabhängigkeit. Diese umfasst zum Beispiel den Alkoholismus (Alkoholsucht) und die Drogensucht.
  • Forscher untersuchten auch Hirnscans von Betroffenen. Sie fanden dabei Auffälligkeiten in der Belohnungsverarbeitung. Bereiche, die für Belohnung zuständig sind, waren aktiv. Gleichzeitig schienen jene Bereiche, die für Impulskontrolle und Entscheidungsfindung wichtig sind, weniger aktiv zu sein als üblich.
  • Bestimmte Hirnareale scheinen sich zudem weniger stark untereinander auszutauschen. Dazu gehören auch die Bereiche für Motivation, Belohnung, schlussfolgerndes Denken, Handlungsplanung und die gedankliche Einordnung des Wahrgenommenen.
  • Bei bestimmten Internet-Aktivitäten, beispielsweise bei Computerspielen, schüttet das Gehirn schnell und viel Dopamin (Botenstoff) aus. Das erzeugt rasch Glücksgefühle und Befriedigung. Das Verhalten wird so belohnt.
  • Mit der Zeit wird das dopaminerge System zunehmend für das Verhalten sensibilisiert. Das heisst, es reagiert besonders stark, wenn der Betroffene im Internet wieder ähnlich aktiv ist.
  • Andere Reize können mit diesem Glücksgefühl nicht mithalten und werden immer weniger beachtet. Die Betroffenen verbringen jedoch immer mehr Zeit im Internet, um das gute Gefühl wieder zu erleben.

Internetsucht: Untersuchungen und Diagnose

Wenn Sie Anzeichen einer Internetsucht bei sich, Ihren Angehörigen oder Freunden bemerken, sollten Sie sich möglichst bald an eine Klinik oder einen Therapeuten wenden. Diese können in einem Gespräch und mithilfe von Fragebögen bestimmen, ob das Verhalten schon Sucht-Charakter hat oder nicht.

Das Erstgespräch

Für die Internetsucht ist nicht nur die Zeit ausschlaggebend, die Betroffene vor dem Computer oder mit dem Smartphone im Internet verbringen. Entscheidend ist auch, dass sie die Kontrolle über das Verhalten verlieren. Das Verhalten ist dann nicht mehr zweckmässig, sondern entsteht aus einem inneren Zwang heraus.

Folgende Fragen stellen Therapeuten beispielsweise bei einem Erstgespräch:

  • Nehmen Sie sich häufig vor, weniger Zeit im Internet zu verbringen, aber schaffen es nicht?
  • Fühlen Sie sich unruhig oder gereizt, wenn Sie nicht im Internet sind?
  • Beschweren sich ihre Mitmenschen darüber, dass Sie zu viel Zeit im Internet verbringen?
  • Vernachlässigen Sie Ihre Freunde, Hobbys oder Verpflichtungen, um mehr Zeit online verbringen zu können?
  • Denken Sie häufig über Ihre Tätigkeiten im Internet nach, wenn Sie nicht im Netz unterwegs sind?

Dabei achten die Therapeuten ausserdem darauf, welche Tätigkeiten die Person im Internet ausübt und warum sie das tut. Eine Person, die das Internet beruflich braucht, denkt möglicherweise ebenfalls häufig über ihre Aktivitäten im Netz nach. Das heisst aber nicht zwingend, dass sie internetsüchtig ist.

Der Therapeut wird demnach, abgesehen von den spezifischen Fragen zur Internetsucht, noch weitere Faktoren berücksichtigen. Er erkundigt sich etwa nach der familiären und beruflichen Situation oder dem sozialen Umfeld.

Vor allem bei Jugendlichen ist es notwendig, die Familie miteinzubeziehen. Zum einen können Familienmitglieder wichtige Hinweise für die Diagnose liefern. Zum anderen sollte auch die Familie über die Internetsucht informiert werden und lernen, wie sie die betroffenen Jugendlichen unterstützen kann.

Diagnose Internetsucht

Viele Experten rechnen die Internetsucht den sogenannten Verhaltenssüchten zu. Sie ist jedoch kein eigenständiges Störungsbild in den Klassifikationssystemen. Eine genaue Definition sowie einheitliche Kriterien für die Diagnose gibt es nicht. Daher orientieren sich Psychologen und Ärzte an den allgemeinen Kriterien der Sucht und an der Computerspielsucht.

Die Amerikanische Psychiatrische Vereinigung (American Psychiatric Association) gab im Jahr 2013 einen neuen Katalog für psychische Erkrankungen heraus. Dabei handelt es sich um den sogenannten DSM-5 (Diagnostischer und Statistischer Leitfaden psychischer Störungen). In diesem definiert sie einige Abhängigkeitskriterien. Mindestens fünf davon müssen in einem Zeitraum von zwölf Monaten auftreten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte im Jahr 2022 das aktuelle Krankheitsverzeichnis, die ICD-11. Diese klassifiziert erstmals die Online-Computerspielsucht als Verhaltenssucht. Sie definiert dabei auch Kriterien für ihre Diagnose. Ein krankhaftes Computerspielverhalten hält demnach über einen langen Zeitraum hinweg an (in der Regel zwölf Monate), oder es tritt phasenweise und immer wieder auf.

Dieses und weitere Merkmale übertragen viele Experten auf die Internetsucht. Daraus ergeben sich unter anderem folgende Anzeichen als Diagnosekriterien einer Internetsucht:

  • Betroffenen entgleitet die Kontrolle über ihre Online-Aktivität. Sie können etwa Beginn, Ende, Dauer, Häufigkeit oder Intensität nicht mehr bewusst steuern. Das Verhalten orientiert sich nicht mehr an einem sinnvollen Zweck und erfüllt keine konkrete Funktion mehr (es wird dysfunktional).
  • Es kommt zu einem starken Verlangen danach, online zu sein – und zwar auch während man mit anderen Dingen „offline“ beschäftigt ist. Darauf folgt eine ständige Beschäftigung mit dem Internet.
  • Die Person versucht zwar, die Internetnutzung zu kontrollieren, schafft es aber nicht.
  • Sie ist immer häufiger eher im Netz unterwegs, als sich mit alltäglichen Aufgaben, anderen Interessen und Hobbys zu beschäftigen. Diese werden zunehmend vernachlässigt.
  • Die Internetnutzung gefährdet wichtige Beziehungen, schulische und universitäre Leistungen oder die Arbeitsstelle.
  • Infolge des Internetverhaltens entstehen negative Konsequenzen. Es beeinträchtigt zum Beispiel die körperliche und psychische Gesundheit oder verursacht einen spürbaren Leidensdruck bei der Person.
  • Obwohl sie sich dessen bewusst ist, verändert sie ihr Verhalten nicht. Möglicherweise verbringt sie sogar noch mehr Zeit im Netz.
  • Steht das Internet nicht zur Verfügung, kommt es zu Entzugserscheinungen. Dazu zählen etwa Freudlosigkeit oder Aggression.
  • Eine sogenannte Toleranz entwickelt sich. Das heisst: Die Person muss ihre Online-Aktivität zunehmend steigern, um noch Befriedigung zu verspüren oder Langeweile zufriedenstellend zu bekämpfen.
  • Der oder die Betroffene hält sich im Internet auf, um schlechte Stimmungen abzubauen.
  • Hinsichtlich des Ausmasses der Internetnutzung belügt die Person Familienmitglieder und andere Menschen.

Weiterhin gibt es zahlreiche Tests, die bei der Diagnose der Internetabhängigkeit helfen. Dazu zählen beispielsweise die Skala zur zwanghaften Internetnutzung (Compulsive Internet Use Scale, CIUS) oder der sogenannte AICA-SKI:IBS. Beide berücksichtigen die allgemeinen Suchtkriterien.

Während die CIUS ein Selbsttest ist, führen beim AICA-SKI:IBS Fachpersonen ein ausführliches Interview. Das Ziel ist es, zu beurteilen, ob eine internetbezogene Störung vorliegt. Dabei beziehen die Experten zudem verschiedene Erklärungsansätze zu den Ursachen Internetbezogener Störungen mit ein.

Internetsucht: Behandlung

Inzwischen gibt es einige Studien zu verschiedenen Behandlungsansätzen bei Internetsucht. Auch immer mehr Therapeutinnen und Therapeuten bieten mittlerweile Hilfe speziell für die Onlinesucht an. Einige Kliniken haben eine eigene Ambulanz für die Internet- und Mediensucht eingerichtet.

Infrage kommen verschiedene Behandlungsformen, häufig in Kombination miteinander. Die meisten Betroffenen durchlaufen eine sogenannte Psychoedukation sowie eine Verhaltenstherapie. Das kann als Einzel- und als Gruppentherapie stattfinden; auch das soziale Umfeld wird miteinbezogen. Manchmal setzt man in der Therapie auch Medikamente ein.

Ambulante oder stationäre Behandlung der Internetsucht?

Eine Internetsucht kann ambulant oder stationär behandelt werden. Welche Form effektiver ist, hängt von der Schwere der Onlinesucht ab. Ein stationärer Aufenthalt ist beispielsweise empfehlenswert, wenn ambulante Versuche erfolglos bleiben oder bei einem sehr ausgeprägten Suchtverhalten riskant erscheinen.

Im klinischen Umfeld ist es für die Internetsüchtigen schwieriger, in alte Muster zurückzufallen. Der Tag wird neu strukturiert, und das Internet steht nicht mehr im Mittelpunkt des Lebens. Ausserdem helfen die Fachleute vor Ort, falls starke Entzugserscheinungen oder andere Probleme auftreten.

Psychoedukation und kognitive Verhaltenstherapie der Internetsucht

Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist die Psychoedukation. Der erste Schritt in der Behandlung besteht darin, die betroffene Person und auch ihre Angehörigen ausführlich über die Internetsucht und die Folgen zu informieren. Das Wissen über die Erkrankung soll die Betroffenen in ihrer Eigenverantwortung stärken.

Im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie sollen Betroffene lernen, problematische Denkmuster zu erkennen und diese zu verändern. Die Internetsüchtigen werden dabei unterstützt, das abnormale Verhalten zu verlernen und einen kontrollierten Gebrauch zu erreichen. Bei einzelnen Formen der Internetsucht ist manchmal auch der vollständige Verzicht das Ziel.

Viele Menschen, die der virtuellen Welt verfallen, fühlen sich dort wohler als im echten Leben. Eine häufige Sichtweise der Patientinnen und Patienten ist, dass sie im Internet eine Bedeutung haben und im wahren Leben nicht. In der Therapie lernt Betroffene, ihre Rolle im Internet selbstkritisch zu hinterfragen.

In Onlinespielen verkörpert die Person eine Figur (Avatar) in der virtuellen Welt. Sie hat bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten. Ausserdem baut sie dort Freundschaften mit anderen Spielern auf. In sozialen Netzwerken stellen sich Menschen oft anders und in ihrem Empfinden besser dar, als sie es in Wirklichkeit sind. Auch hier knüpfen sie Beziehungen zu anderen Nutzerinnen und Nutzern.

Im Rahmen der Therapie lernen die Betroffenen, sich von ihrer Online-Rolle zu distanzieren und sich intensiv mit ihrem realen Ich auseinanderzusetzen. Ein wichtiger Baustein in der Suchtbehandlung ist zudem der Aufbau von sozialen Kontakten in der echten Welt.

Weitere Behandlungsmethoden der Internetsucht

Neben den verhaltenstherapeutischen Einzelsitzungen gibt es noch weitere Therapiemöglichkeiten für die Internetsucht. Eine wichtige Rolle spielt zum Beispiel die Gruppentherapie. Der Patient oder die Patientin kann sich dort mit anderen Betroffenen über die eigenen Probleme austauschen. Der Kontakt zu realen Menschen und der Zusammenhalt in der Gruppe bieten einen Ersatz für die Kontakte im Internet. Für viele süchtige Menschen ist es eine Erleichterung zu sehen, dass sie mit ihrem Problem nicht allein sind. Sie profitieren ausserdem von den Erfahrungen der anderen Betroffenen im Umgang mit der Sucht.

Internetsucht: Krankheitsverlauf und Prognose

Die Internetsucht gilt zwar noch nicht als eigenständige Krankheit, die Sucht sollte jedoch in ihrer Schwere nicht unterschätzt werden. Die negativen Konsequenzen der Verhaltenssucht beeinträchtigen das Leben der Betroffenen enorm.

Zu Beginn ist die Internetsucht kaum zu erkennen. Viele Menschen verbringen einen beträchtlichen Teil des Tages online und sind dennoch nicht süchtig danach. Bei manchen Menschen rückt das Internet mit der Zeit jedoch immer mehr in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Geben die Betroffenen Freizeitaktivitäten und Freunde dafür auf, ist das ein alarmierender Warnhinweis.

Die Anzahl der Internetsüchtigen hat über die Jahre hinweg zugenommen. Durch den ständigen Fortschritt der Medien und der Technik vermuten Experten, dass die Problematik der Internetsucht sich weiter verschärfen wird.

Je länger eine Internetsucht unbehandelt bleibt, desto weitreichender werden die Probleme. Der Verlust von sozialen Kontakten sowie Schulabbruch oder Arbeitsplatzverlust treiben die Betroffenen immer tiefer in einen Teufelskreis. Die reale Welt bietet dann kaum noch Anreize, um das Netz zu verlassen.

Eine professionelle Unterstützung kann den Betroffenen die Rückkehr in ein normales Leben ermöglichen. Durch die Entwicklung von speziellen Hilfsangeboten für Internetsüchtige in Kliniken und Interventionsprogrammen hat sich das Behandlungsangebot inzwischen deutlich verbessert. Als besonders effektiv hat sich bisher die kognitive Verhaltenstherapie zur Behandlung der Internet-Sucht erwiesen.

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Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:
Julia Dobmeier
Julia Dobmeier

Julia Dobmeier absolviert derzeit ihr Masterstudium in Klinischer Psychologie. Schon seit Beginn ihres Studiums interessiert sie sich besonders für die Behandlung und Erforschung psychischer Erkrankungen. Dabei motiviert sie insbesondere der Gedanke, Betroffenen durch leicht verständliche Wissensvermittlung eine höhere Lebensqualität zu ermöglichen.

ICD-Codes:
F63
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
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