Krampfadern

Von 
und , Medizinredakteurin
Dr. med. Julia Schwarz

Dr. med. Julia Schwarz ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion.

Christiane Fux

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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Krampfadern (Varizen) sind Erweiterungen der oberflächlichen Venen. Sie treten besonders häufig an den Beinen auf. Ursache ist eine Venenschwäche. Sie zeigen sich meist in Form harmloser bläulicher Schlängelungen unter der Haut. In fortgeschrittenen Stadien verursachen Krampfadern Beschwerden wie Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) und Hautgeschwüre. Lesen Sie hier, wie Krampfadern entstehen und wie man sie behandelt.

Krampfadern in den Beinen

Kurzübersicht

  • Symptome: Sichtbar hervortretende Venen unter der Haut, geschwollene und schwere Beine, Spannungsgefühl, Juckreiz, in späten Stadien „offene Beine“
  • Behandlung: Medikamente, Kompressionsstrümpfe, Massnahmen wie Venengymnastik
  • Verlauf und Prognose: Bei Durchblutungsstörungen passiert es oft, dass sich mit der Zeit immer mehr Krampfadern bilden. Das Krampfaderleiden wird je nach Schwere in verschiedene Stadien unterteilt.
  • Diagnostik: Körperliche Untersuchung, Duplex-Sonografie, Angiografie
  • Ursachen und Risikofaktoren: Blutstau in den Venen durch genetische Veranlagung, höheres Alter, Übergewicht, Rauchen, weibliche Hormone
  • Vorbeugen: Regelmässige Bewegung, Kneippbäder, Wechselduschen

Was sind Krampfadern?

Krampfadern, medizinisch Varizen genannt, sind erweiterte Venenabschnitte, die knotenförmig oder als verästelte Gefässe bläulich durch die Haut hindurchscheinen. Das Krampfaderleiden wird Varikose oder Varikosis genannt. Laut Definition handelt es sich bei der Varikose um eine durch Abnutzung bedingte, sogenannte degenerative Erkrankung der Venenwände.

Es gibt sowohl grosse als auch kleine Krampfadern. Am häufigsten kommen Krampfadern an den Beinen vor – aber nicht ausschliesslich. Grundsätzlich ist es möglich, dass sich Krampfadern in allen Bereichen des Körpers bilden: zum Beispiel am Oberschenkel, Schienbein, Fuss, Knie und Knöchel, am Arm, an der Hand, im Gesicht, im Intimbereich an der Scheide oder an den Schamlippen bei Frauen sowie an Penis oder Hodensack bei Männern.

Es gibt verschiedene Formen von Krampfadern:

Krampfadern an den Beinen

Je nach Lage und Form unterscheidet man verschiedene Formen von Krampfadern an den Beinen.

Stammvenen- und Seitenast-Varizen

Hierbei handelt es sich um Krampfadern der mittelgrossen und grossen Venen. Diese Art der Varikosis kommt am häufigsten vor und tritt meistens an der Innenseite der Ober- und Unterschenkel auf.

Perforans-Varizen

Die oberflächlichen Venen sind über Verbindungskreisläufe mit den tiefen Beinvenen verbunden. Wenn sich diese Verbindungsvenen ausdehnen und aussacken, spricht man von Perforans-Varizen.

Retikuläre Varizen

Als retikuläre Varizen werden sehr kleine Krampfadern der Beine bezeichnet. Der Durchmesser dieser kleinen Venen beträgt maximal zwei bis vier Millimeter. Retikuläre Varizen finden sich vor allem an der Aussenseite der Ober- und Unterschenkel und in der Kniekehle.

Besenreiser

Besenreiser sind dünne, netzartige Krampfadern. Sie verursachen nur selten Beschwerden. Manche Betroffene empfinden sie aber als störende Schönheitsfehler. Besenreiser lassen sich einfach und unkompliziert veröden. Meist sind mehrere Sitzungen nötig. Da es sich um ein kosmetisches Problem handelt, zahlen die Betroffenen selbst dafür.

Mehr Informationen zum Thema finden Sie im Artikel Besenreiser.

Krampfadern in der Speiseröhre

Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) sind deutlich seltener als eine Varikosis der Beine. Sogenannte Downhill-Varizen befinden sich im oberen Drittel der Speiseröhre. Die Wand der Speiseröhrenvenen wird mit der Zeit immer stärker ausgedünnt. Die Ösophagusvarizen platzen und bluten daher leichter. Dadurch verursachen sie mitunter lebensgefährliche Komplikationen.

Eine Varikosis der Speiseröhre wird in der Regel durch Schädigungen des Leberkreislaufs bei einer Vernarbung der Leber (Leberzirrhose) verursacht. Das Blut staut sich dabei in den grossen Kreislauf zurück. Die Umgehungskreisläufe an der Speiseröhre, der Bauchdecke oder dem Enddarm (Rektum) füllen sich vermehrt mit Blut. Durch den Druck entstehen Aussackungen der Venen, also Krampfadern.

Krampfadern: Symptome

Im Anfangsstadium verursachen leichte Krampfadern in der Regel keine Beschwerden. Besonders die sehr feinen Besenreiser-Varizen sind meist ungefährlich. Im Verlauf der Erkrankung kommen häufig weitere Beschwerden wie Wasseransammlungen sowie Schmerzen und das Gefühl müder, schwerer Beine hinzu.

Krampfadern: Behandlung

Ziel der Behandlung von Krampfadern ist es, den Blutfluss der Venen zu verbessern und so einem Blutstau entgegenzuwirken. Ausserdem gilt es, das umliegende Gewebe zu stützen, um Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) zu verhindern. Je besser der venöse Blutfluss funktioniert, desto geringer ist das Risiko für eventuelle Durchblutungsstörungen sowie für Geschwüre oder offene Beine.

Wie werden Krampfadern ohne OP behandelt?

Kompressionsstrümpfe

Die wichtigste Massnahme, um Krampfadern entgegenzuwirken, sind Kompressionsstrümpfe. Das sind sehr enge, feste Stützstrümpfe, die das Wadengewebe komprimieren. Bei Krampfadern sind sie oft die Therapiemassnahme der ersten Wahl. Durch den Druck der Strümpfe auf die Beine wird die Muskelpumpe der Venen verstärkt. Die Venenklappen schliessen besser. Der Druck von aussen verhindert zudem, dass Flüssigkeit aus den Venen ins umliegende Gewebe austritt, und beugt Ödemen vor.

Ziehen Sie die Strümpfe am besten im Liegen an, da das Blut im Stehen schnell in den Beinen versackt. Dann haben die Strümpfe nicht mehr den gleichen Effekt. Ausserdem ist es wichtig, dass die Kompressionsstrümpfe exakt passen. Viele Patienten lassen sie sich daher nach Mass anfertigen. Sie werden in sogenannte Kompressionsklassen eingeteilt (Klasse I bis IV).

Je nach Lage und Ausdehnungsgrad der Krampfadern reichen die Kompressionsstrümpfe bis zur Wade, über das Knie oder bis zum Oberschenkel.

Medikamente gegen Krampfadern

Bisher gibt es keine speziellen Medikamente gegen Krampfadern. Es werden allerdings zahlreiche Präparate angeboten, die möglicherweise einen schützenden oder lindernden Effekt auf die Beschwerden haben. Verschiedenen Heilpflanzen wie Rosskastanie, Mäusedorn oder Steinklee wird ein gefässabdichtender Effekt (Ödem-protektiv) nachgesagt.

Ähnliches gilt für pflanzliche Wirkstoffe aus der Gruppe der Flavonoide, darunter Diosmin und Hesperidin. Sie stärken die Gefässwände und dichten sie ab. Schwellungen und Schmerzen in den Beinen können so reduziert werden.

Manche Betroffene setzen auf Salben auf pflanzlicher Basis oder mit dem Gerinnungshemmer Heparin. Es ist bisher jedoch umstritten, ob die Wirkstoffe wirklich die Haut durchdringen und einen Effekt auf die Beinvenen ausüben. Viele Patienten empfinden das Massieren der Beine allerdings als sehr wohltuend, weswegen der regelmässige Gebrauch von Cremes und Salben empfehlenswert ist.

Hausmittel gegen Krampfadern

Manche Menschen setzen zusätzlich Hausmittel wie Franzbranntwein oder Apfelessig gegen Krampfadern ein. Wichtig bei Varikosis ist es, die Durchblutung in den Beinvenen zu verbessern, damit keine weiteren Krampfadern entstehen. Dies können Sie auch mit diesen Tipps tun:

  • Bewegen Sie sich: Durch einfache Übungen im Alltag verbessern Sie die Durchblutung der Venen. Versuchen Sie, längeres Stehen und Sitzen zu vermeiden. Sofern möglich, sollten Sie regelmässig etwas umhergehen, um den Blutfluss in den Venen wieder anzuregen.
  • Venengymnastik: Mit einfachen Übungen bringen Sie den Blutfluss wieder in Schwung. Wippen Sie auf den Zehenspitzen. Legen Sie sich auf den Rücken und radeln Sie mit den Beinen in der Luft. Legen Sie sich auf den Bauch, heben Sie ein ausgestrecktes Bein an und ziehen Sie die Fussspitze mehrmals langsam und kräftig nach vorne. Dann das Bein wechseln.
  • Lagern Sie die Beine hoch: Insbesondere nachts. Das erleichtert den Transport des Blutes in Richtung Herz. Die meisten Patienten berichten, dass ein Hochlegen der Beine besonders das Spannungsgefühl in den Beinen verbessert und deutlich entlastend wirkt.
  • Vermeiden Sie Hitze: Herrscht im Sommer starke Hitze, verstärken sich die Symptome von Krampfadern. Die Beinvenen weiten sich dann und transportieren das Blut nicht mehr ausreichend zum Herzen. Folglich leiden die Patienten unter dicken, geschwollenen Beinen. Meiden Sie daher extreme Hitze und Saunabesuche.
  • Wechselduschen: Brausen Sie im 30-Sekunden-Takt die Beine abwechselnd kalt und heiss ab. Bei Kälte ziehen sich die Krampfadern zusammen, bei heissem Wasser weiten sich die Blutgefässe wieder. Das trainiert die Gefässe und regt die Durchblutung an. Wechselduschen vermindern oftmals eine Schwellung der Beine.

Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, trotz Behandlung nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Um bereits bestehende Krampfadern dauerhaft loszuwerden, bleibt in der Regel nur der Weg über invasive Verfahren wie Operationen oder Lasertherapie. Lesen Sie hier mehr über das Thema Krampfadern entfernen.

Krampfadern: Verlauf und Prognose

Verlauf und Prognose

Je nach Ausprägung der Beschwerden werden die Krampfadern in verschiedene Stadien eingeteilt:

Anfangsstadium (Stadium I)

Zu Beginn der Erkrankung verursachen Krampfadern meist keine Beschwerden und stellen eher ein ästhetisches Problem dar. Viele Betroffene empfinden die Besenreiser oder Krampfadern als unschön und vermeiden es, sie zu zeigen.

Schwere Beine (Stadium II)

Im weiteren Verlauf leiden Patienten mit Krampfadern an den Beinen häufig unter schweren Beine und Spannungsgefühlen. Ihre Beine werden schneller müde. Nachts treten häufiger Wadenkrämpfe auf. Diese Symptome bessern sich in der Regel im Liegen und bei Bewegung, da der Blutfluss der Venen dann angeregt wird.

Einige Patienten berichten zudem von einem ausgeprägten Juckreiz oder dass sich die Symptome bei warmen Temperaturen verschlimmern. Bei Wärme weiten sich die Venen, das Blut fliesst noch schlechter ab und verschlimmert die Beschwerden.

Wasseransammlungen (Ödeme) in den Beinen (Stadium III)

Je länger der Blutstau in den Venen anhält, desto strapazierter und durchlässiger werden die Gefässwände. Flüssigkeit, Eiweisse (Proteine) und Blutabbauprodukte (Hämosiderin) werden dann aus den Krampfadern in das umliegende Gewebe gepresst.

Anfangs leiden die Patienten zunächst nur abends unter Wasseransammlungen (Ödemen) in den Füssen und Beinen. Die chronische Stauung des Blutes verursacht zudem rötliche, juckende Hautveränderungen (Stauungsdermatitis, Stauungsekzem). Besonders bei älteren Patienten dünnt die Haut im Verlauf aus („Pergamenthaut“), und es entstehen leichter Verletzungen.

Offene Beingeschwüre (Stadium IV)

Bei langanhaltendem Blutstau wird das umliegende Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Kleine Verletzungen heilen dann nicht mehr richtig ab. Es bilden sich Geschwüre (Ulzera) der Haut und das Gewebe stirbt ab. So entstehen die sogenannten „offenen Beine“ (Ulcus cruris).

Die verminderte Durchblutung ermöglicht nur eine sehr langsame Wundheilung. Die offenen Geschwüre werden daher kontinuierlich von einem Arzt versorgt, um eine Ausbreitung von Bakterien zu verhindern.

Venenentzündung (Phlebitis)

Patienten mit Krampfadern leiden häufiger unter einer zusätzlichen Entzündung der oberflächlichen Venen (Phlebitis). Der chronische Blutstau strapaziert die Gefässwände zunehmend, sodass sie sich leicht entzünden.

Es besteht die Gefahr, dass sich in dem betroffenen Bein ein Blutgerinnsel bildet und das Blutgefäss verstopft. Es entwickelt sich eine Thrombose. In einigen Fällen löst sich ein solches Blutgerinnsel auch und wird über den grossen Blutkreislauf in den Lungenkreislauf geschwemmt. Hier verstopft es unter Umständen es ein Lungengefäss und verursacht eine Lungenembolie. Dabei handelt es sich um einen Notfall, der umgehend medizinisch versorgt werden muss, um lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern.

Krampfadern: Untersuchungen und Diagnose

Der richtige Ansprechpartner bei Verdacht auf Krampfadern ist ein Facharzt für Gefässchirurgie oder Phlebologie. In einem ersten Gespräch, der sogenannten Anamnese, wird der Arzt nach aktuellen Beschwerden und eventuellen Vorerkrankungen fragen (Anamnese).

Dabei stellt er beispielsweise folgende Fragen:

  • Wie alt sind Sie?
  • Rauchen Sie und wenn ja, wie viel?
  • Leiden Sie abends unter einem Spannungsgefühl der Beine?
  • Haben Sie in letzter Zeit abends das Gefühl, Ihre Beine seien sehr schwer?
  • Bei Frauen: Wie viele Schwangerschaften haben Sie bisher ausgetragen?
  • Leiden andere Familienmitglieder an Krampfadern?

Anschliessend wird der Arzt den Patienten körperlich nach Hinweisen auf Krampfadern untersuchen. Dabei wird er sich beide Beine und Füsse im Seitenvergleich ansehen, um eventuelle Schwellungen, Hautverfärbungen oder Geschwüre zu identifizieren.

Ultraschall (Duplex-Sonografie)

Eine spezielle Ultraschalluntersuchung (Duplex- oder Doppler-Sonografie) ermöglicht die genaue Untersuchung der Venen. Die Duplex-Sonografie stellt den Blutfluss bildlich dar und zeigt, in welche Richtung das venöse Blut strömt. Dabei sieht der Arzt, wie durchlässig die Venen sind und ob die Venenklappen beschädigt oder intakt sind. Die Duplex-Sonografie ist ein einfaches und kostengünstiges Untersuchungsverfahren, das als Untersuchungsmethode erster Wahl bei Krampfadern gilt.

Angiografie der Venen (Phlebografie)

Sollte eine Duplex-Sonografie nicht ausreichen oder nicht zur Verfügung stehen, erfolgt eine bildliche Darstellung der Venen mit Kontrastmittel (Phlebografie). Auch beim Verdacht auf eine Thrombose der Beinvenen liefert die Phlebografie diagnostische Hinweise.

Der Arzt punktiert dazu eine Vene in der Leiste oder am Fuss und führt das Kontrastmittel ein. Durch das Kontrastmittel werden die Venen in der Röntgenaufnahme sichtbar: Ein Abbruch des Kontrastmittelverlaufes auf dem Röntgenbild deutet auf einen Gefässverschluss hin.

Krampfadern: Ursachen und Risikofaktoren

Krampfadern entstehen, wenn sich das Blut in den Venen staut. Aufgabe der Venen ist es, das Blut gegen die Schwerkraft zurück zum Herz transportieren. Diese Arbeit leisten die umliegenden Muskeln der Venen gemeinsam mit der elastischen Gefässwand. Zudem sorgen sogenannte Venenklappen in den Gefässen dafür, dass das Blut nicht zurückfliesst.

Lässt die Elastizität der Gefässwände nach oder sind die Venenklappen beschädigt, staut sich das venöse Blut zurück. Dann überdehnen die Gefässwände und sacken aus – Krampfadern entstehen. Bei mangelnder Bewegung oder nach einem langen Tag im Stehen sammelt sich vermehrt Blut in den Beinvenen. Dann klagen die Patienten oft über schwere Beine und Spannungsgefühle.

Ärzte unterscheiden zwischen primären und sekundären Varizen (Krampfadern):

Primäre Krampfadern

Die primären Varizen machen 70 Prozent aller Krampfadern aus. Sie entstehen ohne bekannte Ursache. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren, die primäre Krampfadern begünstigen:

  • Höheres Alter
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Erbliche Faktoren
  • Weibliche Hormone

Vererbung

Eine Bindegewebsschwäche wird auch vererbt und erhöht das Risiko für Krampfadern. Andere Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel oder das Geschlecht haben allerdings einen grösseren Einfluss.

Hormone

Frauen bekommen öfter Krampfadern als Männer. Die weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) machen das Bindegewebe nachgiebiger. Das fördert die Entstehung von Krampfadern.

Schwangerschaft

In der Schwangerschaft ist das Risiko für Krampfadern besonders gross: Jede dritte Schwangere bekommt Varizen. In den meisten Fällen bilden sie sich nach der Geburt von alleine wieder zurück. Dennoch steigt mit der Anzahl an Schwangerschaften das Risiko für eine Varikosis.

Mangelnde Bewegung

Bewegung aktiviert die Muskelpumpen und verbessert den Blutfluss. Bei langem Stehen oder Sitzen erschlafft die Muskelpumpe und das Blut staut sich leichter zurück. Werden im Sitzen die Venen der Kniekehle zudem abgeknickt, behindert das den venösen Rückstrom des Blutes zusätzlich. Eine sitzende Tätigkeit begünstigt darum Krampfadern.

Sekundäre Krampfadern

Die sekundären Krampfadern machen rund 30 Prozent aller Fälle von Varikosis aus. Sie entstehen, wenn sich in den Venen eine Abflussbehinderung bildet. Das passiert meist nach einem Blutgerinnsel in den tiefen Beinvenen (Beinvenenthrombose).

Krampfadern: Vorbeugung

Da die genetische Veranlagung zu Krampfadern ein Leben lang bestehen bleibt, empfiehlt es sich, vorzubeugen:

  • Bewegen Sie sich regelmässig und treiben Sie Sport. Besonders Ausdauersportarten wie Radfahren, Laufen oder Schwimmen sind geeignet, die Wadenmuskulatur zu stärken und Krampfadern vorzubeugen.
  • Regelmässiges Wechselduschen und Kneippbäder regen ebenfalls die Durchblutung an und wirken Krampfadern entgegen.
  • Ernähren Sie sich gesund und achten Sie auf Ihr Gewicht. Übergewicht beeinträchtigt häufig den venösen Blutstrom und begünstigt Krampfadern.
  • Legen Sie die Beine öfters hoch. Das Blut muss dann nicht gegen die Schwerkraft abfliessen und das Gefühl von „schweren Beinen“ nimmt ab.
  • Vermeiden Sie starke Hitze sowie langes Stehen oder Sitzen, weil beides den Blutstau und Krampfadern begünstigt und verschlimmert.

Autoren- & Quelleninformationen

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Datum :
Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Vorlage:
Dr. med. Katharina Larisch
Autoren:
Dr. med.  Julia Schwarz

Dr. med. Julia Schwarz ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion.

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

ICD-Codes:
I86I83
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen BASG, Arzneimittelregister, Stand Februar 2021, unter: www.basg.gv.at (Abrufdatum: 18.04.2023)
  • Fiebig, A. et al.: Heritability of chronic venous disease. Human genetics 2010; 127 (6): 669–674
  • Greten, H. et al.: Innere Medizin – ein Lehrbuch. Thieme Verlag, 13. Auflage 2010
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, 2022
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (DGP) et al.: Diagnostik und Therapie der Varikose, Stand 2019, unter: www.register.awmf.org (Abrufdatum: 05.01.2022)
  • Noppeney, T.: Varikose. In: Chirurgie Basisweiterbildung. Springer 2013: 289–302.
  • Schweizerisches Heilmittelinstitut Swissmedic, Patienteninformation, Stand November 2019, unter: www.swissmedicinfo.ch (Abrufdatum: 18.04.2023)
  • Von Goethe, J. W.: Unangenehme Gefühle in den Beinen. Phlebologie 2014; 43: 32–35
  • Wollina, U. et al.: Ulcus cruris. Der Internist 2013; 54 (11): 1323–1329
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