Herzinfarkt genauer vorhersagen?
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Einer Studie zufolge könnte ein bestimmter Blutwert gefährliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen genauer vorhersagen.
Die Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall sind bekannt: Dazu zählen Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen, schlechte Ernährung, Bluthochdruck, Diabetes sowie ein erhöhter Cholesterinspiegel. Trotzdem treffen die Krankheiten selbst scheinbar gesunde Menschen aus heiterem Himmel. Das Eiweiß Troponin gilt schon lange als wichtiges Hilfsmittel zur Diagnose eines sogenannten kardiovaskulären Ereignisses. Liegt das Troponin bei Gesunden leicht über dem Normalwert, so kann dies auf ein erhöhtes Risiko für ein solches Ereignis, also zum Beispiel einen Herzinfarkt, sprechen.
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Revolution in Sachen Vorsorge?
Die Ergebnisse der Tiroler Studie wurden vor kurzem im Journal oft the American College of Cardiology veröffentlicht. Sie zeigen die besondere Rolle des Eiweißkomplexes Troponin zur Prävention von Herzinfarkten und Schlaganfällen. Die Meta-Studie der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie in Zusammenarbeit mit internationalen Forschungskollegen erfasste und analysierte die Daten von mehr als 154.000 Probanden aus 27 Studien eines Beobachtungzeitraums von 11,9 Jahren.
Der Zusammenhang zwischen einem Troponin-Spiegel über dem normalen Wert und einer größeren Wahrscheinlichkeit im späteren Leben an einer der genannten Krankheiten zu leiden, konnte anhand der Untersuchung bestätigt werden.
Was ist Troponin genau?
Das Eiweiß Troponin wird in den Zellen des Herzmuskels gebildet. Bei Schädigungen, wie sie bei einem Herzinfarkt auftreten, wird der Stoff freigesetzt und gelangt ins Blut. Troponin bestätigt einerseits die Diagnose, wenn ein Patient zum Beispiel mit Verdacht auf eine Gefäßerkrankung ins Spital eingeliefert wird, andererseits lässt die Höhe des Troponin-Spiegels Rückschlüsse auf die Größe des Herz-Schadens zu. Dank moderner Messmethoden können heute selbst geringe Konzentrationen des Eiweißes im Blut erkannt werden.
Deutliche Erhöhung des Risikos
Ein Drittel der Teilnehmer hatte auffallend hohe Troponin-Werte im Blut. Bei dieser Gruppe stieg das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall um ganze 43 Prozent. Die neue Erkenntnis könnte einerseits die Vorhersage der oft tödlich verlaufenden Erkrankungen verbessern, und andererseits neue Wege in der Vorsorge ebnen.
Autoren:
Mag. Julia Wild
Redaktionelle Bearbeitung:
Nicole Kolisch
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