Dr. Andrea Bannert ist seit 2013 bei NetDoktor. Die promovierte Biologin und Medizinredakteurin forschte zunächst in der Mikrobiologie und ist im Team die Expertin für das Klitzekleine: Bakterien, Viren, Moleküle und Gene. Sie arbeitet freiberuflich zudem für den Bayerischen Rundfunk und verschiedene Wissenschaftsmagazine und schreibt Fantasy-Romane und Kindergeschichten.
Dr. Andrea Bannert ist seit 2013 bei NetDoktor. Die promovierte Biologin und Medizinredakteurin forschte zunächst in der Mikrobiologie und ist im Team die Expertin für das Klitzekleine: Bakterien, Viren, Moleküle und Gene. Sie arbeitet freiberuflich zudem für den Bayerischen Rundfunk und verschiedene Wissenschaftsmagazine und schreibt Fantasy-Romane und Kindergeschichten.
Buijsse et al., Chocolate consumption in relation to blood pressure and risk of cardiovascular disease in German adults. 2010
Kühn, J., Schröter, A., Hartmann, B.M., Stangl, G.I., Cocoa and chocolate are sources of vitamin D2, Food Chemistry (2018), doi: 10.1016/j.foodchem.2018.06.098
Pro-Kopf-Konsum von Schokoladenwaren in Europa nach Ländern im Jahr 2020, unter: https://de.statista.com
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Naschen mit Nebenwirkungen
In Europa werden Pro Kopf und Jahr so einige Kilogramm Schokolade verzehrt. Europaweit wird mit durchschnittlich 11,3 kg in der Schweiz am meisten davon gegessen. Bei diesen Mengen ist es doch gut zu wissen: Kakao bietet einige überraschende Effekte für den Esser. Wir haben sechs gute Gründe für Sie zusammengetragen, warum sich Schokolade knabbern lohnt.
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Uraltes Labsal
Kakao labt Körper und Seele – dieser Auffassung sind die Menschen schon lange. Bereits bei den Indios in Südamerika, dem Ursprungsland des Kakaos, wurde er verwendet, um Infektionen oder Verdauungsproblemen zu bekämpfen. Auch in Europa galt Schokolade bis ins 19. Jahrhundert als Arzneimittel. Sie wurde vor allem zur Stärkung der Konstitution geschätzt.
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Wachmacher
Was kaum jemand weiss – Schokolade enthält Koffein: 100 Gramm Halbbitterschokolade haben zwischen 50 und 110 Milligramm des Wachmachers zu bieten. Das ist vergleichbar mit der Menge, die in einer Tasse Kaffee schlummert. Zusätzlich ist in Schokolade Theobromin enthalten. Das hat einen ähnlichen chemischen Aufbau wie Koffein und wirkt ebenfalls anregend und stimmungsaufhellend. Deswegen kommt Theobromin sogar zum Doping von Rennpferden zum Einsatz.
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Herzschutz
Schokoladenliebhaber haben es schon lange geahnt, amerikanische Forscher haben Beweise dafür geliefert – dunkle Schokolade ist gut fürs Herz. Ihre Begründung: Bestimmte Komponenten in der braunen Süssigkeit erhalten die Flexibilität der Gefässe und verhindern gleichzeitig, dass es zu Ablagerung von weissen Blutzellen an den Blutgefässen kommt. Insgesamt soll Kakao so vor Arterienverkalkung bewahren.
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Schokolade gegen Schlaganfälle
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam das Deutsche Institut für Ernährungsforschung durch frühere Langzeitstudien: Demnach schützt der tägliche Verzehr schon eines kleinen Stückchens Schokolade vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, besonders vor einem Schlaganfall. Dazu könnte auch der blutdrucksenkende Effekt beitragen, den das Genussmittel haben soll.
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Schokoladiger Entzündungshemmer
Wer Schokolade isst, beglückt damit nicht nur sich selbst, sondern auch unzählige Darmbakterien, die sich an die Weiterverarbeitung der Speise machen. Dabei, so konnten Forscher der American Chemical Society zeigen, passiert etwas Erstaunliches: Wenn die richtigen Bakterienarten sich an der Schokolade gütlich tun, fermentieren sie die Bestandteile der Schokolade und produzieren dabei antientzündliche Substanzen, die dem menschlichen Körper zugutekommen.
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Knochenstärker
Schokolade enthält Vitamin D. Das stärkt unter anderem die Knochen. Auf den Kakaobohnen leben nämlich Pilze, die eine Vorstufen des Vitamins enthalten. Dieses wandelt das Sonnenlicht beim Trocknen der Bohnen zu Vitamin D2 um, haben Forscher der Universität Halle-Wittenberg herausgefunden. Um den täglichen Bedarf des Knochenvitamins zu decken, wären allerdings Unmengen Schokolade nötig. Schneller geht das, wenn der Mensch selbst sonnenbadet.
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Geschmacksglück
Für Schokoladenfans ist der stete Griff zur Tafel leicht erklärbar: Die Stoffe in der Schokolade heben die Stimmung. Wissenschaftlich lässt sich dieser subjektive Eindruck nicht so richtig bestätigen. Wenn überhaupt, so schlussfolgern Forscher, sei die Wirkung auf die Gehirnbotenstoffe nur gering. Glück könne man beim Schokogenuss trotzdem empfinden, allein durch die sensorischen Gefühle, die sie im Mundraum auslöst – denn nichts schmeckt und fühlt sich so an wie Schokolade.
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Lieber hochprozentig
Also immer her mit der Schokolade? Die Antwort ist hier leider ein klares Jein – denn Schokolade besteht nicht nur aus gesunden Kakaobohnen, die allein sind nämlich ziemlich bitter. Um ihn geniessbar zu machen, wird dem Kakao reichlich Fett und Zucker zugesetzt. Und diese Zutaten sind eher ungesund. Deswegen gilt beim Verzehr, je höher der Kakaoanteil, desto besser. Experten empfehlen einen Anteil von 85 Prozent und propagieren den Genuss lieber in Massen als in Massen.